Bericht: Verdeckter Sabotagekrieg gegen iranische Experten, die am Atomprogramm arbeiten. Spionagexperten und ehemalige CIA-Agenten sagen, dass Israel eine Enthauptungsstrategie betreibe.

London/Hamburg. Israel führt nach einem britischen Zeitungsbericht im Iran einen verdeckten Sabotagekrieg, um das Land an der Erlangung von Atomwaffen zu hindern. Führende Vertreter des iranischen Atomprogramms seien Ziel einer sogenannten Enthauptungsstrategie, berichtete der "Daily Telegraph" unter Berufung auf Geheimdienstexperten und einen ehemaligen Agenten der CIA.

Das würde bedeuten: Ohne die nötige Unterstützung der USA für einen Luftschlag gegen den Iran und seine Atomanlagen hat Israel die "diskrete" Methode gewählt: Auftragskiller töten die Atomexperten und verhindern, dass sie Iran das nötige Wissen für das Atomprogramm zur Verfügung stellen können und an der Weiterentwicklung arbeiten.

"Das Ziel ist Verzögerung, Verzögerung, Verzögerung so lange, bis eine andere Lösung oder Herangehensweise in Sicht ist", wird der Ex-CIA-Agent zitiert. Ein israelischer Regierungssprecher sagte, Israel nehme zu solchen Berichten grundsätzlich keine Stellung.

"Wir wollen auf gar keinen Fall, dass die gegenwärtige iranische Regierung an diese Waffen kommt", wird der Ex-US-Geheimdienstler weiter zitiert. "Es ist eine gute Politik: Sie vermeidet eine militärische Auseinandersetzung, die wahrscheinlich inakzeptable Risiken mit sich bringen würde."

Als Beweis für die Strategie verweisen Iran-Experten auf den Tod des iranischen Atomwissenschaftlers Ardeshire Hassanpur. Der Mitarbeiter an der Uran-Anlage in Isfahan war 2007 offenbar an einer Gasvergiftung gestorben.