Als neue Gesundheitsministerin wird Kathleen Sebelius einen der wichtigsten Posten im Kabinett des neuen US-Präsidenten Barack Obama einnehmen. Bilder vom Kabinett des US-Präsidenten.

Washington. Als neue Gesundheitsministerin wird Kathleen Sebelius einen der wichtigsten Posten im Kabinett des neuen US-Präsidenten Barack Obama einnehmen. Vor der 60 Jahre alten bisherigen Gouverneurin von Kansas liegt die riesige Herausforderung, die ausufernden Kosten im US-Gesundheitssystem in den Griff zu bekommen und möglichst vielen Bürgern Versicherungsschutz zu ermöglichen - und das inmitten der schwersten Rezession seit Jahrzehnten.

Obama hat Sebelius gestern in Washington als seine Kandidatin für das Ministeramt vorgestellt. Eingeladen zu der Vorstellung waren Kongresspolitiker beider Parteien sowie die Vertreter von Interessengruppen wie Versicherungskonzerne, Pharmahersteller und Verbraucherverbände. Sebelius muss noch im Senat bestätigt werden.

Obamas ursprünglicher Favorit Tom Daschle hatte seine Bewerbung Anfang Februar zurückgezogen, weil ihm Lobby-Arbeit und mangelnde Steuerehrlichkeit vorgeworfen wurde.

Sebelius hat sich bereits als Gouverneurin für eine Gesundheitsreform eingesetzt. Es müsse sichergestellt werden, dass trotz steigender Kosten mehr Menschen Versicherungsschutz genössen, betonte sie. Dies habe für sie höchste Priorität. In Kansas wurde unter ihrer Regierung die Krebsvorsorge ausgeweitet. Außerdem gab es mehr staatliche Mittel für Kliniken, die als Sicherheitsnetz für Bedürftige gelten.

Sebelius zählte zu den unermüdlichsten Helfern Obamas im Wahlkampf, sodass sie als dessen Vertraute für mehrere Kabinettsposten gehandelt wurde. Im Dezember erklärte sie jedoch, sie wolle in Kansas bleiben, weil die dortigen Haushaltsprobleme ihre volle Aufmerksamkeit erforderten.

Kritik an der erwarteten Nominierung kam von Abtreibungsgegnern. Sie verwiesen darauf, dass Sebelius einen inzwischen angeklagten Abtreibungsarzt zu einem öffentlichen Empfang eingeladen habe. Nach demokratischen Angaben gab es jedoch niemals Zweifel daran, dass Obama das Gesundheitsministerium mit einer Person besetzen würde, die das Recht auf Abtreibung unterstützt.