Umweltminister verabschiedet. Auf Nachfolger Altmaier wartet schon heute der Energiegipfel

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerät auch eine Woche nach der Entlassung von Norbert Röttgen als Bundesumweltminister parteiintern weiter unter Druck. Vor allem aus der nordrhein-westfälischen Landesgruppe sorgt der Umgang der Kanzlerin mit dem einstigen Hoffnungsträger der Partei für Unmut. Merkel sah sich gestern gezwungen, ihr Verhalten vor der Bundestagsfraktion zu verteidigen. Sie sei sich sehr bewusst über die politische und menschliche Tragweite der Entscheidung gewesen und habe diese sehr bedacht, sagte Merkel nach Teilnehmerangaben. Ebenso sehr sei sie sich aber auch ihrer Verantwortung als Kanzlerin bewusst. Dabei sei sie zu der Überzeugung gekommen, dass bei der Energiewende ein personeller Neuanfang notwendig sei.

Bundespräsident Joachim Gauck würdigte Röttgen gestern bei der offiziellen Amtsübergabe an Peter Altmaier (CDU) für seine Leistungen: "Früher als andere haben Sie erkannt, es ist Zeit für die Energiewende. Dafür sind wir Ihnen dankbar." Heute treffen die 16 Länder-Regierungschefs sich mit Merkel und Altmaier zum Energiegipfel in Berlin. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering forderte im Abendblatt entschiedeneres Handeln des Bundes: "Wir brauchen eine große deutsche Energiewende."