Kommentar

Hamburg. Der schreckliche Anschlag von Kabul mit seinen vier Toten und zahlreichen Verletzten verdeutlicht mit einem Schlag die Gefahr, der sich deutsche Soldaten bei ihren weltweiten Einsätzen stellen. Forderungen, die Bundeswehr aus den Krisengebieten abzuziehen, sind deshalb verständlich. Doch sorgen gerade die deutschen und niederländischen Truppen mit ihrer offenen Haltung dafür, dass es in Kabul wenigstens einigermaßen ruhig zugeht. Würden sich die Soldaten in gepanzerten Fahrzeugen verstecken oder sich ganz zurückziehen, liefe das auf eine Schwächung und damit Gefährdung der gesamten Friedensmission in Afghanistan hinaus. Diese positive Entwicklung zu stören ist ja gerade Ziel des Anschlags. Eines Attentats übrigens, das ähnlich wie die jüngsten Anschläge in Saudi-Arabien und Marokko den Blick wieder auf die eigentliche Ursache dieser Einsätze lenkt: die Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Im Schatten des Irak-Krieges haben sich die Gruppen um Al Kaida neu organisiert und sind keineswegs geschwächt. Und ihr Ziel sind nicht nur amerikanische Soldaten und Bürger. Deshalb ist es richtig, dass Deutschland sich an diesem Kampf beteiligt.