Über 40 Tote in Peschawar. Vermutlich war eine Sitzung des Provinzrates das Ziel des Attentäters. Die Opfer wurden grauenhaft zerfetzt.

Peschawar. Bei einem schweren Selbstmordanschlag auf einem belebten Markt in der nordwestpakistanischen Stadt Peschawar sind am Freitag nach Krankenhausangaben mindestens 42 Menschen getötet worden. Der Chefarzt des Lady-Reading-Hospitals, Alamgir Shinwari, sagte, 62 weitere Menschen seien verletzt worden.

Viele Opfer seien bei der Detonation zerfetzt worden, was den Behörden das Zählen der Opfer erschwere. Der Informationsminister der Nordwest-Grenzprovinz, Mian Iftikhar Hussain, hatte zuvor gesagt, mindestens 30 Menschen seien getötet und bis zu 100 weitere verletzt worden. Die Polizei in der Provinzhauptstadt teilte mit, der Attentäter habe sich in einem Auto mit Artilleriegranaten und knapp 50 Kilogramm hochexplosivem Sprengstoff in die Luft gesprengt.

In dem wenige hundert Meter entfernten Provinzratsgebäude fand zum Zeitpunkt des Anschlags eine Ratssitzung statt. Auf Fernsehbildern waren mehrere zerstörte Fahrzeuge und ein Bus zu sehen, den die gewaltige Druckwelle auf die Seite geworfen hatte. Mehrere Läden auf dem Khyber-Markt wurden beschädigt.

„Ich sah nackte Leichen und Verletzte“, sagte ein Ladenbesitzer namens Mohammad Kamran. „Einige Leichen von Frauen und Kindern steckten in den beschädigten Autos fest. Ich sah einen Mann, der seine beiden Beine verloren hatte und trotzdem versuchte, aus einem Bus zu kriechen.“ Der Ladenbesitzer fügte hinzu:„Das war alles so furchtbar, dass ich zu weinen begann."