Eine Autobombe in einer belebten Straße verletzte über 100 Menschen. Der Anschlag galt laut Taliban einem Büro des Geheimdienstes.

Islamabad. Die pakistanischen Taliban haben sich zu einem Autobombenanschlag im Osten des Landes bekannt, bei dem am Dienstag nach Polizeiangaben mindestens 25 Menschen ums Leben kamen. Weitere 154 Menschen wurden verletzt. Der Anschlag habe sich gegen ein Büro des Geheimdienstes gerichtet, erklärte Taliban-Sprecher Ahsanullah Ahsan. Das sei die Vergeltung für den Tod Kämpfers, der im vergangenen Jahr von den Sicherheitskräften getötet worden sei.

Der Anschlag in der Stadt Faisalabad in der Provinz Punjab ereignete sich direkt vor einer Tankstelle, wie Polizeichef Aftab Cheema erklärte. In der Nähe befinde sich auch ein Gebäude einer wichtigen Sicherheitsbehörde, das aber nicht beschädigt worden sei.

Das Fernsehen zeigte Bilder der völlig zerstörten Tankstelle, an der Rettungskräfte weiter nach Überlebenden suchten. Viele Verletzte waren auch Stunden nach dem Anschlag noch unter den Schuttmassen aus Beton und Metallteilen begraben, die erst langsam mit schwerem Gerät abgetragen wurden. Mindestens 50 Fahrzeuge sowie das nahegelegene Gebäude der pakistanischen Fluglinie Pakistan International Airlines (PIA) wurden zerstört. In der Umgebung stürzten nach Behördenangaben fünf Gebäude teilweise ein.

Polizei und Krankenhausmitarbeiter bestätigten bislang 22 Todesopfer. In zwei Krankenhäusern der Stadt würden insgesamt 142 Verletzte behandelt, hieß es. Die Rettungskräfte sprachen später von 25 Toten und 154 Verletzten. Einige der Verletzten schwebten noch in Lebensgefahr, sagte der Leiter der Rettungskräfte, Adnan Khalil, der Nachrichtenagentur AFP. Die Rettungsarbeiten seien beinahe abgeschlossen und die meisten Toten aus den Trümmern der Tankstelle und dem PIA-Gebäude geborgen worden. Ein Verwaltungsbeamter erklärte am Abend, es sei niemand mehr unter den Schuttmassen begraben.

Sowohl die Terrorgruppe Al-Kaida als auch die radikalislamischen Taliban haben in der Vergangenheit zahlreiche Anschläge in pakistanischen Städten verübt, vorrangig galten sie Sicherheitskräften. In den vergangenen dreieinhalb Jahren kamen dabei mehr als 4000 Menschen ums Leben. Faisalabad, das 260 Kilometer südlich der Hauptstadt Islamabad liegt, war dabei allerdings selten im Fokus der Attentäter. (dapd/afp)