Drei US-Schülerinnen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren wollten sich in Syrien offenbar der Terrormiliz anschließen. Drama um Vater von britischer IS-Geisel. Gerüchte um Giftgaseinsatz in Kobane.

Kobane/Washington/New York/Denver. Im Kampf gegen den islamistischen Terror hält Sie abendblatt.de mit einem Newsticker auf dem Laufenden:

+++ Kurden werfen IS Giftgaseinsatz in Kobane vor +++

13.54 Uhr: Kurdische Ärzte und Funktionäre vermuten einen Giftgaseinsatz der Terrormiliz Islamischer Staat in der umkämpften Stadt Kobane. Nach einem Angriff in einem östlichen Viertel der Stadt hätten viele Menschen über Schwindelgefühl und tränende Augen geklagt, sagte die kurdische Funktionärin Aysa Abdullah am Mittwoch.

Nach ihren Angaben verfügen Ärzte in Kobane nicht über die notwendige Ausrüstung, um die von der Terrormiliz eingesetzten Chemikalien zu bestimmen. Für die kurdischen Angaben war keine unabhängige Bestätigung zu erhalten. Es war nicht das erste Mal, dass Kurden in Kobane der Terrormiliz Giftgaseinsatz vorwerfen.

Das Regime von Präsident Baschar al-Assad teilte mit, seine Luftwaffe habe zwei der drei von der Terrormiliz erbeuteten Kampfflugzeuge zerstört. Sie seien bei der Landung im Stützpunkt Dscharra im Osten der Provinz Aleppo bombardiert worden, sagte Informationsminister Omran al-Subi dem staatlichen Fernsehen am späten Dienstagabend. Die Luftwaffe sei nun auf der Suche nach dem dritten Flugzeug.

Syrische Aktivisten hatten am Freitag berichtet, IS-Kämpfer würden von ehemaligen irakischen Luftwaffenpiloten ausgebildet und seien über den Stützpunkt geflogen. Diese Berichte konnten allerdings nicht unabhängig überprüft werden.

US-Behörden hatten erklärt, sie hätten keine Berichte darüber, dass der IS Flugzeuge geflogen habe, um seine Kämpfer in Syrien und dem Irak zu unterstützen.

+++ Unicef fordert Hilfe für Flüchtlinge im Irak vor Wintereinbruch +++

13.23 Uhr: Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat zu mehr Unterstützung für die Flüchtlinge im Nordirak vor dem einbrechenden Winter aufgerufen. Die vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ geflohenen Menschen lebten in den kurdischen Gebieten unter teils „entsetzlichen Bedingungen“, sagte Unicef-Sprecher Rudi Tarneden am Mittwoch im WDR-Radio. Sie seien in Bauruinen, Parks und improvisierten Flüchtlingslagern untergebracht.

Die Kurden hätten viele Menschen aufgenommen, seien aber mit der großen Zahl von Flüchtlingen überfordert, berichtete Tarneden, der sich zurzeit im Nordirak aufhält. Nach Angaben von Unicef-Mitarbeitern sind alleine in den vergangenen Tagen über 10.000 Menschen aus der umkämpften Region um die nordsyrische Stadt Kobane über die Türkei in den Nordirak gekommen.

Unter den Flüchtlingen seien zahlreiche alte Menschen und Kinder. Viele seien traumatisiert. „Ich habe selten so etwas Trauriges gesehen“, sagte Tarneden. „Alte Menschen, die sehr viel Hoffnungslosigkeit ausstrahlen. Die Kinder, die gar nicht richtig wissen, was mit ihnen passiert.“ Das UN-Kinderhilfswerk kümmert sich nach Tarnedens Worten darum, Kinder bei ihrer Ankunft in den Flüchtlingslagern zu registrieren und gegen Polio und Masern zu impfen.

+++ IS-Mädchen leben in Amok-Ort Aurora +++

12.58 Uhr: Neue Details zu den mutmaßlichen jungen IS-Unterstützerinnen, die vom US-amerikanischen Geheimdienst FBI am Frankfurter Flughafen aufgegriffen wurden: Die 15 und 17 Jahre alten Schwestern mit somalischen Wurzeln leben in Aurora, einem Vorort von Denver, der durch einen Amoklauf in einem Kino vor zwei Jahren bekannt wurde.

