London. Angesichts des Vormarsches der islamistischen Terrorgruppe Isis auf Bagdad planen die USA offenbar einen Luftangriff auf die irakischen Rebellen. US-Außenminister John Kerry sagte am Freitag in London, die „Jahre des Engagements“ der USA im Irak seien ein guter Grund, sich an der Niederschlagung des Aufstandes zu beteiligen. US-Präsident Barack Obama schloss am Abend allerdings den Einsatz von Bodentruppen aus. Er sagte, er lasse das Militär andere Optionen prüfen.

Die schiitisch dominierte Regierung des Irak hatte die USA um den Einsatz von Kampfflugzeugen oder Kampfdrohnen gebeten, um das schnelle Vordringen der sunnitischen Isis-Kämpfer zu stoppen. Am Freitag rückten die Islamisten weiter auf Bagdad vor und versuchten die Stadt einzukreisen. Schiitische Geistliche riefen ihre Glaubensbrüder auf, zu den Waffen zu greifen und das Land zu verteidigen.

Die Vereinten Nationen warfen Isis willkürliche Hinrichtungen vor. Uno-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay berichtete, Isis-Kämpfer hätten zusammen mit befreiten Gefangenen Zivilisten erschossen. Insgesamt seien Hunderte Zivilisten getötet worden.

Kerry sagte, die Extremisten bedrohten auch die Interessen der westlichen Länder und anderer Staaten im Nahen Osten. Der „terroristische Feind“ habe auch nach Gelegenheiten für „Eroberungen im Westen“ geschaut. Details nannte Kerry nicht.