Nach Serben-Angriff mit Benzinbomben patrouillieren Nato-Soldaten an der Grenze

Pristina. Nach dem Gewaltausbruch im Norden des Kosovo versucht die internationale Schutztruppe Kfor eine neue Eskalation auf dem Balkan zu verhindern. Mehrere Hundert Soldaten wurden an die Grenze zu Serbien abkommandiert, um dort die Kontrolle zu übernehmen. Der deutsche Kommandeur der Schutztruppe, General Erhard Bühler, sei um eine Vermittlung gebeten worden, hieß es.

In der Nacht zum Donnerstag hatten vermummte Serben zwei umstrittene Grenzposten im Kosovo überfallen und einen von ihnen mit Benzinbomben in Brand gesteckt. Außerdem wurden Nato-Soldaten beschossen. Anlass für die Wut der Serben sind Bestrebungen der Kosovo-Regierung, ein Importverbot für serbische Güter durchzusetzen. Das Kosovo, eine frühere serbische Provinz, die sich 2008 für unabhängig erklärt hat, wird bis heute von Belgrad nicht anerkannt.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton rief die Konfliktparteien zum Dialog auf. "Ich verurteile die Gewalt im Nordkosovo scharf, die jüngsten Entwicklungen sind nicht hinnehmbar", sagte Ashton. In Telefonaten habe sie den serbischen Präsidenten Boris Tadic und den kosovarischen Regierungschef Hashim Thaci zur Verantwortung gerufen und ermahnt, den Grenzstreit "unverzüglich" beizulegen.