Bundesfamilienministerin hat heute Zehn-Punkte-Plan vorgestellt. Unicef befürchtet, dass die Kluft zwischen arm und reich weiter wächst.

Berlin. Das Bundeskabinett hat die Pläne von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) zum beschleunigten Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige gebilligt. Dies verlautete aus Regierungskreisen. Nach Schätzungen ihres Ministeriums fehlen bundesweit noch immer 130 000 Betreuungsplätze in Kitas oder bei Tagesmüttern. Ab 1. August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf ein staatlich gefördertes Betreuungsangebot. Wegen der fehlenden Plätze wird eine Klagewelle befürchtet.

Schröder plant mit einem Zehn-Punkte-Programm unter anderem eine Förderung von Betriebskindergärten und eine befristete Absenkung von Baustandards. Auch geht es um die Ausbildung von Erziehern. Offen ist, ob der Bund den Kommunen weitere Investitionshilfen für den Kita-Ausbau zur Verfügung stellt.

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Bei Unicef Deutschland stoßen Schröders Pläne auf Ablehnung. „Die Kluft zwischen Kindern in Deutschland darf nicht weiter wachsen. Dazu müssen klare Prioritäten für die Förderung benachteiligter Kinder gesetzt werden“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochausgabe).

Der Ausbau der Kinderbetreuung müsse „quantitativ und qualitativ“ vorangetrieben werden. „Das Betreuungsgeld dient diesem Ziel nicht“, erklärte Schneider. Erforderlich sei „eine nationale Agenda, die allen Kindern gute Chancen auf Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglicht“.

Mit Material von epd und dpa