Als er noch Innenminister war, wollte Präsident Nicholas Sarkozy die Vorstädte mit dem Hochdruckreiniger säubern: „kärchern“.

Paris. Der deutsche Hochdruckreinigerhersteller Kärcher stößt bei der französischen Regierung mit der Kritik an der Verwendung seines Firmennamens in der Debatte über Gewalt in Vorstädten auf taube Ohren. Sie verstehe nicht, warum Kärcher sich gegen die Verwendung sträube, sagte die für Städte zuständige Staatssekretärin Fadela Amara laut „Figaro“.

„Das ist Gratis-Werbung, und außerdem heißt das, dass ihre Produkte effizient und von guter Qualität sind.“ Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy hatte 2005 als Innenminister gesagt, er wolle die Vorstädte „mit dem Kärcher“ von Kriminellen befreien. Seitdem ist der Hochdruckreiniger in Frankreich zu einem festen Begriff in der Vorstadt-Debatte geworden.

Amara hatte die Verwendung durch Sarkozy Mitte Januar verteidigt, als sie sich zum Tod eines Jungen bei einer Bandenschießerei in einer Vorstadt von Lyon äußerte. „Ja, man muss mit dem Kärcher drübergehen und diese Gewalt ausrotten, die unsere Kinder in den Vorstädten umbringt“, sagte sie. Kärcher hatte darauf erneut gegen die Verwendung seines Namens protestiert. (AFP)