Ein spanisches Kriegsschiff hat die somalischen Piraten festgenommen, die das Kreuzfahrtschiff “MS Melody“ angegriffen haben sollen. An der...

Madrid/Johannesburg. Ein spanisches Kriegsschiff hat die somalischen Piraten festgenommen, die das Kreuzfahrtschiff "MS Melody" angegriffen haben sollen. An der Operation im Indischen Ozean nördlich der Seychellen nahmen neben der Fregatte "Numancia" auch ein indisches Kriegsschiff und zwei Aufklärungsflugzeuge aus Frankreich und von den Seychellen teil. Die spanischen Marinesoldaten fassten neun Piraten und überstellten sie an die Seychellen. Sie waren an Bord von zwei Booten in der Nähe der Position geortet worden, an der die Attacke auf die "MS Melody" stattgefunden hatte.

Der Enterversuch der mit Kalaschnikow-Maschinenpistolen bewaffneten Seeräuber war am Sonnabend durch den Einsatz von Sicherheitsleuten des Kreuzfahrers vereitelt worden. Wie die südafrikanische Zeitung "The Citizen" berichtete, hatten einige Passagiere die privaten Sicherheitskräfte tatkräftig unterstützt und Liegestühle auf die Seeräuber geworfen, um sie am erklimmen der Bordwand zu hindern. Nach Angaben der Zeitung setzten die Besatzung und die Sicherheitsleute Pistolen, aber auch Wasserspritzen gegen die Seeräuber ein, die von Schnellbooten aus die "MS Melody" angriffen.

Die Schiffsleitung habe dann alle Passagiere in die Kabinen zurückbeordert und alle Lichter löschen lassen, um im Schutze der Dunkelheit zu entkommen. An Bord befanden sich rund 1500 Menschen, darunter 38 Deutsche. Von den Passagieren wurde niemand ernsthaft verletzt.