Merkel sieht in E-Fahrzeugen Chancen für den Klimaschutz und auch für die Industrie

Berlin. Bis 2020 sollen eine Million Autos auf deutschen Straßen mit Strom fahren. Das ist das Ziel der Nationalen Plattform Elektromobilität, die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern einen Tag nach Beginn des Bonner Klimagipfels startete. Der Lenkungskreis soll bis Jahresende klären, wie Deutschland zum Leitmarkt für E-Autos werden kann.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, E-Autos müssten künftig so begehrt sein wie neue Handys. "Ich setze auf die Attraktivität dieser Produkte", sagte Ramsauer. Jetzt bereits über staatliche Kaufprämien zu spekulieren sei eine typisch deutsche Diskussion. Merkel sagte, Elektroautos seien sowohl eine Chance für die deutsche Autoindustrie als auch ein Beitrag zum Klimaschutz.

Am dritten und letzten Tag des Uno-Klimadialogs auf dem Petersberg bei Bonn wollen die Umweltminister und Experten aus 45 Ländern heute über Maßnahmen zum Schutz des Weltklimas beraten. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, nach dem gescheiterten Klimagipfel in Kopenhagen 2009 sei "wieder Bewegung in die Klimapolitik gekommen". Röttgen sprach von großer Einigkeit beim Waldschutz und weitgehender Übereinstimmung bei der Technologiekooperation.

Uno-Klimachef Yvo de Boer warnte dagegen vor zu großen Erwartungen an den nächsten Klimagipfel Ende des Jahres in Cancún (Mexiko). Dort werde es nur eine "erste Antwort" geben, wie dem Treibhauseffekt Einhalt geboten werden könne. Ein Abkommen erwarte er erst 2012.