Der US-Präsident Barack Obama und der venezolanische Staatschef Hugo Chavez haben nach langer Eiszeit in der Politik auf dem Amerika-Gipfel einen Schritt aufeinander zu gemacht. Die Initiative ergriff Obama. Bilder von der Europareise Obamas.

Fast ein halbes Jahrhundert hielt die Isolationspolitik an. Jetzt hat sich US-Präsident Barack Obama beim Amerika-Gipfel in Trinidad und Tobago bereit erklärt, mit Havanna Gespräche über viele Themen aufzunehmen. Er ist auf den venezolanischen Staatschef Hugo Chavez zugegangen und die Männer schüttelten sich die Hände und wechselten kurz einige Worte. Wie beide Seiten später mitteilten, sei der Händedruck von Obama ausgegangen.

Obama erklärte auf Nachfrage von Journalisten lediglich, er habe Chavez auf Spanisch gefragt: "Wie geht's?". Das venezolanische Präsidialamt erklärte, Chavez habe dem US-Präsidenten gesagt, dass er auf bessere Beziehungen zwischen den beiden Staaten hoffe. Chavez selbst sagte Journalisten, er habe Obama auf Englisch gesagt, dass er dessen Freund sein wolle. "Wir haben keine Komplexe, die uns daran hindern würden, einander die Hand zu reichen. Ich bin dankbar für diese Geste", sagte er.

Ein formelles Treffen zwischen Obama und Chavez während des Gipfels in Port-of-Spain war allerdings nicht geplant, wie das Weiße Haus sagte. In der Amtszeit von Obamas Vorgänger George W. Bush hatten sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern massiv verschlechtert. Chavez hatte den US-Botschafter des Landes verwiesen und seinen Botschafter aus Washington abgezogen.