Der US-Senat könnte schon an diesem Mittwoch die Grenz-Maut beschließen. Deutsche Amerika-Besucher müssten die Gebühr vor Abflug zahlen.

Washington/Hamburg. Müssen eineinhalb Millionen deutsche Amerika-Reisende in Zukunft zehn Dollar Eintritt in die USA zahlen? Der US-Senat berät über eine generelle Einreisegebühr für ausländische Besucher. Mit den Erlösen soll eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Tourismus mitfinanziert werden. Die parteiübergreifende Vorlage nahm schon eine erste Hürde, die endgültige Abstimmung sollte möglicherweise noch an diesem Mittwoch erfolgen.

Diskutiert wird die Einführung einer Eintrittsgebühr für Reisende, die für Kurzaufenthalte in den Vereinigten Staaten kein Visum benötigen. Dies gilt für die meisten Europäer. Seit Januar müssen sich Bürger aus betroffenen Ländern spätestens 72 Stunden vor ihrer Abreise in die USA über ein Online-Portal (esta) bei den US-Behörden registrieren. Über dieses Portal soll nach den neuen Plänen die Eintrittsgebühr von zehn Dollar (6,90 Euro) erhoben werden.

Konservative Kritiker im Kongress bemängeln, dass die Regierung damit Arbeit übernähme, die Aufgabe des Privatsektors wäre. Die Tourismusbranche und Abgeordnete aus stark von der Rezession betroffenen Staaten unterstützen die Vorlage. Die Tourismusindustrie sieht nach eigenen Angaben in der gemeinnützigen Gesellschaft lediglich eine Ergänzung privater Werbekampagnen. Im vergangenen Jahr reisten rund 58 Millionen Besucher aus dem Ausland in die USA, 2001 waren es nach Angaben des Handelsministeriums mehr als 51 Millionen.