Falsch geschriebene Namen von Gefallenen, Kondolenz-Briefe mit bis zu zwei Jahren Verspätung. Das Post-Problem der Downing Street.

London. Der britische Premierminister Gordon Brown hat sich erneut Ärger wegen Kondolenz-Briefen eingehandelt. Der Vater eines in Afghanistan getöteten Soldaten erhielt das Schreiben erst zwei Jahre nach dem Tod seines Sohnes. Der 21 Jahre alte Jack Sadler war am 4. Dezember 2007 bei einer Explosion in der Provinz Helmand umgekommen. Sein Vater Ian Sadler beklagte nun, er habe Browns handschriftlichen Brief aber erst vor zwei Wochen bekommen - zusammen mit einem Entschuldigungsschreiben eines Mitarbeiters des Regierungschefs. Darin hieß es, der Kondolenz-Brief habe sich wegen eines Verwaltungsfehlers so lange verzögert.

Die Downing Street teilte später mit, dass mindestens zwei weitere Familien versehentlich kein Kondolenzschreiben bekommen hätten. Brown entschuldigte sich daraufhin für den „inakzeptablen Fehler“. Eine interne Untersuchung soll nun prüfen, ob noch mehr Briefe nicht versendet wurden. Sadler sagte im BBC-Radio: „Das ist nicht gut, oder? Fast zwei Jahre später, und nicht einmal der Premierminister selbst hat sich entschuldigt, nur sein Gehilfe.“

Der Vorfall zeige, „was die derzeitige Regierung über unsere Soldaten denkt.“ Erst vergangenen Monat war Brown unter Druck geraten, weil er in einem Beileids-Brief den Namen eines getöteten Soldaten falsch geschrieben hatte. Der Premier entschuldigte sich darauf bei der Mutter und führte den Fehler auf seine Sehschwäche zurück. Brown sieht mit einem Auge nichts mehr.