Gaza/Tel Aviv. Streitkräfte haben in der Nähe zu Gaza zahlreiche Leichen gefunden – darunter auch Kleinkinder. Aktuelle Entwicklungen im Blog.

  • Linken-Chef Schirdewan fordert Scholz auf, Gas-Deal mit Katar zu kündigen
  • Israelisches Militär berichtet von Angriffen aus Syrien
  • Deutschland plant Evakuierungsflüge am Donnerstag und Freitag
  • Meiste Läden in Gaza laut UN in zwei Wochen ohne Nahrung
  • Berichte über Gräueltaten in Kibbuz Kfar Aza
  • Baerbock: „Europa steht geeint an der Seite Israels“
  • Mindestens fünf Deutsche in der Gewalt der Hamas
  • Ranghohe Hamas-Funktionäre getötet

Der Countdown für eine Bodenoffensive im Gazastreifen läuft. Nach der Mobilisierung von 300.000 Reservisten hat Israel das gesamte Gebiet abgeriegelt. Gleichzeitig wurden die eigenen Bürger auf die Operation gegen die Hamas eingestimmt. Die Menschen in Israel wurden gebeten, sich mit Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär mit. Die Zeichen stehen auf Sturm: Ein Einmarsch der Armee in das Gebiet dürfte nur eine Frage der Zeit sein – allein, um die rund 150 Verschleppten zu befreien.

Unter den Toten, Vermissten und Verschleppten sind Deutsche, Franzosen, Italiener und auch Amerikaner. Nach Angaben des Weißen Hauses stieg die Zahl der getöteten US-Staatsbürger mittlerweile auf 14 an. „Mehr als 1000 Männer, Frauen und Kinder wurden in ihren Häusern, auf ihren Straßen und in den Wüstenfeldern abgeschlachtet, darunter mindestens 14 Amerikaner“, sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Dienstag.

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© Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta

Die Hamas, ovn den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Großangriff auf das Grenzgebiet zu Israel das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet. Mindestens 900 Menschen kamen ums Leben, 2600 weitere wurden verletzt.

Hier finden Sie alle neuen Entwicklungen zur Lage in Israel im Newsblog.

Hamas-Angriff auf Israel – News vom 10. Oktober: Linken-Chef Schirdewan fordert Scholz auf, Gas-Deal mit Katar aufzukündigen

22.45 Uhr: Nach den Terrorangriffen der radikalislamischen Hamas auf Israel hat die Linkspartei von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Aufkündigung des Gas-Abkommens mit Katar verlangt. „Das Emirat ist neben dem Iran seit vielen Jahren der zentrale Verbündete der Hamas“, sagte Linken-Chef Martin Schirdewan dieser Redaktion. „Der Gas-Deal mit Katar ist nicht nur ein Sargnagel für die deutschen Klimaziele. Er zeigt das völlige Scheitern einer vermeintlich werteorientierten Außenpolitik der Ampel.“

Schirdewan forderte: „Statt nach den entsetzlichen Angriffen auf Israel nun ausgerechnet humanitäre Hilfsorganisationen und die demokratische Zivilgesellschaft in den Fokus zu nehmen, sollte die Bundesregierung endlich ihren Deal mit einem der größten staatlichen Terrorfinanziers im Nahen Osten aufkündigen.“

An diesem Donnerstag wird der Emir von Katar zu einem Staatsbesuch in Deutschland erwartet. Scholz solle den Emir ein Ultimatum stellen, so der Linken-Chef. „Entweder Katar stellt seine Unterstützung der Hamas und ähnlicher Gruppierungen umgehend ein oder der Vertrag platzt. Alles andere wäre erbärmliche Leisetreterei.“

Israelisches Militär berichtet von Angriffen aus Syrien

22.31 Uhr: Nach dem großangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind nun auch aus dem Nachbarland Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee am Dienstagabend mit.

Das Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten. Von wem die Angriffe aus Syrien ausgingen, war zunächst unklar. Aktivisten aus Syrien teilten mit, Israel habe auf Stellungen der syrischen Armee gezielt. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Deutschland plant Evakuierungsflüge aus Israel am Donnerstag und Freitag

21.48 Uhr: Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln.

Zuvor hatte Außenministerin Annalena Baerbock Deutsche, die auf ihre Ausreise aus Israel warten, um Verständnis gebeten. „Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline – diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden –, Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100.000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstagabend im ZDF.

Außenministerin Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock © AFP | ODD ANDERSEN

US-Außenminister plant nach Hamas-Angriffen Reise nach Israel

21.35 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken will nach dem Großangriff der islamistischen Hamas nach Israel reisen. Blinken werde voraussichtlich am Donnerstag dort eintreffen, kündigte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag an. Blinken wolle sich dort mit den israelischen Partnern über die Lage austauschen und erörtern, wie man Israel „im Kampf gegen die Terroristen, die diese schrecklichen Anschläge“ verübt hätten, am besten unterstützen könne, so Miller.

US-Präsident Joe Biden hatte zuvor deutlich gemacht, dass die USA seit Beginn der Krise in ständigem Austausch mit den israelischen Partnern und Verbündeten in der Region und auf der ganzen Welt stünden. Der US-Präsident bestätigte auch, dass unter den von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen auch US-Amerikaner seien. Eine Zahl nannte er nicht. Mindestens 14 seien bislang gestorben, 20 würden vermisst, hieß es aus dem Weißen Haus.

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Hisbollah greift nach eigenen Angaben israelischen Panzer an

21.15 Uhr: Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine Lenkrakete auf einen israelischen Panzer abgefeuert. Die Attacke am Dienstag erfolgte als „Reaktion auf die israelischen Angriffe“, hieß es in einer Mitteilung der eng mit dem Iran verbundenen Organisation.

Israels Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben auf den Abschuss von mehr als einem Dutzend Raketen auf Israel mit Artilleriefeuer und Angriffen auf Beobachtungsposten der Hisbollah reagiert. Welche militante Gruppierung im Libanon die Raketen abfeuerte, war zunächst unklar. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

Laut Biden US-Bürger unter Geiseln der islamistischen Hamas

20.56 Uhr: Unter den von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auch Amerikaner. „Wir wissen jetzt, dass unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch amerikanische Staatsbürger sind“, sagte Biden am Dienstag bei einer Ansprache im Weißen Haus.

UN: Meiste Läden in Gaza in zwei Wochen ohne Nahrung

20.30 Uhr: Dem Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen zufolge könnten die Vorräte im abgeriegelten Gazastreifen in den nächsten 14 Tagen auslaufen. „Unserer Meinung nach werden die Lebensmittelvorräte in den meisten Geschäften in Gaza in zwei Wochen aufgebraucht sein“, sagte WFP-Sprecherin Shaza Moghraby am Dienstag.