+++ Syrien: Von IS erbeutete Flugzeuge zerstört +++

12.52 Uhr: Die syrische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge zwei der drei von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat erbeuteten Kampfflugzeuge zerstört. Sie seien bei der Landung im Stützpunkt Dscharra im Osten der Provinz Aleppo bombardiert worden, sagte der syrische Informationsminister Omran al-Subi dem staatlichen Fernsehen am späten Dienstagabend. Die Luftwaffe sei nun auf der Suche nach dem dritten Flugzeug.

Syrische Aktivisten hatten am Freitag berichtet, IS-Kämpfer würden von ehemaligen irakischen Luftwaffenpiloten ausgebildet und seien über den Stützpunkt geflogen. Diese Berichte konnten allerdings nicht unabhängig überprüft werden.

US-Behörden hatten erklärt, sie hätten keine Berichte darüber, dass der IS Flugzeuge geflogen habe, um seine Kämpfer in Syrien und dem Irak zu unterstützen.

+++ Frau unter Terrorverdacht in Großbritannien festgenommen +++

11.46 Uhr: Die britische Polizei hat eine 25-Jährige in England unter Terrorverdacht festgenommen. Der jungen Frau wird vorgeworfen, Aktionen vorbereitet zu haben, die in Verbindung mit dem islamistischen Terror in Syrien stehen. Polizisten hätten sie aus der Grafschaft Bedfordshire nördlich von London in die Hauptstadt gebracht, wo sie in Gewahrsam bleibe, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. In Zusammenhang mit der Festnahme durchsuchten die Ermittler zwei Adressen in Bedfordshire.

+++ Irakische Schüler starten wegen IS verspätet ins Schuljahr +++

11.14 Uhr: Wegen des Vormarsches der Terrormiliz Islamischer Staat hat im Irak das Studienjahr einen Monat später als geplant begonnen. Schüler in von den sunnitischen Kämpfern im Westen und Norden des Landes kontrollierten Gebieten seien nicht verpflichtet, den Unterricht zu besuchen, sagte Salama al-Hassan, Sprecherin des Bildungsministeriums, am Mittwoch. Aber sie dürften ihre Abschlussexamen ablegen. Tausende aus ihren Häusern vertriebene Familien hatten in Schulgebäuden Schutz gesucht.

Schüler, denen es nicht möglich sei, den Unterricht zu besuchen, könnten Unterrichtseinheiten über den staatlich betriebenen Bildungskanal mitverfolgen, sagte Al-Hassan der AP. Es seien nur noch einige Schulen von Familien in Beschlag genommen. Die Behörden hätten Container aufgestellt, in denen Unterricht stattfinden könne.

Die Terrormiliz IS hatte im Juni große Teile im Norden und Westen des Iraks eingenommen, darunter mit Mossul die zweitgrößte Stadt des Landes.

+++ Kobane: Beobachter können Giftgasangriff durch IS nicht bestätigen +++

10.58 Uhr: Im Kampf um die syrische Stadt Kobane zweifeln Menschenrechtler bisher am Einsatz von Giftgas durch den IS. „Ich werde keine solche Behauptung aufstellen, bevor es keine Bestätigung von Befehlshabern der YPG gibt“, sagte Rami Abdel Rahman, Leiter der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Vonseiten der YPG, der kurdischen Volksschutzeinheiten, die die umkämpfte Enklave verteidigen, gab es zunächst keine Stellungnahme. Augenzeugen aus Kobane hatten in der Nacht berichtet, zahlreiche Einwohner würden an Atemnot leiden und Symptome eines Giftgasanschlages zeigen. Ärzte vor Ort konnten einen möglichen Einsatz solcher Waffen durch den IS bisher nicht verifizieren. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle hatten IS-Kämpfer in der Nacht den kurdischenVerteidigern erneut schwer zugesetzt. Es habe mehrere heftige Explosionen gegeben. Bei Kämpfen im Osten der Stadt seien mindestens 30 Dschihadisten und elf YPG-Kämpfer getötet worden. Die IS-Kämpfer würden wie in denTagen zuvor weitere Verstärkung aus dem Umland zusammenziehen.

+++ Patriarch: Regierungen tun zu wenig gegen IS +++

10 Uhr: Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael Sako hat das Vorgehen der internationalen Gemeinschaft gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) als unzureichend kritisiert. „Es gibt keine klare Entscheidung für eine Befreiung der von den Dschihadisten besetzten Gebiete“, sagte Sako in einem Interview der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ (Mittwoch).

