An den Wahlen kann die unter Hausarrest stehende Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi nicht teilnehmen. Die Militärjunta will fair bleiben.

Rangun. Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi soll im November aus ihrem jahrzehntelangen Hausarrest entlassen werden. Das meldete das birmanische Exilmagazin „Irrawaddy“ unter Berufung auf eine Äußerung von Birmas Innenminister, Generalmajor Maung Oo. Der Termin sei vermutlich zu spät für eine Teilnahme Suu Kyis an den für dieses Jahr geplanten Wahlen in Birma, sagte ein Sprecher von Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) dem Online-Magazin.

Wie „Irrawaddy“ berichtet, kündigte der Minister die Freilassung bereits am 21. Januar in einer Rede vor einigen Hundert Menschen in der Provinzstadt Kyaukpadaung an. Eine Freilassung der wichtigsten Figur der Demokratiebewegung und Friedensnobelpreisträgerin nach den Wahlen „verringere die Chancen“, dass ihre Partei an den Wahlen teilnehmen werde, sagte der Sprecher weiter. Die regierende Militärjunta hat den Wahltermin noch nicht bekannt gegeben. Beobachter rechnen jedoch mit einem Termin im Oktober. Der Innenminister soll in seiner Rede „faire Wahlen“ und für die Zeit nach der Wahl die Einführung eines marktwirtschaftlichen Systems angekündigt haben.

Suu Kyi hat 14 der vergangenen 20 Jahre unter Hausarrest gelebt. Im August 2009 war sie zu weiteren 18 Monaten Hausarrest verurteilt worden, weil sie einen US-Amerikaner empfangen hatte, der durch einen See zu ihrem Haus geschwommen war. Innenminister Maung Oo soll auch die Freilassung des Oppositionspolitikers Tin Oo angekündigt haben. Der 82 Jahre alte ehemalige Verteidigungsminister und Ex-General ist stellvertretender Vorsitzender der NLD. Tin Oo, der dem Vernehmen nach bereits am 13. Februar freigelassen werden soll, steht seit 2003 unter Hausarrest. (KNA)