Ein Drittel der Geschäfte für die insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen hätten sogar nur Vorräte für weniger als eine Woche. „Wir benötigen dringend Zugang und Finanzmittel, um Menschen in Not erreichen zu können, da unsere eingelagerten Lebensmittelvorräte bald zur Neige gehen werden“, sagte die Sprecherin.

Berichte über Gräueltaten in Kibbuz Kfar Aza

18.42 Uhr: Im Kibbuz Kfar Aza haben israelische Soldaten zahlreiche Leichen von Bewohnern und Hamas-Terroristen gefunden. Am Dienstag konnten erstmals auch Medienvertreter den Ort nur wenige hundert Meter von der Grenze zu Gaza besuchen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte der israelische Generalmajor Itai Veruv: „Man sieht die Babys, die Mütter, die Väter, in ihren Schlafzimmern, in ihren Schutzräumen.“ Und weiter: „Es ist kein Krieg, es ist kein Schlachtfeld. Es ist ein Massaker, es ist eine Terroraktion.“

Berichten von Journalisten zufolge seien in dem Ort weiterhin zahlreiche Leichen gefunden worden. Wie viele Menschen genau dort ums Leben kamen, ist bisher nicht bekannt – unter ihnen sollen sich jedoch auch Babys und Kleinkinder befinden. Das Ausmaß erschütterte auch Streitkräfte vor Ort. Der israelische Generalmajor Veruv sagte, er habe so etwas noch nie in seinem Leben gesehen. „Das ist etwas, das wir uns von unseren Großvätern und Großmüttern bei den Pogromen in Europa und anderswo vorgestellt haben. Das ist nichts, was in der neuen Geschichte passiert“, so Veruv.

Israelische Streitkräfte bergen die Leichen israelischer Bewohner aus einem zerstörten Haus im Kibbuz Kfar Aza.
Israelische Streitkräfte bergen die Leichen israelischer Bewohner aus einem zerstörten Haus im Kibbuz Kfar Aza. © dpa | Ilia Yefimovich

Baerbock: „Europa steht geeint an der Seite Israels“

18.37 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat die Führung der Palästinenser dazu aufgefordert, sich von den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel zu distanzieren. „Distanzieren Sie sich von diesem Terror. Er ist durch nichts zu rechtfertigen. Als Palästinensische Autonomiebehörde stehen Sie in der Pflicht – auch gegenüber Ihrer eigenen Bevölkerung“, sagte die Grünen-Politikerin vor dem informellen EU-Außenministertreffen zur Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten, an dem Baerbock per Schalte teilnehmen wollte. Die Gewalt dürfe nicht auf die Westbank übergreifen.

Mit Blick auf Finanzhilfen an die Palästinenser sagte die Außenministerin: „In dieser Ausnahmesituation schauen wir nicht nur bei unserer Entwicklungshilfe, sondern auch bei unserer Humanitären Hilfe noch einmal ganz besonders genau hin, auch in intensiver Abstimmung mit den Vereinten Nationen. Wir sind uns aber einig, dass es jetzt völlig falsch wäre, die lebensnotwendige Humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung einzustellen.“ In der EU hatte es zuvor Streit über eine mögliche Aussetzung der Zahlungen gegeben. Weiter sagte Baerbock, Europa stehe geeint an der Seite Israels. „Der Terror der Hamas ist eine dramatische Zäsur und hat ein ungekanntes Maß an Gewalt und Angst über die Menschen in Israel gebracht. Wir sind tief erschüttert. Unsere Gedanken sind bei den Familien der vielen hundert Toten.“ Das Sondertreffen sei Ausdruck der Solidarität mit Israel.

25-Jährige rettete ihren Kibbuz vor einem Massaker

17.57 Uhr: Die 25-jährige Inbal Libermann bewahrte ihren Kibbuz vor einem Massaker. Als sich die Hamas-Kämpfer näherten, organisierte sie die Verteidigung.

Lesen Sie hier:Wie Inbal Libermann ihren Kibbuz vor der Hamas rettete

Mindestens fünf Deutsche in der Gewalt der Hamas

17.24 Uhr: Hamas-Terroristen haben nach Informationen des ZDF beim Überfall auf Israel mindestens fünf Deutsche entführt. Wie das ZDF am Dienstag weiter berichtete, wurde eine Deutsche getötet. Von Seiten des Auswärtigen Amtes in Berlin gab es für diese Informationen keine Bestätigung. Die Entführungen und die mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger sind der Grund dafür, dass der Generalbundesanwalt Ermittlungen gegen die Hamas aufgenommen hat.

Ranghohe Hamas-Funktionäre getötet

17.01 Uhr: Bei Gegenschlägen hat Israel nach Armee-Angaben weitere ranghohe Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet. So sei der Wirtschaftsminister im Gazastreifen, Dschawad Abu Schamala, bei Attacken getroffen worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Er habe die Terror-Finanzierung verwaltet und Einsätze gegen Israel geleitet.

Rauch über Gaza nach israelischem Raketenagriff.
Rauch über Gaza nach israelischem Raketenagriff. © AFP | IBRAHIM HAMS

Außerdem sei ein weiteres wichtiges Hamas-Mitglied getötet worden, das den Angaben nach an Planungen zahlreicher Terroraktivitäten gegen Israel beteiligt war. Beide seien in der Nacht ums Leben gekommen.

USA sehen keine Beweise für direkte Beteiligung Irans – dennoch „ein gewisses Maß an Mitschuld“

16.13 Uhr: Nach Angaben der US-Regierung gibt es weiterhin keine eindeutigen Beweise für eine direkte Beteiligung des Irans an den Angriffen der Hamas auf Israel. „Weder wir noch die Israelis haben bislang irgendwelche eindeutigen Beweise oder Geheimdienstinformationen, die belegen, dass der Iran direkt an diesen Anschlägen beteiligt war“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem Sender CNN. Dennoch trage der Iran bei den Angriffen vermutlich „ein gewisses Maß an Mitschuld“, weil er die Terrororganisation seit Jahren etwa mit Ausrüstung, Ausbildung und Geld unterstütze.

