Die Oppositionsführerin hat die Teilnahme am Prozess aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt. Sie berief sich auf ein Gutachten der Charité.

Kiew. Kurz vor dem Beginn eines neuen Prozesses hat die inhaftierte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ihre Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen verweigert. In einem Schreiben an den staatlichen Gefängnisdienst der Ex-Sowjetrepublik berief sich die kranke Oppositionsführerin auf ein Gutachten des Neurologen Prof. Karl Max Einhäupl von der Berliner Charité , wie die Behörde am Montag mitteilte.

Der Prozess wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung sollte um 9.00 Uhr MESZ beginnen. Einhäupl hatte die 51 Jahre alte Timoschenko am Vortag in einer Klinik in der Stadt Charkow untersucht und von einem Transport abgeraten. Wegen der Vorwürfe aus ihrer Zeit als Chefin eines Energiekonzerns in den 1990er Jahren drohen Timoschenko zwölf weitere Jahre Haft. Der Richter hatte den umstrittenen Prozess bereits im Mai wegen Timoschenkos schlechtem Gesundheitszustand vertagt. Sie war im Oktober 2011 in einem international kritisierten Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Straflager verurteilt worden. (dpa)