Ein junger Mann hat Dienstagnacht versucht, in Silvio Berlusconis Krankenzimmer in Mailand vorzudringen. Die Polizei nahm ihn fest.

Mailand. Drei Tage nach der Wurfattacke gegen Italiens Ministerpräsidenten hat ein Mann versucht, in Silvio Berlusconis Krankenstation einzudringen. Wie italienische Medien am Mittwoch berichteten, wurde ein 26-Jähriger in der Nacht dabei erwischt, wie er in die Station im Mailänder San-Raffaele-Hospital vordringen wollte. „Ich will mit Berlusconi sprechen“, habe der Eindringling bei seiner Festnahme gesagt. Weitere Einzelheiten zum Motiv des nächtlichen Ruhestörers wurden bisher nicht bekannt.

Der Mann war über eine Tiefgarage in das Gebäude gelangt. In seinem Auto wurden den Angaben zufolge Hockeyschläger und zwei verrostete Messer gefunden. Nach einer ersten Vernehmung durch die Mailänder Sicherheitspolizei hieß es, auch der 26-Jährige leide unter psychischen Problemen. Der Angreifer, der Berlusconi nach einer Wahlveranstaltung auf dem Mailänder Domplatz verletzt hatte, soll ebenfalls seit Jahren psychisch labil sein.

Ein Untersuchungsrichter entschied am Mittwoch in Mailand, der Täter solle weiterhin in Untersuchungshaft bleiben. Die Verteidigung hatte zuvor beantragt, ihn in einer psychiatrischen Anstalt unterzubringen.

Der 42-Jährige hatte Berlusconi am Sonntagabend eine Miniatur-Nachbildung des Mailänder Doms ins Gesicht geschleudert. Dabei erlitt der 73-Jährige einen Bruch der Nasenscheidewand, außerdem brachen zwei Vorderzähne ab. Er brach blutüberströmt zusammen und kam sofort ins Krankenhaus. Nach Angaben des behandelnden Arztes sollte er noch im Laufe des Mittwochs nach Hause entlassen werden.