Mit zahlreichen Appellen begann gestern der Uno-Klimagipfel. In zwei Verhandlungswochen müssen Weichen gestellt werden, um einen für die Mehrheit der Erdbevölkerung katastrophalen Klimawandel zu vermeiden. Dabei zählen vor allem drei Dinge: Der Treibhausgasausstoß muss sinken, die Entwicklungsländer brauchen Unterstützung, die Wälder müssen nachhaltig geschützt werden.

Damit Kopenhagen ein Erfolg wird, müssen sich alle großen Emittenten von Treibhausgasen, nicht nur die Industriestaaten, auf Klimaziele einlassen, die zunächst schmerzhaft sind. Nur so kann der Ausstoß, wie von Wissenschaftlern gefordert, bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 1990 um mindestens 25, besser um 40 Prozent sinken.

Die Entwicklungsländer sind die Opfer des Wandels und benötigen dringend die Hilfe der Weltgemeinschaft. Die wohlhabenden Staaten, Hauptverursacher des bisherigen Kohlendioxidanstiegs in der Atmosphäre, sind in der Pflicht, die Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas technisch und finanziell in die Lage zu versetzen, ihre Bürger vor den Klimafolgen zu schützen. Da die Folgen schon heute Menschen bedrohen, ist Eile geboten.

Der dritte Bereich duldet ebenfalls keinen Aufschub: der weltweite Schutz der Wälder. Sie sind wichtige Kohlenstoffspeicher, die im Wachstum CO2 binden und das Treibhausgas wieder freisetzen, wenn sie zerstört werden. Hier wollen die waldreichen Länder Geld sehen, wenn sie im Gegenzug ihre grünen Ressourcen nicht oder kaum nutzen.

Nur wenn alle Länder Zugeständnisse machen, wird der Gipfel wirklich spitze. Die Industriestaaten müssen vor allem Geld in die Hand nehmen. Wenn sie es genauso beherzt tun wie im Kampf gegen die Finanzkrise, könnte diese Konferenz zum Siegeszug der Klimapolitik werden.