John Kirby ist Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats.
John Kirby ist Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats. © DPA Images | Evan Vucci

Kirby sagte auch, dass eine erste Tranche an Militärhilfe nun auf dem Weg nach Israel sei. Er gehe davon aus, dass es weitere Hilfen geben werde. Man werde außerdem Israel dabei unterstützen, die in Gaza festgehaltenen Geiseln freizubekommen. „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um bei dieser Geiselkrise zu helfen, ob es sich um Amerikaner handelt oder nicht“, sagte er. Ob auch Amerikaner unter den Geiseln seien, sei noch nicht klar, auch nicht, wo und wie die Geiseln festgehalten würden. Zudem handele es sich um Gebiet mit aktivem Kampfgeschehen, was die Möglichkeiten zur Rettung erschwere.

Merz fordert Bundesregierung auf, Deutschen in Israel die Ausreise zu ermöglichen

15.55 Uhr: Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, ausreisewilligen Deutschen nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel rasch die Ausreise aus dem Land zu ermöglichen. Die Bundesregierung müsse es möglich machen, „dass die deutschen Staatsangehörigen, die das Land verlassen wollen, zum Beispiel Schulklassen, Jugendgruppen und andere, die noch in Israel sind, jetzt auch nach Deutschland zurückzufliegen“, sagte Merz am Dienstag in Berlin vor einer Sitzung der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag.

CDU-Chef Friedrich Merz vor der Sitzung der Bundestagsfraktion im Bundestag.
CDU-Chef Friedrich Merz vor der Sitzung der Bundestagsfraktion im Bundestag. © DPA Images | Bernd von Jutrczenka

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es unterdessen, das Krisenreaktionszentrum sei unter Hochdruck mit Fluggesellschaften in Kontakt, um die Flugkapazitäten zu erweitern. Das deutsche Außenministerium steht mit 17 Jugendgruppen in engem Kontakt. Vier solcher Jugendgruppen sind demnach bereits sicher ausgereist. Weitere Gruppen sollten noch am diesem Dienstag ausfliegen.

Israel kritisiert UN-Hochkommissar für Menschenrechte scharf

15.34 Uhr: Israel hat die Kritik des UN-Hochkommissars für Menschenrechte an der verkündeten kompletten Abriegelung des Gazastreifens zurückgewiesen. Volker Türk hatte am Dienstag darauf hingewiesen, dass es unter dem humanitären Völkerrecht verboten ist, Menschen etwa Nahrungsmittel und Wasser vorzuenthalten.

Den Stopp sämtlicher Lieferungen hatte Israel als Reaktion auf den gewalttätigen Überfall auf israelische Zivilisten und den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen beschlossen. Das Palästinensergebiet ist fast vollständig von Israel umschlossen.

„Mehr als 900 unschuldige Israelis sind tot. Tausende sind verwundet. 260 wurden bei einem Musikfestival getötet. 100 wurden in einem einzigen Kibbuz ermordet. Und trotzdem kann der Hochkommissar sich nicht durchringen, diese barbarischen Taten als Terrorismus zu bezeichnen“, teilte die Vertretung Israels in Genf mit. Israel habe das Recht, sich gegen solche Brutalität zu wehren, und nehme ausschließlich terroristische Ziele in Gaza ins Visier.

Kreml hälz weiter Kontakt mit Palästinensern und plant Abbas-Besuch

14.52 Uhr: Russland setzt seine Kontakte zu den Palästinensern im Nahen Osten fort und erwartet auch einen Besuch des Präsidenten Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, in Moskau. Die Visite sei schon länger geplant gewesen, über die diplomatischen Kanäle müsse nun das genaue Datum festgelegt werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Dienstag.

Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland.
Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland. © DPA Images | Alex Brandon

„Natürlich setzen wir den Kontakt mit den Palästinensern fort“, sagte Peskow. Die Verbindungen seien historisch und auf vielen Ebenen etabliert. Auch zu Israel gebe es Kontakte, Russland sei bereit, bei der Lösung des Konflikts zu helfen, betonte der Kremlsprecher. In Israel lebe eine große Zahl Russen, weshalb es die Verbindungen zu dem Staat gebe. Bilaterale Gespräche zwischen Vertretern Israels und der Abbas-Regierung beim Treffen in Moskau schloss der palästinensische Botschafter jedoch am Vortag kategorisch aus .Russland hat nach Angaben des Außenministeriums in Moskau auch Kontakte zur militanten Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. So führte etwa der Nahost-Beauftragte des Kreml, Vizeaußenminister Michail Bogdanow, mehrfach in diesem Jahr Gespräche mit Hamas-Vertretern – am Telefon und bei persönlichen Begegnungen.

Hofreiter: „Wenn Israel uns um Unterstützung bittet, sollten wir prüfen, was möglich ist“

13.50 Uhr: Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, schließt eine militärische Unterstützung für Israel nicht aus. „Israel weiß am besten, was es jetzt braucht. Wenn Israel uns um Unterstützung bittet, sollten wir selbstverständlich prüfen, was möglich ist“, sagte der Grünen-Politiker dieser Redaktion. „Deutschland und Israel arbeiten im Sicherheitsbereich vertrauensvoll zusammen.“

Grünen-Politiker Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europaausschusses.
Grünen-Politiker Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europaausschusses. © Getty Images | Johannes Simon

Strack-Zimmermann lehnt deutsche Militärhilfen ab

13.01 Uhr: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat sich gegen deutsche Militärhilfen für Israel ausgesprochen. „Israel braucht keine militärische Unterstützung von uns“, sagte die FDP-Politikerin dieser Redaktion. „Israel braucht unsere Solidarität und Unterstützung in den internationalen Gremien.“

Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorangriffen durch Hamas

12.13 Uhr: Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen unbekannte Mitglieder der islamistischen Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Das sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde in Karlsruhe. Hintergrund seien die Entführungen und mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger nach dem Großangriff der Hamas auf Israel.

Ein Hamas-Kämpfer stürmt das Festival. Hunderte Menschen sterben.
Ein Hamas-Kämpfer stürmt das Festival. Hunderte Menschen sterben. © AFP PHOTO / ANONYMOUS | Unbekannt

Ägypten schließt einzigen nicht-israelischen Grenzübergang

12.04 Uhr: Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten ist nach israelischen Angriffen geschlossen worden. Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten. Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter gefährlich.

Israel hatte eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Übergang aus Gaza, der nicht von Israel kontrolliert wird. Mit der Schließung des Übergangs, gibt es für die Menschen im Gazastreifen derzeit keine Möglichkeiten das Gebiet zu verlassen. Ob humanitäre Hilfslieferungen passieren können, ist derzeit nicht klar.

Weltgesundheitsorganisation fordert humanitären Korridor für Gaza

12.01 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert. Es müsse möglich sein, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen, sagte ein WHO-Sprecher in Genf. Die WHO habe vor der jüngsten Eskalation Materiallager im Gazastreifen unterhalten, aber alles sei inzwischen aufgebraucht. Die Krankenhäuser könnten die hohe Zahl der Verwundeten ohne weitere Unterstützung nicht bewältigen.

