Das Hemd der Navy Seals wird im 9/11-Museum gezeigt – neben einem Ziegelstein aus Osama bin Ladens Villa. Geschmacklos, finden Kritiker.

New York. Die „New York Post“ wählte einen martialischen Ton: „Es ist vielleicht nicht der Kopf von Osama bin Laden, aber New York erhält eine Trophäe aus dem Krieg gegen den Terror.“ Es geht um ein Hemd und einen Ziegelstein – Mitbringsel der Navy Seals, die am 2. Mai 2011 im pakistanischen Abbottabad Al-Qaida-Chef Osama bin Laden aufspürten, töteten und im Meer versenkten. Das T-Shirt mit der amerikanischen Flagge auf dem Ärmel trug einer der US-Elitesoldaten, der Ziegel stammt aus der streng abgeschirmten Villa von bin Laden, in der er seit seiner Flucht aus Afghanistan mit seinem Clan hauste.

Diese „Trophäen“ haben jetzt in New York eine heftige Debatte ausgelöst. Sie sollen im Museum gezeigt werden, das an die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 erinnert. Seit Sonntag sind die umstrittenen Ausstellungsstücke dort zu sehen.

Das US-Magazin „Newsweek“ kritisierte die Ausstellung des T-Shirts: Es wirke unpassend und „grob, den Beweis unseres Sieges an einem Ort auszustellen, der ein Raum der Trauer, des stillen Gedenkens und des Gebets sein sollte“. Museumsleiter Joe Daniels dagegen erklärte, die Ausstellung ehre den Mut und die Opfer der US-Soldaten. Ferner ist eine Münze zu sehen, die zur Erinnerung an den Geheimeinsatz ausgegeben wurde.