Soldaten haben im Irak zwei Terror-Chefs getötet. US-Vizepräsident Joe Biden lobte die “Stärke und Fähigkeit“ der irakischen Streitkräfte.

Teheran. Bei einem Militäreinsatz im Norden des Irak haben Soldaten nach Regierungsangaben aus Washington und Bagdad die beiden Anführer des Terrornetzwerks Al-Qaida im Irak getötet. Durch den Tod von Abu Omar el Bagdadi und Abu Ajjub el Masri habe Al-Qaida im Irak einen "vernichtenden Schlag" erlitten, sagte US-Vizepräsident Joe Biden am Montag in Washington. An dem Einsatz waren irakische und US-Soldaten beteiligt.

Iraks Ministerpräsident Nuri el Maliki sagte in Bagdad, der irakische Ableger von Al-Qaida sei nach dem Tod des Spitzen-Duos "zu schwach, um noch eine Gefahr im Irak darzustellen". Die Gruppe sei "ernsthaft geschwächt", aber "noch nicht vollständig ausgeschaltet". Der Oberkommandierende der US-Truppen im Irak, Ray Odierno, bezeichnete die Tötung Bagdadis und Masris als "den vielleicht bedeutendsten Schlag gegen Al-Qaida im Irak seit Beginn des Aufstands".

Bagdadi und Masri galten als wichtigste Anführer von Al-Qaida im Irak, seit deren aus Jordanien stammende Anführer Abu Mussab el Sarkawi im Juni 2006 von US-Soldaten getötet worden war. Nach irakischen Angaben waren Bagdadi und Masri am Sonntagmorgen in einem Haus zehn Kilometer von Tikrit, der Heimatstadt des inzwischen hingerichteten Machthabers Saddam Hussein, aufgespürt worden. Bei einer Schießerei wurde den Angaben zufolge ein US-Soldat getötet. 16 Verdächtige seien festgenommen worden.

Laut Maliki wurden bei dem Einsatz auch Computer sichergestellt, von denen aus E-Mails an Al-Qaida-Chef Osama bin Laden und dessen Stellvertreter Aiman el Sawahiri abgesandt worden waren. Der Ministerpräsident betonte, dass die Identität der Getöteten durch gerichtsmedizinische Untersuchungen bestätigt worden sei. Das irakische Fernsehen zeigte Bilder von zwei Leichen, bei denen es sich um die gesuchten Al-Qaida-Anführer handeln soll.

Zuvor hatte die irakische Regierung mehrfach die Tötung Bagdadis verkündet, dies später aber wieder zurücknehmen müssen. Bagdadi galt als so rätselhaft, dass die US-Ermittler zwischenzeitlich davon ausgegangen waren, bei ihm handle es sich um einen fiktionalen Charakter. Maliki sagte dazu am Montag, Al-Qaida habe mehrere Aktivisten mit diesem Namen versehen, um Verwirrung zu stiften. US-Ermittler hielten ohnehin Masri, nicht Bagdadi, für den wahren Kopf der Gruppierung.

Nach Einschätzung von US-Vizepräsident Biden belegt der gemeinsame Einsatz die "Stärke und Fähigkeit" der irakischen Streitkräfte. "Dieser wichtige Meilenstein zeigt, dass sich das irakische Volk jenen entgegenstellt, die ihm Frieden, Freiheit und Sicherheit verwehren wollen", sagte Biden in Washington.