Das Nahostquartett mit den USA, den Vereinten Nationen, Russland und der Europäischen Union hat einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen...

Jerusalem/New York. Das Nahostquartett mit den USA, den Vereinten Nationen, Russland und der Europäischen Union hat einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert. US-Präsident George W. Bush und Außenministerin Condoleezza Rice hatten in Gesprächen mit Ministerpräsident Ehud Olmert darauf gedrängt, dass Israel einen Waffenstillstand verkündet. In Telefonaten mit Staatschefs aus arabischen Staaten drängte Rice nach Angaben eines Regierungssprechers in Washington darauf, dass auch die Hamas die Waffen ruhen lasse.

Israel hatte auch am vierten Tag seiner Offensive im Gazastreifen eine sofortige Waffenruhe abgelehnt. Israel sei zu "langen Wochen des Kampfes" bereit, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Matan Vilnai.

Als Folge der Militäroffensive "Gegossenes Blei" sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza seit Sonnabend 380 Palästinenser getötet und mehr als 1800 verletzt worden. Israel beklagt nach mehr als 200 Raketenangriffen den Tod von vier Menschen.

Nach Einschätzung der Armee verfügt die Hamas noch über mehrere Hundert Raketen. Die Hamas zeigt keine Anzeichen zum Einlenken. Militante Palästinenser feuerten auch Dienstag wieder mehr als 20 Raketen und Mörsergranaten auf Israel ab. Damit deutete immer mehr auf eine israelische Bodenoffensive hin, um den Raketenbeschuss zu unterbinden.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) schlug eine "humanitäre Waffenruhe" vor. Solch eine Waffenruhe würde nicht nur Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen erleichtern, sondern auch Raum für die diplomatischen Bemühungen bieten.