Kim Jong-il hat seinen Sohn Kim Jong-un vorgeführt. Die Staatsmedien zeigten das erste Foto. Verschüchtert sieht der Neue aus..

Pjöngjang/Hamburg. Da sitzt er in einer Reihe mit seinem Vater – bereit für die Machtübernahme in Nordkorea? Verschwommen ist das Bild, das die Welt vom nächsten Diktator Kim Jong-un bekommt. Oder wird er das Land öffnen und umkrempeln? Fast verschüchtert wirkt der vermutlich 27 Jahre alte Mann, um den sich so viele Geschichten ranken und der teilweise in Europa erzogen wurde.

Die Veröffentlichung kam zwei Tage nachdem der Machthaber seinen Sohn im Rahmen eines Parteitreffens in die erweiterte Führungsriege der Partei aufgenommen und ihn damit praktisch zum Nachfolger ernannt hatte. Vor dem größten Treffen der Partei seit 30 Jahren am Dienstag in Pjöngjang hatte Kim Jong-il dem Sohn bereits den Rang eines Vier-Sterne-Generals verliehen. Kim Jong-un steht nach Erkenntnissen von Nordkorea-Kennern schon seit längerem als Nachfolger des gesundheitlich angeschlagenen Machthabers fest.

Der Junior und künftige Machthaber soll in der Schweiz zur Schule gegangen sein. Sonst ist nur wenig bekannt. Die Familienverhältnisse der Kims gelten in dem kommunistischen Land als Tabuthema. In einem Buch schreibt der frühere Koch von Kim Jong-il, Kenji Fujimori, dass der dritte von drei bekannten Söhnen seinem Vater am meisten gleiche – sowohl körperlich als auch hinsichtlich des Charakters.

Kim Jong-un soll früh einen Sinn für Autorität und Macht entwickelt haben, schrieb die südkoreanische Zeitung „Korea Herald“. Wie sein Vater leidet er angeblich an Diabetes.