Wieder erschüttert eine Gewalttat im Iran die Innenpolitik des Landes, denn ein Staatsanwalt wurde auf offener Straße ermordet.

Teheran. Im Iran ist der Staatsanwalt einer Stadt im Nordwesten einem Medienbericht zufolge ermordet worden. Der Jurist aus der Stadt Choi sei vor seinem Haus erschossen worden, meldet die Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf einen Polizisten. Eine Spezialeinheit sei sofort gebildet worden, um die Täter zu finden. Im Nordwesten des Irans leben große Minderheiten von Kurden und Azeri. In dem Grenzgebiet zur Türkei und dem Irak kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Rebellen.

In der vergangenen Woche hatte eine andere Gewalttat die Spannungen zwischen der Islamischen Republik und dem Westen geschürt. Die Regierung in Teheran beschuldigte die USA und Israel, hinter der Ermordung eines iranischen Atomwissenschaftlers zu stecken. Die USA haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Iran erlebt derzeit eine der schwersten innenpolitischen Unruhen seit der Revolution von 1979. Ursache sind gewaltsame Proteste der Opposition, die von Fälschungen bei der Präsidentenwahl im Juni spricht.