Bis Montagnachmittag seien im Gazastreifen durch israelische Angriffe 13 Gesundheitseinrichtungen unter Beschuss gekommen, sagte der Sprecher. Sechs Mitarbeiter seien getötet, vier verletzt worden. Nach israelischen Angaben sei in Israel bei den Angriffen von Palästinensern ein Sanitäter ums Leben gekommen. Unter humanitärem Völkerrecht müssten Gesundheitseinrichtungen geschützt und vor Angriffen bewahrt werden, sagte der Sprecher.

Italien fliegt rund 200 Menschen aus Israel aus – weitere Flüge geplant

11.16 Uhr:Italien hat rund 200 Landsleute aus Tel Aviv ausgeflogen. Zwei Flugzeuge der italienischen Luftwaffe seien am Dienstagmorgen auf dem Militärflugplatz in Pratica di Mare südlich von Rom gelandet, wie Außenminister Antonio Tajani im Fernsehsender Rai 3 mitteilte. Das Außenministerium hat demnach einen weiteren Flug nach Italien organisiert: Am Nachmittag sollen weitere Menschen aus Israel in einer Maschine einer privaten Fluggesellschaft in Verona ankommen.

In Israel kümmerten sich Vertreter der italienischen Botschaft in Tel Aviv um Italiener, die ausreisen wollen. Am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv sei ein Schalter der Botschaft eingerichtet worden. "Wir werden alles tun, um ihnen zu helfen, sie zu unterstützen, sie zu begleiten und sie zurückzubringen“, so Tajani. Die Situation sei allerdings angesichts der Sicherheitslage kompliziert.

Israel hat Grenzorte zum Gazastreifen fast komplett evakuiert

11.12 Uhr: Vor der möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen hat Israel die Grenzorte am Rande des Palästinensergebiets fast vollständig evakuiert. Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. "Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollten, oder die in den Orten gebraucht werden“ sagte er. Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert. Er sprach von einer „eisernen Mauer“ mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.

Irans Staatsoberhaupt weist Verstrickung in Hamas-Angriff zurück

10.36 Uhr: Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei hat eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel zurückgewiesen. "Unterstützer des zionistischen Regimes“ hätten unsinnige Worte verbreitet, sagte der Ajatollah am Dienstag während einer Rede in Teheran. Sie hätten die Verantwortlichkeit für die Angriffe dem Iran zugeschrieben. "Sie machen einen Fehler“, sagte Chamenei.

Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei.
Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei. © Office/ZUMA Press Wire/dpa | Unbekannt

"Natürlich verteidigen wir Palästina. Natürlich verteidigen wir die Kämpfe“, sagte der 84-Jährige. "Wir küssen die Stirn und die Arme der einfallsreichen und intelligenten Designer und der mutigen palästinensischen Jugend, wir sind stolz auf sie“, sagte Chamenei. „Natürlich ist die gesamte islamische Welt verpflichtet, die Palästinenser zu unterstützen und wird sie mit Gottes Erlaubnis unterstützen, aber das ist das Werk der Palästinenser selbst.“

Grünen-Fraktionsvize von Notz fordert Betätigungsverbot für Hamas

10.27 Uhr: Der Vizechef der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, fordert von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) "unverzüglich“ ein Betätigungsverbot für die Hamas und ihre Unterstützer in Deutschland angesichts der aktuellen Lage in Israel. Dem „Handelsblatt“ sagte von Notz, aus aktueller Perspektive würden zu wenig Maßnahmen gegen die Hamas in Deutschland ergriffen. "Die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie gegen ihre Feinde bemisst sich entscheidend auch am Umgang mit Antisemitismus“, sagte der Grünen-Politiker. In Deutschland ist die Hamas zwar nicht verboten, da sie keine Vereinsstruktur besitzt, jedoch besteht die Möglichkeit, ein Betätigungsverbot gegen sie zu erlassen.

1500 Hamas-Kämpfer getötet, Hunderte gefangen genommen

8.22 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht mehr als 200 Ziele im Gazastreifen angegriffen, unter anderem ein Waffenlager in einer Moschee sowie eine Wohnung und ein Hochhaus, die beide von der Terrorgruppe genutzt wurden. Ein Militärsprecher bestätigte, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden gefangen genommen. Im sozialen Netzwerk X, ehemals Twitter, veröffentlichte das Militär Aufnahmen vom nächtlichen Angriff.

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Der israeliche Konteradmiral Daniel Hagari sagte, das Militär habe die Kontrolle über die Grenze zum Gazastreifen erlangt. "Am letzten Tag ist kein einziger Terrorist über den Zaun eingedrungen“, sagt er in einem Telefonat mit Reportern.

Strack-Zimmermann fordert härtere Santionen gegen den Iran

6.41 Uhr: Israel hat die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes angeordnet. Der Schritt hatte sich angekündigt. Israels Armee nahm nach eigenen Angaben Hunderte Hamas-Mitglieder gefangen. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas teilte dem arabischen Sender Al-Dschasira mit, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die islamistische Organisation einen Gefangenenaustausch sowie die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen gefordert.

Derweil forderte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), eine härtere Gangart gegenüber dem Iran. „Der größte Unterstützer des Terrors der Hamas ist der Iran“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb müsse Deutschland mit den Partnern in der Europäischen Union und den USA die Sanktionen gegen das Land ausweiten.

«Europa muss hier für Israel zusammenstehen», sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
«Europa muss hier für Israel zusammenstehen», sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann. © Michael Kappeler/dpa | Unbekannt

Hamas-Angriff auf Israel – News vom 9. Oktober: Mehr als 137.000 Schutzsuchende in UN-Notunterkünften in Gaza

22.30 Uhr: Im Gazastreifen haben inzwischen mehr als 137.000 Menschen in Notunterkünften der Vereinten Nationen Schutz gesucht. Wie das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Montagabend mitteilte, sind die Notunterkünfte bereits zu 90 Prozent belegt. UNRWA befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird.

Laut UNRWA wurden mehr als ein Dutzend Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen. Auch eine Schule, die derzeit als Notunterkunft dient, sei getroffen worden. Die UN-Organisation hat Schulen für den Unterricht geschlossen und die Ausgabe von Lebensmitteln eingestellt. Im Gazastreifen sind knapp 1,5 Millionen Menschen als Flüchtlinge bei dem UN-Hilfswerk registriert.

