US-Präsident Barack Obama ist mittlerweile in der Normandie eingetroffen und zog sich mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zu einem Gespräch zurück. Am Nachmittag wird der US-Präsident gefallenen US-Soldaten auf dem Friedhof in Colleville-sur-Mer gedenken.

Paris. US-Präsident Barack Obama ist heute zu Feierlichkeiten zum sogenannten D-Day in der französischen Normandie eingetroffen. Der Staatschef wollte am Nachmittag auf einem US-Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer der amerikanischen Soldaten gedenken, die bei der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie gefallen sind.

Obama und seine Frau Michelle wurden am Mittag in der Stadt Caen von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy und seiner Frau Carla empfangen. Zahlreiche Schaulustige jubelten den beiden Paaren zu. Sarkozy und Obama zogen sich nach dem Empfang zu einem Gespräch in die Präfektur zurück. Bei dem Treffen sollte es um aktuelle politische Fragen wie den Klimaschutz, den Nahost-Konflikt und das iranische Atomprogramm gehen.

Zur Gedenkzeremonie auf dem Friedhof wurden auch Großbritanniens Premier Gordon Brown, Prinz Charles und Kanadas Premier Stephen Harper erwartet. Soldaten aus Großbritannien und Kanada waren ebenfalls an der Landungsoperation beteiligt. Sie gilt als eine der größten der Weltgeschichte und leitete die militärische Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg ein. Bei dem Angriff kamen tausende Soldaten ums Leben. Allein auf dem US-Soldatenfriedhof von Colleville-sur-Mer sind mehr als 9000 Tote begraben.

Die Staats- und Regierungschefs wollten bei der Zeremonie unter anderem mit Veteranen zusammentreffen und einen Kranz niederlegen. Auch US-Schauspieler Tom Hanks und Steven Spielberg waren eingeladen. Spielberg produzierte den Oscar-gekrönten Kinofim „Der Soldat James Ryan“, der von der Landung der Alliierten in der Normandie handelt. Hanks spielt in dem Streifen die Hauptrolle.

Obama war am Freitagabend nach einem eintägigen Deutschland-Besuch in Paris angekommen und hatte sich sofort in die Residenz des US-Botschafters zurückgezogen. Er wird bei seinem Frankreich Besuch von seiner Frau Michelle und seinen beiden Töchtern begleitet. Nach französischen Medienangaben will die Familie Obama am Samstagabend die Pariser Kathedrale Notre-Dame besuchen.

Am Freitagabend hatte Michelle Obama mit ihren Kindern bereits den Eiffelturm besichtigt. Sie wollte bis Montag in Paris bleiben,während mit Barack Obamas Rückflug in die USA bereits am Sonntag gerechnet wurde.

Die Gedenkfeier in Colleville-sur-Mer war ursprünglich nur im kleinen Kreis von Frankreich und den USA geplant gewesen. Als der Besuch Obamas in der Normandie bekanntwurde, wollten jedoch plötzlich auch zahlreiche andere Staats- und Regierungschefs in die Normandie reisen. Frankreich entschied sich letztlich, auch Vertreter aus Großbritannien und Kanada einzuladen. Eine Gedenkfeier mit noch mehr Gästen wäre in der Kürze der Zeit nicht zu organisieren gewesen, hieß es aus dem Elysée.