Die internationale Gemeinschaft agiere „sehr ängstlich“, so Sako. Die von der Terrormiliz vertriebene Bevölkerung erwarte jedoch, dass sie bald in ihre Häuser zurückkehren könne und nicht erst in drei Jahren, wenn der Kampf gegen den „Islamischen Staat“ nach Einschätzung von US-Präsident Barack Obama beendet sein könne, sagte das Oberhaupt der katholisch-chaldäischen Kirche mit Sitz in Bagdad. Die Bombardierung von Stellungen der Terrormiliz allein führe nicht zu einer „unmittelbaren Lösung“.

Zugleich hob Sako hervor, dass die Kirchen den geflohenen Christen wirksamer helfen könnten, als die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen, weil ihre Unterstützung nicht über staatliche Stellen laufen müsse.

Weiter sprach sich Sako für eine Bildungsoffensive in den islamischen Ländern aus, um den islamistischen Extremismus zu bekämpfen. In den Schulen müsse eine „neue positive Lesart“ des Islam vermittelt werden, die auf Brüderlichkeit, Frieden und Gastfreundschaft gründe, forderte er. Der islamistische Extremismus sei nicht nur eine Gefahr für Christen und andere Minderheiten, sondern auch für den Islam selbst.

+++ Vater britischer IS-Geisel stirbt in Ungewissheit +++

9.19 Uhr: Der Vater einer britischen Geisel der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), der die Entführer vom Krankenbett aus um die Freilassung seines Sohnes angefleht hatte, ist tot. Der 80-Jährige starb bereits am vergangenen Donnerstag an den Folgen einer Lungenentzündung, „ohne zu wissen, ob (die) Entführer eine der Botschaften bekommen haben, die er ihnen geschickt hat“, teilte seine Familie am Mittwoch mit. Seine Kräfte hätten nachgelassen, seit sein Sohn im November 2012 von den Terroristen entführt worden sei. „Seine Familie hat in den letzten Tagen versucht, (die Geisel) zu kontaktieren, um ihn über den Tod seines Vaters zu informieren.“ Der verschleppte Journalist wurde schon in mehreren IS-Videos vorgeführt.

+++ FBI stoppt Mädchen auf Reise zum IS +++

8.56 Uhr: FBI-Agenten haben am Frankfurter Flughafen drei Mädchen aus den USA gestoppt, die sich offenbar der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien anschließen wollten. Die 15 und 17 Jahre alten Geschwister und deren 16-jährige Freundin seien zurück zu ihren Familien in Denver gebracht worden, sagte FBI-Sprecherin Suzie Payne am Dienstag. Ein Regierungsvertreter in Washington sprach von einem „beunruhigenden“ Fall. Die 16-Jährige habe sudanesische Wurzeln, und die beiden Schwestern stammten aus einer somalischen Familie, berichtete die „Denver Post.“

Die Mädchen waren am vergangenen Freitag nicht in der Schule erschienen. Der Vater der 16-Jährigen wurde von der High School telefonisch darüber informiert, woraufhin er seine Tochter als vermisst meldete, wie Glenn Thompson vom Büro des Sheriffs im Bezirk Arapahoe mitteilte. Ein erster Verdacht sei aufgekommen, als der Vater der anderen Mädchen bemerkt habe, dass sie mit 2000 Dollar und ihren Pässen verschwunden seien. Die Familien hätten keine Ahnung gehabt, wohin ihre Kinder gegangen seien, sagte Thompson weiter.

Am Wochenende wurden die Teenager schließlich am Frankfurter Airport verhaftet, nachdem sie dort einen ganzen Tag verbracht hatten. Im Verhör hätten sie ausgesagt, aus Familiengründen nach Deutschland gereist zu sein. Nach ihrer Rückkehr nach Denver wurden sie vom FBI befragt und dann nach Hause geschickt.

Nach Angaben eines US-Vertreters wollten die Mädchen über die Türkei nach Syrien reisen. Ermittler trügen derzeit entsprechende Beweise zusammen, darunter Daten aus deren Computern. Eine der Schwestern gab einem Bericht der „Voice of America“ zufolge in Deutschland an, sie wolle in der Türkei studieren.

Ein anderer Regierungsbeamter bestätigte die Erkenntnisse, erklärte jedoch, Ermittler untersuchten noch die Art der Kontakte, die sie in dem Bürgerkriegsland gehabt hätten. Zudem gingen sie der Frage nach, ob es „gleichgesinnte“ Freunde und Bekanntschaften im sozialen Umfeld der Mädchen gebe.