Israel reagiert auf den massiven Angriff durch die Hamas mit Luftangriffen im Gazastreifen.
Israel reagiert auf den massiven Angriff durch die Hamas mit Luftangriffen im Gazastreifen. © Mohammed Talatene/dpa | Unbekannt

Vergeltung mit Raketen: Hisbollah feuert auf Israel

21.30 Uhr: Die Hisbollah im Libanon hat als Vergeltung für den Tod mehrerer Anhänger Raketen auf Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Montagabend mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Die Schiitenorganisation Hisbollah beschrieb den Raketenangriff auf israelische Stellungen als Reaktion auf den Tod mehrerer eigener Anhänger. Drei Kämpfer seien in Folge der „zionistischen Aggression“ ums Leben gekommen, hatte die Schiitenorganisation zuvor mitgeteilt.

Israels Armee hatte am Nachmittag nach Militärangaben mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen und zuvor mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im Süden des Nachbarlandes reagierte. Sicherheitskreise im Libanon vermuten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen.

Ein israelischer Soldat an der nördlichen Grenze zum Libanon. Die Hisbollah greift Israel mit Granaten und Raketen an.
Ein israelischer Soldat an der nördlichen Grenze zum Libanon. Die Hisbollah greift Israel mit Granaten und Raketen an. © AFP | JALAA MAREY

Israels Armee rät Bürgern zur Vorratsbeschaffung – Netanjahu fordert Notstandsregierung

21.26 Uhr: Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär - offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas - mit. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet, hieß es Montag weiter.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat unterdessen die Opposition aufgefordert, ohne Vorbehalte in eine Notstandsregierung einzutreten. „Wir befinden uns in einem Einsatz für die Heimat, einem Krieg zur Sicherung unserer Existenz, einem Krieg, den wir gewinnen werden“, sagte er bei einer Ansprache im Fernsehen. Die Spaltungen unter den Israelis erklärte Netanjahu für beendet. „Wir sind alle vereint.“ Auch die Führung solle sich nun zusammentun und mit der Opposition eine Notstandsregierung bilden.

„Dieser Krieg wurde uns von einem verabscheuungswürdigen Feind aufgezwungen - von Bestien, die die Ermordung von Frauen, Kindern und Alten feiern.“ Die Bilder der Zerstörung in Gaza seien „nur der Anfang“, drohte Netanjahu. Hunderte Terroristen seien bereits „ausgelöscht“ worden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht Israel vor einem  langen Krieg ein.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht Israel vor einem langen Krieg ein. © AFP | RONEN ZVULUN

Berichte: Hunderte Hamas-Mitglieder in Armee-Gefangenschaft

20.20 Uhr: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft genommen. Hunderte Terroristen seien zudem im Gazastreifen und auch am Grenzzaun getötet worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Montag israelischen Medien zufolge. Derzeit dringen demnach keine Terroristen aus dem Gazastreifen mehr in Israel ein.

Hamas droht mit öffentlicher Hinrichtung von Zivilisten

19.45 Uhr: Die Hamas droht offenbar damit, ihre Gefangenen öffentlich hinzurichten. Jedes Mal, wenn Israel Zivilisten in ihren Häusern im Gazastreifen "ohne Vorwarnung" angreift, werde ein israelischer Zivilist getötet, erklärte ein Sprecher des militärischen Flügels der Hamas.

In dem Statement, über das am Abend israelische Zeitungen berichteten, heißt es weiter. "Wir haben das Leben Gefangenen bislang im Einklang mit den Vorschriften des Islam geschützt." Das Vorgehen Israels ließe aber keine andere Wahl.

Bomben gehen auf Gaza Stadt nieder. Die Hamas droht damit, ihre Geiseln hinzurichten, sollte Israel
Bomben gehen auf Gaza Stadt nieder. Die Hamas droht damit, ihre Geiseln hinzurichten, sollte Israel "ohne Vorwarnung" Zivilisten bombardieren. © MAHMUD HAMS / AFP | Unbekannt

Besonders beunruhigend: Die Hamas droht offenbar auch damit, die Hinrichtungen mit Bild- und Tonmaterial zu übertragen. Das berichtet etwa der "Spiegel" unter Berufung auf eine Audiobotschaft der Gruppierung.

Baerbock hält an humanitärer Hilfe für Palästinenser fest

19.19 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hält nach dem Stopp der Entwicklungshilfe für die Palästinenser durch Deutschland und die EU an der humanitären Hilfe für die Menschen in den palästinensischen Gebieten fest. „Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sind zwei verschiedene Dinge“, sagte die Grünen-Politikerin am Montagabend in der n-tv-Talkshow „Beisenherz“. Sie ergänzte: „Ich halte es für fatal, jetzt einfach zu sagen, man sollte zum Beispiel keine Lebensmittelhilfen mehr leisten.“ Dort seien 2,1 Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfen über die Vereinten Nationen angewiesen.

Baerbock versicherte: „Es gibt keine Finanzierung von Terrorgruppen.“ Das Außenministerium prüfe die Zahlungen ständig. „Wir arbeiten mit den Vereinten Nationen und den NGOs (Nichtregierungsorganisationen) zusammen, damit wir keine direkten Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde leisten.“ Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, hatte am Sonntag mitgeteilt, das Auswärtige Amt leiste in den PalästinensischenGebieten nur Nothilfe für Bedürftige. Eine direkte Budgethilfe an die Palästinensische Autonomiebehörde erfolge nicht. Das Auswärtige Amt habe 2023 humanitäre Hilfe in Höhe von etwa 72 Millionen Euro in den Palästinensischen Gebieten geleistet.

Baerbock warnt vor
Baerbock warnt vor "großer Eskalation" nach Hamas-Angriff auf Israel © Unbekannt | Unbekannt

Israel: Zahl der Toten steigt weiter

17.53 Uhr: Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf rund 800 Menschen gestiegen. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Montag mit. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden.

Zudem seien bei dem Großangriff der islamistischen Hamas rund 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen entführt worden. Zunächst hatte Israel von mehr als 100 Verschleppten gesprochen.

Lesen Sie dazu auch:Vermisst in Gaza: „Wir sind die Hamas, ihr habt schöne Töchter"

Israels Armee greift Ziele im Libanon mit Kampfhubschraubern an

16.24 Uhr: Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär am Montag mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

Israel greift mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon an (Archivbild).
Israel greift mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon an (Archivbild). © IMAGO / Xinhua | Unbekannt

EU-Kommission will Zahlungen an Palästinenser einfrieren

15.35 Uhr: Die EU will angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel sämtliche Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser vorerst einfrieren. Das kündigte der zuständige EU-Kommissar Olivér Várhelyi am Montag in Brüssel über den Kurznachrichtendienst X an. Ein Sprecher der Behörde bestätigte die Entscheidung.

