Moskau/Washington. Keine Entspannung im Konflikt um die Krim: Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben mindestens drei Kriegsschiffe geentert. Etwa 20 Bewaffnete seien unter Einsatz von Blendgranaten auf die Korvette „Ternopol“ im Hafen von Sewastopol vorgedrungen, teilte der ukrainische Marinesprecher am Donnerstagabend mit. Auch Schüsse seien gefallen. Auch die Schiffe „Luzk“ und die „Chmelnizki“ sollen besetzt worden sein. Die Ukraine bereitet die Räumung ihrer Stützpunkte auf der abtrünnigen Krim vor.

Als Reaktion auf die russische Einverleibung der Krim haben die USA und die EU ihre Sanktionen gegen Moskau verschärft. Präsident Barack Obama erließ Einreisesperren für 20 enge Vertraute des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Mit einer Anordnung machte Obama außerdem den Weg für Sanktionen gegen ganze russische Wirtschaftszweige frei. Die EU sagte einen EU-Russland-Gipfel ab und verhängte ebenfalls weitere Visabeschränkungen und Kontensperrungen. Russland reagierte prompt mit einem Einreiseverbot für mehrere US-Politiker.

Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon traf sich mit Putin, um einen Ausweg aus der Ukraine-Krise zu erörtern. „Ich bin tief besorgt über die Lage“, sagte Ban. Der ukrainische Uno-Botschafter sprach in Genf von russischen Vorbereitungen für eine große Militärintervention im Osten und Süden der Ukraine.