Die Boote hatten Waffen an Bord, die Besatzung habe sich „sehr unkooperativ und aggressiv“ verhalten. Die Piraten hatten Geiseln genommen.

Berlin. Eine deutsche Fregatte hat vor Tansania zwei Piratenboote versenkt. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Freitag mit. Die beiden Motorboote mit Waffen – unter anderem Panzerfäusten – an Bord waren im Schlepptau eines größeren Piratenschiffes. Beim Funkkontakt mit der Fregatte „Niedersachsen“ habe sich die Besatzung „sehr unkooperativ und aggressiv“ verhalten, erklärte das Einsatzführungskommando. Daraufhin habe die „Niedersachsen“ vom Befehlshaber des EU-Anti-Piraten-Einsatzes Atalanta den Auftrag bekommen, die Beiboote zu zerstören. Mehrere Schüsse aus Bordwaffen sowie vom Bordhubschrauber versenkten die Boote, nachdem zuvor noch einmal sichergestellt worden war, dass sich niemand an Bord befand.

Das Hauptschiff der Piraten nahm währenddessen Kurs auf die somalische Küste. Nach dpa-Informationen wurde es von der Fregatte nicht angegriffen, weil sich Geiseln an Bord befanden. Darunter sollen auch Frauen und Kinder gewesen sein. Ein Boarding hätte möglicherweise das Leben der Geiseln gefährdet, hieß es.

Die Bundeswehr ist seit 2008 an dem Anti-Piraterie-Einsatz beteiligt. Dass bei dem Einsatz Piratenschiffe versenkt werden, kommt aber selten vor. (dpa/abendblatt.de)