Mindestens neun US-Bürger bei Angriffen getötet

15.30 Uhr: Bei dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben des Weißen Hauses mindestens neun US-Bürger getötet worden. "Zu diesem Zeitpunkt können wir den Tod von neun US-Bürgern bestätigen", sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA am Montag in Washington.

Das Schicksal von mehreren weiteren US-Bürgern in Israel war dem US-Außenministerium zufolge weiter ungewiss. "Wir arbeiten mit unseren israelischen Partnern, um ihren Verbleib zu klären", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

Ein israelischer Feuerwehrmann nach einem Raketenangriff auf Ashdod.
Ein israelischer Feuerwehrmann nach einem Raketenangriff auf Ashdod. © Amir Levy/Getty Images | Unbekannt

Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln

14.54 Uhr: Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach dem Großangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher am Montag.

Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äußern.

Israel erschießt Eindringlinge aus Libanon

14.50 Uhr: Die israelische Armee hat am Montag nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom Libanon aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben.

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen. Auch am Montag gab es im Norden Israels erneut Raketenalarm.

Britischer Premier beruft Krisenstab wegen Angriff auf Israel ein

14.15 Uhr: Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der britische Premierminister Rishi Sunak am Montag eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen. Großbritannien sei einer der engsten Verbündeten Israels, sagte Sunak beim Besuch eines Unternehmens in der Grafschaft Nottinghamshire. Er habe dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zugesagt, weiterhin diplomatische, geheimdienstliche und sicherheitstechnische Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Man bleibe im engen Dialog mit den Israelis, so der konservative Politiker weiter.

Großbritannien unterstütze Israel in seiner Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung und darin, "verhältnismäßige Maßnahmen zu ergreifen, um die Gewalt und fruchtbaren Szenen zu beenden", betonte ein Regierungssprecher am Montag vor Journalisten. Wie London Israel konkret helfen werde, konnte er zunächst nicht sagen. Es gebe derzeit keine Pläne, zusätzliche militärische Kapazitäten in die Region zu verlegen, so der Sprecher.

Ein Mann steht in Ashkelon im Süden Israels vor zerstörten Autos.
Ein Mann steht in Ashkelon im Süden Israels vor zerstörten Autos. © Menahem KAHANA / AFP | Unbekannt

Ministerium: Finanzhilfe für Palästinenser "vorübergehend ausgesetzt"

13.50 Uhr: Das Entwicklungsministerium hat die Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten "vorübergehend ausgesetzt". Die Programme würden nun umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin. Das Ministerium reagiert damit auf den Großangriff der Hamas gegen Israel.

Nach Angaben der Sprecherin waren für dieses und nächstes Jahr rund 125 Millionen Euro an bilateraler Entwicklungzusammenarbeit zugesagt. Dabei gehe es um längerfristige Entwicklungszusammenarbeit. Sie nannte Wasserversorgung und -entsorgung, eine Entsalzungsanlage, berufliche Bildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Leute und Ernährungssicherung als Beispiele.

Gaza – Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt stark

13.20 Uhr: Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Israel wehrt sich gegen einen Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, die im Gazastreifen herrscht. Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit. Damit liegt die Zahl der Toten in dem Küstengebiet insgesamt bei mehr als 558, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2800.

Ein junger Mann blickt auf die zerbombte Ahmed-Yassin-Moschee in Gaza Stadt.
Ein junger Mann blickt auf die zerbombte Ahmed-Yassin-Moschee in Gaza Stadt. © Mohammed Talatene/dpa | Unbekannt

Auswärtiges Amt: Es geht kein deutsches Geld an Terroristen

13.09 Uhr: Das Hamas-Angriff auf Israel – News vom 9. Oktober: verteidigt nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel die humanitäre Hilfe in den palästinensischen Gebieten. Ein Ministeriumssprecher stellte am Montag in Berlin klar: "Wir finanzieren nicht die Hamas. Es geht kein deutsches Geld an Terroristen." Humanitäre Hilfe werde in akuten Notsituationen und immer in schwierigen Kontexten eingesetzt. Dabei werde stets genau geschaut, ob die Gelder auch dort ankämen, wo sie ankommen sollten.

In den palästinensischen Gebieten werden die Mittel laut Ministerium zur Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln und im Gesundheitsbereich eingesetzt. Dieses Jahr beträgt die deutsche humanitäre Hilfe dort etwa 72 Millionen Euro. Dem Sprecher zufolge wurde sie bereits großteils ausgezahlt. Die übrigen Zahlungen erfolgten weiter, denn damit würden lebensrettende Aufgaben erfüllt.

Eine Rauchwolke steht über Gaza Stadt, nachdem Geschosse der Israelischen Armee eingeschlagen sind.
Eine Rauchwolke steht über Gaza Stadt, nachdem Geschosse der Israelischen Armee eingeschlagen sind. © MAHMUD HAMS / AFP | Unbekannt

Leseempfehlung: USA schicken Flugzeugträger: Das ist die USS Gerald R. Ford

13.01 Uhr: Die USA haben ihren größten Flugzeugträger, die USS Gerald R. Ford, in östliche Mittelmeer entsandt. Lesen Sie hier alles über das größte Kriegsschiff der Welt.

Die USS Gerald R. Ford ist das größte Kriegsschiff der Welt. 4500 Menschen Besatzung dienen auf dem 330 Meter langen Flugzeugträger.
Die USS Gerald R. Ford ist das größte Kriegsschiff der Welt. 4500 Menschen Besatzung dienen auf dem 330 Meter langen Flugzeugträger. © Zvonimir Barisin/PIXSELL | Unbekannt

Faeser: Keine Übertragung des Nahost-Konflikts nach Deutschland

13.00 Uhr: Die Bundesregierung hat bisher keine Anzeichen dafür, dass sich der Nahost-Konflikt auch auf israelische und pro-palästinensische Gruppen in Deutschland übertragen könnte. Man habe die Sicherheitslage sehr genau im Blick, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Montag in Berlin. Die Bundesregierung sei in stetigem Austausch mit Israel und dem Zentralrat der Juden. "Übertragen sich möglicherweise diese Konflikte? Wir sehen es noch nicht, aber wir haben es sehr genau im Blick", sagte Faeser.

Die Innenministerin verurteilte zudem Gruppen, die den Terror gegen Israel auf deutschen Straßen feierten. Wenn es Anhaltspunkte dafür gebe, dass Hass und Hetze verbreitet würden, "dann werden wir das auch zur Grundlage machen für Ausweisung, wenn es rechtlich möglich ist", kündigte sie an.