Der Fall erinnert an die 19-jährige Shannon Conley aus dem Ort Arvada in Colorado, die sich im vergangenen Monat der geplanten Beihilfe von Extremisten in Syrien schuldig bekannt hatte. Im April wurde sie von Agenten festgenommen, als sie ein Flugzeug besteigen wollte, mit dem sie nach eigener Aussage in das Bürgerkriegsland reisen wollte. Den Beamten erklärte sie, sie wolle einen tunesischen Verehrer heiraten, der sich im Online-Chat als IS-Kämpfer ausgegeben habe. Außerdem gab Conley an, ihr bei der US-Armee erworbenes Militärtraining im Ausland für eine Beteiligung am Dschihad zu nutzen.

Bei der im Januar erwarteten Verurteilung drohen Conley bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 250.000 Dollar (umgerechnet rund 196.000 Euro). Ob die noch minderjährigen Mädchen aus Denver mit Strafverfolgung rechnen müssen, wollte das örtliche Büro der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Ebenso unklar sind derzeit deren Beweggründe für deren Interesse an der IS-Miliz.

+++ IS-Kämpfer zeigen alte deutsche Handgranaten +++

8.22 Uhr: IS-Kämpfer haben deutsche Handgranaten älterer Bauart präsentiert. Auf einem im Internet hochgeladenen Video packen Extremisten Granaten aus, deren Behälter die Aufschrift „DM41“ tragen – die Typbezeichnung eines älteren deutschen Fabrikats. Unklar ist, aus welchen Beständen die Waffen stammen und wie sie den Weg nach Syrien gefunden haben.

Auf dem am Dienstag im Internet hochgeladenen Video zeigen Extremisten zunächst eine auf einem Feld niedergegangene Fallschirmladung. Die USA hatten zu Wochenbeginn Waffen aus kurdischen Beständen für die Verteidiger der nordsyrischen Stadt Kobane abgeworfen. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle landete mindestens ein Waffenabwurf in den Händen des IS.

Ein Bundeswehrsprecher sagte am späten Dienstagabend der Nachrichtenagentur dpa, Granaten des im Video gezeigten Typs seien nicht kürzlich an die kurdischen Peschmerga-Einheiten im Nordirak geliefert worden. Vielmehr hätten die Kurden dort das Nachfolgemodell „DM51“ erhalten. Die Bundeswehr hatte die Kurden im Irak im Kampf gegen den IS mit Waffen ausgestattet. Über die „DM41“-Granaten hatte zuvor der Blog-Autor Thomas Wiegold geschrieben.

Das US-Verteidigungsministerium hält es für möglich, dass von den 28 abgeworfenen Bündeln mindestens eines versehentlich an den IS gelangte. Pentagonsprecher John Kirby sagte, bestätigen könne er Berichte, nach denen der IS die Waffen in Besitz genommen hat, aber nicht. „Die kurze Antwort ist: Wir wissen es nicht.“

Am Montag hatte das Zentralkommando in Florida noch mitgeteilt, dass in der Nähe von Kobane eine herrenlose Ladung Waffen zerstört wurde. Damit wolle man verhindern, dass diese in die falschen Hände geraten. Kirby sagte dagegen am Dienstag, dass das Bündel zwar getroffen worden sei. Ob es tatsächlich zerstört wurde, sei aber nicht klar. Selbst wenn ein Bündel sein Ziel nicht erreicht habe, sei die Erfolgsquote der Abwürfe aber äußerst hoch.

Die Kurden in Kobane wollten keine Angaben dazu machen, ob in der von den USA abgeworfenen Waffenlieferung auch deutsche Waffen enthalten waren. Der Verwaltungschef von Kobane, Anwar Muslim, sagte der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag auf Anfrage per Telefon, er wolle dazu keine Auskunft geben, weil es sich um eine militärische Angelegenheit handele. Die deutschen Waffenlieferungen an die Peschmerga waren vor knapp einem Monat angelaufen.

US-Kampfflugzeuge setzten derweil ihre Luftangriffe nahe Kobane fort. Seit Montag seien vier Angriffe geflogen worden. Dabei seien eine „große IS-Einheit“ sowie weitere Stellungen der Milizen und ein von ihnen besetztes Gebäude zerstört worden, teilte das US-Zentralkommando am Dienstag mit. Im Irak zerstörten demnach Kampfflieger eine IS-Stellung nahe einer Ölraffinerie sowie südöstlich des Mossul-Staudamms. Auch Verbündete hätten Angriffe auf IS-Milizen im Irak geflogen. Alle Flugzeuge seien sicher zurückgekehrt.

