Vor etwa sieben Jahren begann Gaddafi, sein Land aus der politischen Isolation zu führen. Die wichtigsten Schritte seither:

April 1999: Gaddafi verfügt die Auslieferung der mutmaßlichen Lockerbie-Attentäter, denen das Attentat auf ein US-Passagierflugzeug 1988 über dem schottischen Lockerbie (270 Tote) zur Last gelegt wird, in die Niederlande.

Juni 1999: Nach der Uno und der EU suspendiert auch Deutschland seine Sanktionen gegen Libyen.

Dezember 1999: Als erster westlicher Regierungschef seit 15 Jahren besucht Italiens Premier D'Alema Libyen.

September 2000: Gaddafi vermittelt in der seit April 2000 andauernden Geiselaffäre auf den Philippinen und erreicht die Freilassung von acht Deutschen, darunter der Familie Wallert aus Göttingen.

August 2003: Gaddafi kündigt die Einrichtung eines 2,7-Milliarden-Dollar-Fonds an, aus dem die Hinterbliebenen der Lockerbie-Opfer entschädigt werden sollen.

September 2003: Der Uno-Sicherheitsrat hebt die Sanktionen auf.

Dezember 2003: Gaddafi erklärt den Verzicht auf Massenvernichtungswaffen und die Einstellung seines Atomprogramms.

Februar 2004: Libyen leitet die Vernichtung von chemiewaffenfähigen Bomben und die Aushändigung aller Langstreckenraketen sowie Bauteile zur Urananreicherung an die USA ein.

März 2004: Der britische Premier Blair besucht Gaddafi; beide vereinbaren Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus.

April 2004: US-Präsident Bush hebt Sanktionen gegen Libyen auf.

August 2004: Gaddafi zahlt 35 Millionen Dollar für die Opfer des Anschlags auf die Berliner Diskothek "La Belle", bei dem 1986 libysche Attentäter drei Menschen getötet und 200, darunter 160 Deutsche, verletzt hatten.

Oktober 2004: Bundeskanzler Schröder besucht Libyen; beide ebnen den Weg für etliche Wirtschaftsverträge.