Erstmals seit seiner Flucht in die Botchaft Equadors äußerte sich Wikileaks-Gründer Assange. Er sei nicht sicher, ob Asylantrag angenommen werde.

Sydney. Der in die Botschaft Ecuadors in London geflüchtete Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich erstmals öffentlich zu seinem Asylantrag geäußert. In einem Interview mit dem australischen Rundfunk ABC sagte der 40-Jährige am Freitag, er habe mit der Aktion vor allem Aufmerksamkeit auf seinen Fall lenken wollen. Was er bei einer Ablehnung des Gesuchs mache, wollte er nicht sagen.

In Großbritannien liegt ein Auslieferungsantrag Schwedens vor, wo Assange sexuelle Nötigung und Vergewaltigung zweier Frauen im Sommer 2010 vorgeworfen werden. Er könne die Bedingungen nicht akzeptieren, die ihn bei einer Auslieferung an Schweden erwarteten, sagte der Australier. Assange, der die Vorwürfe vehement bestreitet und politische Motive dahinter sieht, hat in Großbritannien den juristischen Instanzenweg gegen seine Auslieferung erfolglos ausgeschöpft.

„Die Schweden haben öffentlich gesagt, dass sie mich ohne Anklage im Gefängnis festhalten würden, um ihre sogenannten Ermittlungen fortzusetzen“, sagte er in dem Interview. „Wir haben gehört, dass die Ecuadorianer Sympathie haben – sowohl, was meinen eigenen Kampf angeht, als auch, was die Auseinandersetzung der Organisation mit den USA angeht“, sagte Assange weiter.

Die von Assange gegründete Internetplattform Wikileaks hat tausende diplomatische Depeschen aus aller Welt mit teilweise brisanten Inhalten veröffentlicht. Die betroffenen Regierungen sind empört, vor allem in Washington. Dort laufen Ermittlungen. Assange befürchtet einen Auslieferungsantrag Washingtons. (dpa/abendblatt.de)