Der irakische Arm des Terrornetzwerks erklärte die Anschläge vom Ostersonntag zur fünften Welle ihres Feldzugs gegen Regierungsziele.

Bagdad. Zu dem Anschlag auf die deutsche Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad hat sich der irakische Arm des Terrornetzwerks al-Qaida bekannt. Die Gruppe "Islamischer Staat im Irak" habe auf islamistischen Internetseiten erklärt, die Anschlagsserie gegen die deutsche und weitere Botschaften sei die „fünfte Welle“ ihres Mitte 2009 begonnenen Feldzugs gegen Regierungsziele im Irak, erklärte am Donnerstag (Ortszeit) das auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE. Bei der Anschlagsserie waren am Ostersonntag in Bagdad 30 Menschen getötet worden.

Selbstmordattentäter hatten am Sonntag innerhalb weniger Minuten drei Sprengsätze vor der ägyptischen, der iranischen und in der Nähe der deutschen, der spanischen und der syrischen Botschaft gezündet. Dabei wurden 30 Menschen, darunter ein irakischer Wachmann der deutschen Botschaft, getötet und 200 weitere verletzt.

„Spiegel Online“ berichtete am Freitag, der irakische al-Qaida-Ableger habe den Anschlag auf die deutsche Botschaft mit dem Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan begründet. Die Bundesrepublik sei „Flaggenträgerin beim Kreuzzug gegen das islamische Emirat in Afghanistan“, hieß es demnach in dem Bekennerschreiben.

Der irakische al-Qaida-Arm erklärte laut SITE, dass alle Botschaften und internationalen Organisationen, die mit der irakischen Regierung zusammenarbeiteten, als mögliche Anschlagsziele betrachtet würden. „Die Mudschahedin werden nicht zögern zuzuschlagen, egal an welchem Ort sie sich befinden und unabhängig von ihren Befestigungsanlagen“, zitierte SITE aus dem Bekennerschreiben.