US-Staatsanwaltschaft wirft drei Festgenommenen vor, Anschläge unter anderem auf die Wahlkampfzentrale von US-Präsident Obama geplant zu haben.

Chicago. Einen Tag vor Beginn des Nato-Gipfels hat die US-Staatsanwaltschaft drei festgenommenen Terrrorverdächtigen vorgeworfen, Anschläge auf die Wahlkampfzentrale von US-Präsident Barack Obama, das Haus des Chicagoer Bürgermeisters Rahm Emanuel und weitere Ziele in der Stadt geplant zu haben. Die Männer im Alter von 20 bis 24 Jahren sollen zu diesem Zweck versucht haben, Molotowcocktails herzustellen, hieß es am Sonnabend. Sie waren am Mittwoch nach der Durchsuchung einer Wohnung festgenommen worden. Das Trio wurde der Unterstützung und Verschwörung zu terroristischen Aktivitäten sowie des Besitzes von Sprengstoff beschuldigt.

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Die Verteidigung wies die Vorwürfe zurück und warf der Polizei vor, die Molotowcocktails in der Wohnung platziert zu haben. Sie seien zwar Anti-Nato-Demonstranten. In den gefunden Flaschen hätten sie aber lediglich Bier brauen wollen.„Das ist nur Propaganda, um ein Klima der Furcht zu schaffen“, erklärte Anwalt Michael Duetsch. Die Kaution für jeden der Verdächtigen wurde auf 1,5 Millionen Dollar festgesetzt. Sechs weitere bei der Razzia festgenommene Personen wurden am Freitag wieder freigelassen.

Die drei nicht aus Chicago stammenden Männer seien am Sonnabend einem Richter vorgeführt worden. Der Festnahme waren den Berichten zufolge monatelange Ermittlungen vorausgegangen. In Chicago findet an diesem Sonntag und Montag das bisher größte Nato-Treffen statt. Bereits seit einigen Tagen demonstrieren Kritiker gegen das Verteidigungsbündnis und den zuvor stattfindenden G8-Gipfel der reichen Industrienationen.

Mit Material von dpa/dapd