7,5 Tonnen Stahlschrott stecken in diesem Landungsboot der US-Marine. Die Wirtschaftskrise treibt Arbeitslose zum Militär.

Washington. Ein Kriegsschiff mit Symbolkraft geht auf Kurs New York. Das Landungsschiff „USS New York“, in dessen Rumpf knapp 7,5 Tonnen Stahl aus den Ruinen des World Trade Center verbaut wurden, hat bei dichtem Nebel die Werft in Avondale bei New Orleans zu seiner Jungfernfahrt verlassen, die es an den Ort der Terroranschläge vom 11. September 2001 führen wird. Dort wird das Schiff am 7. November offiziell in Dienst gestellt, wie die US-Marine auf einer speziellen Website mitteilte.

Die US-Marine hat insgesamt drei amphibische Transporter in Auftrag gegeben, die nach den Orten der Terroranschläge vom 11. September 2001 benannt werden. Die „New York“ ist das erste dieser Serie. Es kann rund 700 Marineinfanteristen transportieren, sowie Hubschrauber und Luftkissenboote. Das Motto „Stärke durch Aufopferung geschmiedet. Niemals vergessen“ soll an die rund 3000 Menschen erinnern, die bei den Anschlägen auf die Zwillingstürme ums Leben gekommen waren.

Unterdessen meldet die US-Armee weiteren Zulauf an Soldaten. Die mit der Wirtschaftskrise einhergehende Arbeitslosigkeit in den USA führt zur stark gestiegenen Zahl der Freiwilligen. Bei der Rekrutierung seien erstmals alle „quantitativen und qualitativen Ziele“ erreicht worden. Die hohe Arbeitslosigkeit, die mit 9,8 Prozent den höchsten Stand der vergangenen 26 Jahre erreicht hat, habe dazu nicht unwesentlich beigetragen.

galleryDie US-Armee ist derzeit im Irak und in Afghanistan in Kriege verwickelt. 189 000 Soldaten sind dort derzeit im Einsatz, einige davon bereits zum vierten oder fünften Mal. In den vergangenen Jahren war die Armee dafür kritisiert worden, aus Mangel an Soldaten auch Bewerber mit einer kriminellen Vorgeschichte und niedrigem Bildungsniveau einzustellen. Das Heer rekrutierte im Haushaltsjahr 2009 nach Angaben des Pentagon etwa 70 000 neue Soldaten, die Marine 35 500, die Marine-Infanterie 31 400 und die Luftwaffe knapp 32 000. (AP/AFP)