CDU-Beschluss: Zahlungen an Palästinenser-Organisationen einstellen

12.56 Uhr: Die CDU hat nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel gefordert, alle direkten und indirekten Zahlungen Deutschlands und der EU an Organisationen der Palästinenser bis auf Weiteres einzustellen. Dies gelte sowohl für staatliche als auch für nicht-staatliche Organisationen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden einstimmigen Beschluss des CDU-Vorstands vom Montag. "Nur wer sich klar und zweifelsfrei von dem Terror der Hamas und einer die Existenz Israels infrage stellenden Haltung distanziert, kann zukünftig Geld erhalten", heißt es weiter.

Die CDU fordert auch Konsequenzen für Menschen, die in Deutschland das Vorgehen der Hamas feiern. Gewaltverherrlichung sei von der Meinungsfreiheit des Grundgesetzes nicht gedeckt. Daher müssten die Sachverhalte, die sich am Samstagabend in Berlin und andernorts zugetragen hätten, aufgeklärt und strafrechtlich geahndet werden. "Wer entsprechend verurteilt wird und nichtdeutscher Staatsbürger ist, muss des Landes verwiesen werden", verlangt die CDU.

Zentralrat der Juden fordert nach Hamas-Angriff Konsequenzen

12.55 Uhr: Nach dem verheerenden Hamas-Angriff auf Israel mit Hunderten Toten fordert der Zentralrat der Juden Konsequenzen der deutschen Politik. "Die finanzielle Unterstützung der Palästinenser muss sofort beendet werden", erklärte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, am Montag in Berlin. "Der palästinensische Terror, den wir sehen, wurde auch mit deutschen Steuermitteln finanziert."

Alle Vereine, die mit den Organisationen Hamas oder Fatah verbunden seien oder sich mit ihnen solidarisierten, müssten überprüft und wenn nötig verboten werden, so Schuster. "Schlussendlich muss der Iran, der auch hinter diesem Terror steht, hart bestraft werden. Das Mullah-Regime muss konsequent politisch bekämpft werden." Ein im Atomvertrag mit dem Iran verankerter "Rückfall auf die härtesten Sanktionen" müsse nun umgesetzt werden. "Der Iran gefährdet nicht nur Israel und Juden, sondern die gesamte freie Welt."

Empört zeigte sich der Zentralrat über Bekundungen der Sympathie und der Unterstützung für das Vorgehen der islamistischen Hamas am Wochenende in Berlin-Neukölln. "Bei jedem, der das Morden durch die Hamas auf deutschen Straßen bejubelt und aus diesem Anlass Süßigkeiten verteilt, muss geprüft werden, welche Konsequenzen durch den Rechtsstaat gezogen werden", hieß es in einer Erklärung des Zentralrats. "Die muslimischen Verbände in Deutschland haben es leider versäumt, sich hierzu und zum Krieg in Israel klar zu positionieren."

Hamas: Vier Israelis bei israelischen Angriffen in Gaza getötet

12.55 Uhr: Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen nach palästinensischen Angaben auch vier israelische Geiseln getötet worden sein. Dies teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Flügel der islamistischen Hamas, am Montag mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, man sei sich der Berichte bewusst und prüfe sie.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf. Die israelische Luftwaffe hat nach den überraschenden Großangriffen militanter Palästinenser in der Nacht zum 08.10.23 weitere Ziele im Gazastreifen attackiert.
Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf. Die israelische Luftwaffe hat nach den überraschenden Großangriffen militanter Palästinenser in der Nacht zum 08.10.23 weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. © dpa | Fatima Shbair

EU-Außenminister kommen zu Krisensitzung zusammen

12.38 Uhr: Angesichts der schweren Kämpfe in Israel kommen die EU-Außenminister am Dienstag in Brüssel zu einer Krisensitzung zusammen. "Ich berufe für morgen eine Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister ein, die sich mit der Lage in Israel und in der Region befasst", teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag in Online-Netzwerken mit.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am Samstag einen Großangriff auf Israel gestartet. Zehntausende israelische Soldaten waren im Einsatz, um die auf israelisches Gebiet vorgedrungenen Kämpfer der Hamas zurückzuschlagen. Bis zum Montagvormittag wurden auf beiden Seiten mehr als 1100 Todesopfer gemeldet.

Spahn kritisiert Zentralrat der Muslime

12.18 Uhr: In der Spitze der CDU wird nach den beispiellosen Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel scharfe Kritik am Zentralrat der Muslime (ZDM) in Deutschland laut. "Der Zentralrat der Muslime zum Beispiel, der nur eine kleine Zahl der Muslime in Deutschland vertritt, schafft es nicht, sich klar zu distanzieren und das Selbstverteidigungsrecht Israels anzuerkennen", sagte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn am Montag beim Eintreffen zu Sitzungen der Spitzengremien seiner Partei in Berlin. Es müsse geprüft werden, wer Gesprächspartner von deutschen Amtsträgern sei.

Der ZDM-Vorsitzende Aiman Mazyek werde etwa "beständig vom Bundespräsidenten (Frank-Walter Steinmeier) zu Gesprächen eingeladen", kritisierte Spahn. Er ergänzte: "Wenn es Staatsräson ist, wie der Kanzler (Olaf Scholz, SPD) sagt, an der Seite Israels zu stehen, dann können solche Verbände nicht mehr Gesprächspartner von Bundespräsidenten oder der Bundesregierung sein."

Unions-Fraktionsvize Jens Spahn.
Unions-Fraktionsvize Jens Spahn. © Kay Nietfeld/dpa | Unbekannt

Israel verfügt nach Hamas-Großangriff Abriegelung des Gazastreifens

11.46 Uhr: Israel hat nach dem verheerenden Großangriff der islamistischen Hamas eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Montag: "Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben."

Neuer Raketenalarm in Tel Aviv und Jerusalem

11.35 Uhr: In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels hat es am Montag wieder Raketenalarm gegeben. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen. Militante Palästinenser haben seit Samstag Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten davon zielten auf die Grenzorte zum Gazastreifen.

