Bundeswirtschaftsminister lobt die “harte Arbeit“ der Griechen, mahnt aber, dass Athen strikt an seinem Reformkurs festhalten müsse.

Hamburg. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat an die griechische Regierung appelliert, mehr Anstrengungen bei der Privatisierung von staatlichen Betrieben zu unternehmen. Dem "Hamburger Abendblatt" (Sonnabend) sagte Rösler: "Entscheidend wird sein, Staatsunternehmen in einem hohen Maß zu privatisieren. Auf diesem Feld muss noch mehr passieren.“ Dies steigere die Wettbewerbsfähigkeit des Landes, so der Minister.

Athen müsse strikt an seinem Reformkurs festhalten, mahnte Rösler. Er betonte: "Die Sozialsysteme brauchen ein stabileres Fundament, genau so wie der griechische Staatshaushalt.“

Der FDP-Vorsitzende warnte eindringlich vor einem Bankrott Griechenlands: "Wir haben eine gerade für uns auch sehr nutzbringende Währungsunion. Eine Staatspleite hätte schwerwiegende Konsequenzen für alle Länder der Euro-Zone.“ Er sei sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einig, "dass die Griechen schon hart arbeiten“, so Rösler. "Sie nehmen enorme Lasten auf sich, um aus der Krise zu finden“, lobte er.

Am Freitag hatten die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel ein weiteres milliardenschweres Hilfsprogramm der Europäer und des Internationalen Währungsfonds zur Abwendung einer griechischen Staatspleite beschlossen.