Genf. Nach jahrzehntelanger Konfrontation und vielen vergeblichen Anläufen haben der Iran und die internationale Gemeinschaft eine Einigung im Atomstreit erzielt. Iran und die Außenminister der Uno-Vetomächte sowie Deutschlands einigten sich am Sonntag in Genf auf ein Übergangsabkommen.

Danach friert Teheran in den nächsten sechs Monaten Teile seines Atomprogramms ein. Dafür sollen die internationalen Sanktionen gegen den Iran teilweise gelockert werden. Weltweit wurde dieser erste wichtige Schritt positiv bewertet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Einigung als „historischen Fehler“.

US-Präsident Barack Obama begrüßte das Abkommen, das aber in den nächsten Monaten auf Haltbarkeit überprüft werden müsse. „Jetzt liegt die Last beim Iran, der Welt zu beweisen, dass sein Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient“, sagte Obama.

Nach Angaben des Weißen Hauses soll in den kommenden sechs Monaten eine umfassende Dauerlösung ausgehandelt werden. Die vorläufige Übereinkunft sieht vor, dass der Iran die Anreicherung von Uran bei fünf Prozent deckelt. Uran, das bereits angereichert worden ist, soll so verdünnt werden, dass es nicht für militärische Zwecke eingesetzt werden könne. Im Gegenzug erklärten sich die USA zur Lockerung von Sanktionen im Umfang von 5,2 Milliarden Euro bereit.