Ex-Gouverneur nimmt Nominierung der Republikaner an - Clint Eastwood überrascht mit Schauspiel-Einlage - Romney schiebt sich in Umfragen knapp vor Obama

Tampa. Mit dem Versprechen einer besseren Zukunft hat der US-Republikaner Mitt Romney seine Partei auf den Wahlkampf gegen Präsident Barack Obama eingeschworen. Nach seiner Nominierung auf dem Parteitag in Tampa im Bundesstaat Florida forderte der 65-Jährige am Donnerstag die Wähler dazu auf, mit ihm gemeinsam die angeschlagene US-Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen. „Wir brauchen keine besondere Regierungskommission, um herauszufinden, was Amerika benötigt“, betonte Romney. „Amerika benötigt Arbeitsplätze. Viele Arbeitsplätze.“ Zwölf Millionen neue Jobs stellte Romney in Aussicht. Millionen Fernsehzuschauer verfolgten die kämpferische Rede des Ex-Gouverneurs von Massachusetts, in der das viertägige Treffen gipfelte.

Vor Romneys mit Spannung erwarteter Dankesrede trat Hollywood-Star Clint Eastwood als Überraschungsgast auf die Bühne. Mit seiner Einlage brachte der als „Dirty Harry„ bekanntgewordene Schauspieler die Delegierten in Stimmung, obwohl seine lange Schimpftirade gegen Obama mitunter etwas aus dem Ruder zu laufen schien. Vor Eastwoods Auftritt hatten sich Freunde und Familienangehörige Romneys in ihren Reden darum bemüht, den Multimillionär von seiner menschlichen Seite zu zeigen.

Romneys Kritiker werfen dem ehemaligen Manager der Beteiligungsgesellschaft Bain Capital vor, kalt und unnahbar zu sein. Romney selber versprach in Tampa, dass angesichts hoher Arbeitslosigkeit und einer schwächelnden Konjunktur gerade seine Wirtschaftserfahrungen den USA wieder zu früherer Größe verhelfen können. „Jetzt ist die Zeit gekommen, um Amerika sein Versprechen zurückzugeben“, sagte Romney. Seine Nominierung läutet die heiße Phase des Wahlkampfes gegen Amtsinhaber Obama von den Demokraten ein. Am 6. November wird gewählt.

In den Umfragen profitierte Romney vom Nominierungsparteitag: Nach der jüngsten Befragung liegt Romney mit 44 Prozent knapp vor Obama mit 42 Prozent, nachdem die beiden vor dem Treffen in Tampa zumeist ungefähr gleich auf waren.

Fahrplan zur US-Präsidentenwahl

04.04.2011: US-Präsident Barack Obama verkündet seine erneute Kandidatur. Er informiert seine Anhänger per E-Mail und über seine Internetseite www.barackobama.com.

02.06.2011: Der US-Republikaner Mitt Romney erklärt offiziell seine Kandidatur für das Präsidentenamt.

03.01.2012: Verwirrung um den Vorwahlauftakt in Iowa: Zunächst sieht es so aus, als habe der Ex-Gouverneur Romney die erste Vorwahl der US-Republikaner mit einem Vorsprung von nur acht Stimmen vor seinem Konkurrenten Rick Santorum gewonnen. Nach einer Neuauszählung endet die erste Vorwahl schließlich offiziell mit einem Unentschieden.

10.04.2012: Der ultrakonservative Ex-Senator Rick Santorum, der bis dahin stärkste Widersacher Romneys, gibt im Vorwahlkampf auf.

02.05.2012: Auch Newt Gingrich scheidet aus dem Vorwahlrennen um die US-Präsidentschaftskandidatur aus.

29.05.2012: Romney ist die Präsidentschaftskandidatur für die Republikaner auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Fast fünf Monate nach dem Beginn der Vorwahlen sichert sich der 65-Jährige bei der Abstimmung im Bundesstaat Texas die notwendigen Delegiertenstimmen, um sich beim Parteitag Ende August offiziell zum Herausforderer Obamas aufstellen zu lassen.

11.08.2012: Romney beruft Paul Ryan zu seinem Vize. Der 42-Jährige ist einer der neuen Politstars bei den Republikanern. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Kongress plädiert für massive Einsparungen sowie einen radikalen Umbau der Sozialsysteme.

28.08.2012: Auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner in Tampa, Florida, wird Romney offiziell zum Kandidaten gekürt. 31.08.2012: Romney nimmt die Nominierung als Kandidat der Republikaner an.

03. bis 06.09.2012: Nominierungsparteitag der Demokraten in Charlotte, North Carolina.

03.10.2012: Erstes von drei TV-Duellen.

11.10.2012: TV-Duell der Vizekandidaten.

06.11.2012: Präsidentenwahl.

20.01.2013: Amtsantritt des neuen US-Präsidenten.

Mit Material von rtr und dpa