Zweieinhalb Wochen nach dem Selbstmordanschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul haben die afghanischen Behörden nach eigenen Angaben einen...

Kabul. Zweieinhalb Wochen nach dem Selbstmordanschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul haben die afghanischen Behörden nach eigenen Angaben einen ersten Fahndungserfolg erzielt. Wie der Sprecher des Geheimdienstes, Sayed Ansari, gestern in der afghanischen Hauptstadt mitteilte, wurden 17 Angehörige eines Terrornetzes festgenommen, das für die Planung und Ausführung der Tat verantwortlich sein soll. Vernehmungen hätten zudem ergeben, dass die deutsche Botschaft "Zielscheibe" des Anschlags gewesen sei.

Es handele sich um eine der gefährlichsten Gruppen in der Region Kabul, sagte Ansari. Einer der Verdächtigen soll die Verwicklung des Netzwerks in sechs weitere Bombenanschläge in der Hauptstadt zugegeben haben, bei denen seit 2007 mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen waren. Mindestens einer der Festgenommenen sowie der Attentäter seien pakistanische Staatsbürger.

Bei dem Anschlag im Regierungs- und Diplomatenviertel von Kabul hatte ein Attentäter am 17. Januar fünf Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 30 weitere wurden verletzt, darunter ein deutscher und zwei afghanische Mitarbeiter der Botschaft. Das mit Sprengstoff beladene Fahrzeug war in einer Straße explodiert, in der sich die deutsche Botschaft sowie ein US-Militärstützpunkt befinden.