Großbritanniens Premierminister Gordon Brown hat den Afghanistan-Einsatz britischer Soldaten gegen zunehmende Kritik verteidigt und eindringlich vor den Gefahren des Terrornetzwerks El Kaida gewarnt.

London. Gleichzeitig bot Brown sich als Gastgeber für eine internationale Afghanistan-Konferenz Ende Januar an. Diese Konferenz müsse einen Zeitplan für die schrittweise Übertragung von Sicherheitsaufgaben an die afghanischen Behörden erarbeiten, sagte Brown am Montagabend bei einer außenpolitischen Grundsatzrede in London.

El Kaida rekrutiere weiterhin Anhänger in Afrika, im Nahen Osten und Europa. In Terror-Camps in der pakistanischen Grenzregion zu Afghanistan würden mehrere hundert ausländische Kämpfer ausgebildet. „El Kaida ist die größte Bedrohung für unsere nationale Sicherheit und das Leben der Menschen in Großbritannien.“ Zudem habe das Terrornetzwerk weiter Kontakte zu den radikalislamischen Taliban in Afghanistan und Pakistan.

Sollte sich die Internationale Schutztruppe ISAF aus Afghanistan zurückziehen, könnte sich El Kaida dort wieder ausbreiten. „Wir sind in Afghanistan, weil El Kaida und andere Terrorgruppen wieder ein Operationsumfeld hätten, wenn die Taliban zurück an die Macht kämen“, sagte Brown.

Angesichts einer schnell wachsenden Zahl getöteter britischer Soldaten war der Rückhalt für den Einsatz in Afghanistan in der britischen Bevölkerung in den vergangenen Monaten stark geschrumpft. Mittlerweile befürwortet die Mehrheit der Briten einen Abzug der Truppen vom Hindukusch. Seit Beginn des Einsatzes im Jahr 2001 kamen 234 britische Soldaten ums Leben.