"Wenn die Preise die Umweltkosten berücksichtigen, werden wir schnell energieeffizientere Techniken bekommen, und Energiesparmaßnahmen werden greifen", sagt Klimaexperte Latif. Er hält es für unverzichtbar, dass die EU umgehend den Ausstoß von Kohlendioxid bei den Neuwagen auf 130 Gramm pro Kilometer begrenzt und Deutschland ein Tempolimit einführt. "Stand-by-Geräte sollten vom Markt verschwinden und ein Wettbewerb nach japanischem Vorbild für Haushaltsgeräte eingeführt werden", so der Forscher. "Dort wird das jeweils sparsamste Produkt eines Gerätetyps ermittelt. Alle anderen Produkte müssen sich binnen fünf Jahren an diesen Standard anpassen, sonst dürfen sie nicht mehr verkauft werden." Zugleich müssen die erneuerbaren Energien massiv gefördert werden, ein EU-weiter Energieverbund aufgebaut werden. So kann das Angebot an Sonne, Wasser, Wind und Erdwärme optimal genutzt werden. "Wenn man alle Einsparpotenziale und vorhandene energieeffiziente Techniken nutzt, kann der Energiebedarf so gestillt werden", sagt Latif, der einen Ausbau der Atomenergie aus Sicherheitsgründen ablehnt.

Teil 3 des Uno-Klimaberichts soll Anfang Mai in Bangkok zwischen den 190 Regierungen und den beteiligten Wissenschaftlern abgestimmt werden.