Präsidenten-Berater rechnet mit weiteren Bomben in Frachtflugzeugen

Washington/Sanaa. Nach dem Paketbomben-Fund in Flugzeugen ist ein US-Ermittlungsteam auf dem Weg in den Jemen. Die Anti-Terror- und Sicherheitsexperten sollen den jemenitischen Behörden bei der Suche nach Verdächtigen im Zusammenhang mit dem versuchten Anschlag helfen. Die USA vermuten das im Jemen ansässige Terrornetzwerk al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel hinter dem versuchten Paketbomben-Anschlag. Grund dafür ist der in den Bomben gefundene Sprengstoff PETN, der bereits bei dem an Weihnachten 2009 vereitelten Anschlag auf ein Flugzeug verwendet wurde. Für diesen Anschlag wurde die jemenitische al-Qaida verantwortlich gemacht. Die US-Behörden hätten zudem geheime Informationen, dass die Terrorgruppe den Paketbomben-Anschlag geplant habe, sagte ein US-Beamter.

Der Anti-TerrorBerater des US-Präsidenten, John Brennan, sagte, die Behörden untersuchten die Möglichkeit, dass die Bomben in den Flugzeugen und nicht erst in Synagogen in Chicago explodieren sollten. Er warnte auch vor weiteren Bomben, die im Umlauf seien könnten: "Es wäre sehr leichtsinnig anzunehmen, dass es keine anderen (Pakete) da draußen gibt."

Eine im Zusammenhang mit den Paketbomben im Jemen festgenommene junge Frau wurde inzwischen wieder freigelassen. Die jemenitischen Behörden glaubten nicht länger, dass die am Sonnabend festgenommene Frau die Absenderin der Pakete sei, sagte ein Sprecher der jemenitischen Sicherheitsbehörden. Die Festgenommene sei nicht dieselbe Person, die die Frachtbriefe unterschrieben hat. Der Schalterbeamte, der die Pakete entgegengenommen hat, habe ausgesagt, dass dies nicht dieselbe Frau gewesen sei, die die Pakete aufgegeben habe. Offenbar habe jemand ihren Namen benutzt.

Der Anschlagsversuch ist nach Angaben jemenitischer Geheimdienstkreise durch den Hinweis eines Al-Qaida-Überläufers vereitelt worden. Der Mann namens Dschabir al-Fajfi habe sich im vergangenen Monat den saudi-arabischen Behörden gestellt. Er habe dann in Saudi-Arabien Details über den Plan von al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (Akah) berichtet.

Über die Seriennummern von Bauteilen wollen die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate die Spur einer der Bomben zurückverfolgen. Dazu würden die Informationen über einen Drucker sowie die Leiterplatte eines Handys mit den Behörden der USA und anderer Staaten ausgetauscht.