Massimo T. hatte Silvio Berlusconi in Mailand attackiert. Das sei „feige und unbedacht“ gewesen, versicherte er jetzt per Brief.

Mailand. Nach seinem Angriff auf den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi hat sich der Täter bei dem verletzten Regierungschef entschuldigt. In einem Brief an Berlusconi habe der 42-Jährige sein „tief empfundenes“ Bedauern über „die feige und unbedachte Tat“ zum Ausdruck gebracht, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Er versicherte, er habe allein gehandelt und gehöre keiner bestimmten politischen Richtung oder militanten Bewegung an.

Massimo T. hatte am Sonntag bei einer Wahlveranstaltung in Mailand Berlusconi eine Nachbildung des Mailänder Doms ins Gesicht geworfen hatte. Er sitzt laut Ansa in einer Einzelzelle und wird überwacht. Den Angaben zufolge ist der 42-Jährige seit Jahren in psychiatrischer Behandlung, polizeilich aber nicht bekannt. Ihm droht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe zwischen fünfeinhalb Monaten und fünf Jahren.

Berlusconi erlitt bei dem Angriff am Sonntagabend Prellungen im Gesicht und einen leichten Nasenbeinbruch, wie sein Leibarzt Alberto Zangrillo feststellte. Außerdem seien zwei Zähne abgebrochen. Der 73-Jährige leide an starken Kopfschmerzen und habe wegen Verletzungen an der Lippe Probleme beim Essen. Zangrillo sagte am Mittwochabend laut Ansa, Berlusconi müsse noch mindestens bis Mittwoch im Krankenhaus bleiben. Seine Arbeit könne der Regierungschef wohl frühestens in zehn Tagen wieder aufnehmen. Berlusconi sei „niedergeschlagen und traurig, aber er ist ein Löwe“, sagte der Leibarzt aus.