Obama fordert Iran auf, die zu acht Jahren Haft verurteilte Roxana Saberi aus dem Gefängnis zu entlassen. Sie habe bestimmt nicht spioniert. Sogar Irans Präsident Ahmadinedschad fordert von der eigenen Justiz die Einhaltung der Rechte der Journalistin. Doch das iranische Außenministerium zeigt Obama die kalte Schulter.

Port of Spain. US-Präsident Barack Obama hat den Iran aufgefordert, die zu acht Jahren Haft verurteilte amerikanisch-iranische Journalistin freizulassen. Er mache sich ernsthaft Sorgen um die Sicherheit und das Wohlergehen von Roxana Saberi, sagte Obama. Außerdem sei er überzeugt, dass die 31-Jährige keinesfalls spioniert habe. "Wir arbeiten daran, um sicherzustellen, dass sie ordentlich behandelt wird." Seine Regierung werde mit Teheran über Vermittler aus der Schweiz in Kontakt treten.

Die USA und der Iran unterhalten seit drei Jahrzehnten keine offiziellen diplomatischen Beziehungen. Obama machte einen Vorstoß für einen Neuanfang. Doch der Fall Saberi hat das ohnehin stark angespannte Verhältnis erneut erheblich belastet.

Die in den USA geborene Saberi arbeitete frei für die britische BBC, das öffentliche US-Rundfunknetz NPR und andere Medien. Sie war im Januar unter dem Vorwurf verhaftet worden, sie habe ohne Presse-Akkreditierung gearbeitet. Am Wochenende wurde sie der Spionage für schuldig befunden.

Inzwischen schaltete sich auch Präsident Mahmud Ahmadinedschad ein. Er forderte von der Justiz eine genaue Einhaltung der Rechte der Journalistin, deren Anwalt ankündigte, das Urteil anzufechten.

Barsch kommentierte das Außenministerium Obamas Forderung: "Wer Jura studiert hat, sollte einen Fall nicht kommentieren, ohne seinen Kontext zu kennen", sagte ein Sprecher in Teheran.