Rund 200 000 Deutsche machen derzeit Urlaub auf der spanischen Ferieninsel. Wie gefährdet sind sie? Was sie jetzt beachten müssen.

Palma de Mallorca. Neuer Schock auf der Touristeninsel Mallorca: Die baskische Untergrundorganisation Eta hat mitten in der Haupturlaubszeit ihre Anschlagsserie fortgesetzt. Eineinhalb Wochen nach dem Bombenmord an zwei Polizisten detonierten am Sonntag Sprengsätze in zwei Restaurants und einem Einkaufszentrum in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca. Verletzt wurde niemand, es entstand vergleichsweise geringer Sachschaden.



Das Auswärtige Amt in Berlin rät Urlaubern zur Vorsicht: "Reisende werden gebeten, insbesondere Menschenansammlungen zu meiden", heißt es in den gestern aktualisierten Reisehinweisen für Spanien. Derzeit halten sich etwa 200 000 Deutsche auf Mallorca auf. Auf der Damentoilette des Restaurants Rigoletta an der Strandpromenade im Stadtteil Portixol, der zwischen dem Zentrum und dem Flughafen von Palma liegt, explodierte die erste Bombe in einem Rucksack. Die Eta hatte in einem Anruf angekündigt, dass zwischen 14 und 18 Uhr drei Sprengsätze explodieren würden.


Die Polizei räumte daraufhin auch das nur 500 Meter vom ersten Explosionsort entfernt gelegene Restaurant Enco am Strand von Can Pere Antoni rechtzeitig vor der Detonation. Der dritte Sprengsatz ging am Abend in der Innenstadt von Palma in einem Einkaufszentrum unter der Plaza Mayor hoch.


Der Schock bei den Touristen sitzt tief. Erst in der vergangenen Woche war Spaniens König Juan Carlos auf der Insel eingetroffen und wollte beweisen, wie sicher sie ist. Am 30. Juli ging die Bombe in der Nähe des Yachthafens hoch, in dem das königliche Schiff liegt. Die Sicherheitskräfte starteten nach dem Attentat auf die Polizisten in Palmanova die größte Fahndung in der Geschichte Mallorcas. Sie riegelten die Insel zeitweise total ab. Allerdings konnten die Ermittler nicht klären, ob die Attentäter sich noch auf Mallorca aufhielten.


Im Bekennerbrief zu diesem Anschlag, den eine Zeitung gestern veröffentlichte, hatte die Eta mit weiteren Anschlägen gedroht. Die Terrororganisation bekannte sich zum Mord an den Polizisten und zu einem Anschlag auf eine Polizeikaserne in der Stadt Burgos.