Der Präsident des Tschad zeigte sich unbeeindruckt von dem neuen Anführer. Er bekräftigt das Ziel, die Terrorgruppe zu zerschlagen.

Die westafrikanische Terrorgruppe Boko Haram hat offiziellen Angaben zufolge einen neuen Anführer. Der Präsident des Tschad, Idriss Deby, sagte laut einem Bericht der nigerianischen Zeitung „Vanguard“ vom Mittwoch, Mahamat Daoud habe die Führung der Islamisten übernommen und zeige sich offen für Friedensgespräche. Boko Haram kämpft im Norden Nigerias seit 2009 für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates. In den vergangenen Monaten verübten die Terroristen aber auch verstärkt Anschläge in Nachbarländern.

Der bisherige Anführer Abubakar Shekau war in den jüngsten Bekennervideos der Terrorgruppe nicht mehr aufgetaucht. Experten mutmaßten daher, er könnte getötet worden sein. Unter der Führung Shekaus hatte Boko Haram immer brutaleren Methoden entwickelt. Im Frühjahr schloss sich die Gruppe formal den Terroristen des „Islamischen Staates“ im Irak und in Syrien an.

Deby riet davon ab, Friedensgespräche mit Boko Haram aufzunehmen und bekräftigte, bis Jahresende könne man die Gruppe schlagen. In den vergangenen Monaten war es einer Koalition mehrerer westafrikanischer Länder gelungen, die Terroristen zurückzudrängen. Schätzungen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge hat Boko Haram allein 2014 rund 4.000 Menschen getötet.