Der IS hatte zuvor seinen Ansturm auf Kobane forciert. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden neue Einheiten der radikalen Islamisten aus den vom IS kontrollierten syrischen Städten Al-Rakka und Dscharabulus abgezogen. Auf kurdischer Seite waren nach Angaben der türkischen Regierung bis Dienstagabend noch keine verbündeten Peschmerga-Kämpfer aus dem Nordirak eingetroffen. Die Türkei hatte am Montag kurdischen Kämpfern aus dem Irak eine Einreiseerlaubnis nach Kobane erteilt.

+++ Kanada setzt nach Anschlag auf Soldaten Alarmstufe hoch +++

8.01 Uhr: Nach dem Anschlag eines mutmaßlichen kanadischen Dschihadisten auf zwei Soldaten in der Nähe von Montréal hat die Regierung die Alarmstufe angehoben. Die Alarmstufe sei von niedrig auf „mittelhoch“ hochgestuft worden, sagte der Sprecher des Ministeriums für öffentliche Sicherheit am Montag. Nach seinen Angaben geht es jedoch um keine „konkrete Bedrohung“, sondern lediglich um Geheimdienstinformationen über „Intentionen und Fähigkeiten von Einzelnen oder Gruppen in Kanada oder dem Ausland, Terrorakte zu begehen“.

Der 25-jährige Kanadier Martin Couture-Rouleau hatte zuvor mit seinem Wagen zwei Soldaten auf einem Supermarktparkplatz der Ortschaft Saint-Jean sur Richelieu überfahren und dabei einen der beiden getötet. Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd wurde er von der Polizei erschossen. Nach Angaben von Medien und der kanadischen Bundespolizei war der Attentäter zum Islam übergetreten und hatte sich zunehmend radikalisiert. Den Medienberichten zufolge hatten die Behörden ihm bereits den Reisepass weggenommen. Sie hätten verhindern wollen, dass er sich Dschihadisten in Syrien oder dem Irak anschließt.

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+++ Mutmaßlicher Salafist in München vor Gericht +++

7.50 Uhr: Ein mutmaßlicher Salafist steht heute wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz in München vor Gericht. Der 21-jährige Türke war im September gemeinsam mit einem 24 Jahre alten Kosovaren an der deutsch-österreichischen Grenze bei Simbach am Inn in einem Fernbus aufgegriffen worden. Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) planten sie, über Österreich nach Syrien zu reisen. Der junge Türke sei wegen „seiner Umtriebe in der salafistischen Szene“ mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Gegen seinen 24-jährigen Begleiter läuft ein Ermittlungsverfahren. Er soll versucht haben, in Deutschland Kämpfer für den Dschihad zu gewinnen.

+++ UNO wirft IS versuchten Völkermord an Jesiden vor +++

7.22 Uhr: Die Vereinten Nationen haben dem IS einen „versuchten Völkermord“ an der religiösen Minderheit der Jesiden im Irak vorgeworfen. Der UN-Menschenrechtsvertreter Ivan Simonovic sagte am Dienstag in New York nach seiner Rückkehr aus Gebieten im Nordirak, es gebe Beweise dafür, dass die IS-Kämpfer versucht hätten, die Jesiden auszulöschen, indem sie zum Übertritt zum Islam gezwungen oder umgebracht worden seien. Das Vorgehen des IS sei gleichbedeutend mit Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Simonovic hatte sich in den Städten Erbil, Bagdad und Dohuk mit Regierungsvertretern und Vertriebenen getroffen, darunter mit 30 Jesiden. Diese hätten unter anderem von einer Massenhinrichtung von Jesiden in einer Schule berichtet, nachdem diese sich geweigert hätten, zum Islam überzutreten. Vor den radikalen Kämpfern waren in den vergangenen Wochen zehntausende Jesiden aus mehreren nordirakischen Städten geflohen. Das Schicksal von hunderten vermissten Frauen und Kindern ist unklar.

Eine Militärallianz unter US-Führung geht derzeit gegen den IS vor und greift im Irak und in Syrien Stellungen der Dschihadisten an. Seit dem Wochenende versorgt die US-Luftwaffe die in der syrischen Stadt Kobane kämpfenden Kurden außerdem aus der Luft mit Waffen und Medizin.

Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom Dienstag zufolge soll dabei mindestens eine, möglicherweise auch mehrere für die Kurden bestimmte Lieferungen in die Hände des IS gefallen sein. Die USA hatten zuvor bestätigt, dass eine Ladung fehlgeleitet worden sei, diese sei aber rechtzeitig zerstört worden. Mögliche weitere Probleme würden geprüft.