Nach dem Tod von sieben Bundeswehrsoldaten in Afghanistan in nur zwei Wochen fordern immer mehr führende SPD-Politiker den Abzug der deutschen Truppen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering sagte dem NDR, aus seiner Sicht "sollten wir aus Afghanistan so schnell wie nur irgend möglich raus". Der Einsatz in Afghanistan habe sich zum Krieg gewandelt. "Es hat keine Abstimmung darüber gegeben, keine klare Entscheidung in Deutschland, ob wir diesen Krieg führen wollen oder nicht", sagte er. "Ich möchte diesen Krieg nicht, und ich nehme wahr, dass die Mehrheit der Deutschen ihn auch nicht will."

Ähnlich äußerte sich der schleswig-holsteinische SPD-Chef Ralf Stegner. Er erklärte, die militärische Logik gehe am Hindukusch nicht auf. "Wir müssen so schnell wie möglich raus aus Afghanistan", forderte er bei "Spiegel Online".

Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) betonte dagegen die Notwendigkeit des Einsatzes auch in den kommenden Jahren. "Die Opposition sollte den Versuch unterlassen, aus dem Tod deutscher Soldaten politisches Kapital schlagen zu wollen", mahnte der CDU-Politiker in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) warnte in der ARD vor einem kopflosen Abzug aus Afghanistan.