Steinmeier ruft zum Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland auf

11.17 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu besonderer Wachsamkeit auch in Deutschland aufgerufen. "Wir müssen das jüdische Leben in unserem Land schützen und uns stark und entschlossen gegen jede Form von Antisemitismus und Israel-Hass stellen", sagte er am Montag vor Beginn einer Ordensverleihung im Berliner Schloss Bellevue. "Wir können es nicht dulden, wenn auf offener Straße versucht wird, die brutalen Attacken auf Israel zu feiern."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. © Andrew Harnik/AP | Unbekannt

Der Bundespräsident betonte nach dem vorab veröffentlichten Redemanuskript: "Wer diesen Terror bejubelt, der entwürdigt nicht nur die Opfer, der tritt auch die Menschenwürde und unsere deutsche Verfassung mit Füßen. Solches Verhalten entsetzt mich, es widert mich an." Steinmeier sagte Israel die Solidarität Deutschlands zu. "In dieser schweren Zeit steht Deutschland fest an der Seite Israels. Darauf kann sich das israelische Volk, können sich die Jüdinnen und Juden in Deutschland verlassen." Der bestialische Terrorangriff erschüttere uns alle. Die Hamas sei mordend und brandschatzend in Israel eingedrungen, sie töte und entführe unschuldige Zivilisten – Junge, Alte, Männer und Frauen. "Es ist kaum in Worte zu fassen, was die Menschen in Israel derzeit erleiden", sagte Steinmeier.

In Duisburg rufen palästinensische Aktivsten zu einer Demo auf

11.12 Uhr: In Berlin sorgte die Skandal-Demo der Gruppe "Samidoun" für Entsetzen. Nun kündigt sie eine Aktion in Duisburg an – für Montagabend.

Verfolgen Sie das Geschehen im Blog der WAZ.

Israel mobilisiert 300.000 Reservisten im Kampf gegen Hamas

10.50 Uhr: Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300.000 Reservisten. Dies sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher am Montag.

Laut UNO mehr als 123.000 Palästinenser auf der Flucht

10.27 Uhr: Im Zuge des israelischen Gegenangriffs sind mehr als 123.000 Palästinenser innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. Das teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) mit. Die Menschen seien aus Angst um ihre Sicherheit geflüchtet oder weil ihre Häuser zerstört worden seien, hieß es.

Die israelischen Streitkräfte hätten Wohnhäuser unter Beschuss genommen, berichtete OCHA. Laut dem Ministerium für öffentliche Bauten und Wohnen in Gaza sind 159 Wohneinheiten zerstört und 1210 schwer beschädigt worden. Durch die israelischen Luftangriffe entstanden laut OCHA auch Schäden an Wasser- und Sanitärinfrastruktur für mehr als 400.000 Menschen sowie an mehreren Gesundheitseinrichtungen.

Länder fliegen eigene Staatsbürger aus

10.15 Uhr: Angesichts der angespannten Sicherheitslage haben Rumänien und Ungarn jeweils über 200 eigene Staatsbürger aus Tel Aviv ausgeflogen. Polens Luftwaffe hat ebenfalls die ersten polnischen Staatsbürger aus Israel in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP hatte das zuerst eingetroffene Regierungsflugzeug vom Typ Boeing 120 polnische Bürger aus Israel zurückgebracht, darunter auch eine Gruppe von Schülern einer Musikschule. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak schrieb auf X von mehr als 120 weiteren Menschen, die mit den Militärtransportern ausgeflogen wurden. Die Regierungsmaschine sei bereits wieder auf dem Weg nach Israel, um die nächsten Bürger von dort in Sicherheit zu bringen.

Israelische Spezialkräfte kämpfen noch an sieben bis acht Orten im Land

10.10 Uhr: Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Angreifern der islamistischen Hamas im Grenzgebiet dauern auch am Montag weiter an. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Darüber hinaus sei es nicht auszuschließen, dass weitere militante Kämpfer in israelisches Gebiet eindringen. "Ich kann den Fakt nicht leugnen, dass immer noch Leute reinkommen", sagte Hecht.

Medienberichten zufolge kam es in der israelischen Stadt Sderot in einem Schwimmbad zu heftigen Schusswechseln mit mehreren israelischen Verletzten. Das israelische Militär teilte mit, die Fallschirmjägerbrigade befinde sich in einem "hartnäckigen Kampf" bei dem Soldaten Sderot durchsuchen, "um die Stadt von Terroristen zu befreien". Sderot liegt etwa einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

Israelische Bodentruppen könnten innerhalb von 48 Stunden in den Gazastreifen einmarschieren

9.48 Uhr:US-Beamte gehen einem Bericht zufolge davon aus, dass israelische Bodentruppen innerhalb von 24 bis 48 Stunden in den Gazastreifen einmarschieren könnten. Das schreibt die Washington Post unter Berufung auf Insider.

Israel zieht 100.000 Reservisten zusammen

8.18 Uhr: Israel habe im Süden rund 100.000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der IDF in der Nacht zum Montag. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne.

Israelische Armee: Noch "sieben bis acht" Orte in Israel umkämpft

7.54 Uhr: Zwei Tage nach dem tödlichen Überraschungsangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Armee etliche grenznahe israelische Ortschaften weiterhin schwer umkämpft." Wir kämpfen immer noch", sagte Armeesprecher Richard Hecht am Montagmorgen vor Journalisten. Es gebe "zwischen sieben und acht" offene Kampfschauplätze im Grenzgebiet zum Gazastreifen, "an denen wir immer noch gegen Terroristen kämpfen".

Israelische Armee: "Mehr als 500" Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen

7.30 Uhr: 48 Stunden nach Beginn des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben hunderte Ziele im Gazastreifen ins Visier genommen. Über Nacht hätten "Kampfjets, Hubschrauber, Flugzeuge und Artillerie der israelischen Armee mehr als 500 terroristische Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad im Gazastreifen getroffen", erklärte die israelische Armee am Montag.

Palästinenser begutachten die Ruinen einer zerstörten Moschee.
Palästinenser begutachten die Ruinen einer zerstörten Moschee. © Abed Rahim Khatib/dpa | Unbekannt

Laschet zu Israel: "Jede notwendige materielle Unterstützung leisten"

6.30 Uhr: Der frühere CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich nach dem Großangriff der islamistischen Hamas für eine breite Unterstützung Israels ausgesprochen. "Wir sollten jede notwendige materielle Unterstützung an Israel leisten, erst recht bei einem Mangel an militärischen Gütern in Israel, weil Hilfslieferungen an die Ukraine gesendet wurden", sagte Laschet dem Medienhaus Table.Media. Er erinnerte dabei an die israelische Hilfe bei der Luftverteidigung Deutschlands. Ende September hatten die beiden Staaten den Kauf des Raketenabwehrsystems Arrow 3 durch Berlin schriftlich vereinbart.

Zugleich forderte Laschet eine Überprüfung aller Hilfsgelder an palästinensische Organisationen. "Im EU-Parlament gibt es eine latent unreflektierte Sympathie für die Palästinenser, die oftmals blind für extremistische Tendenzen ist", sagte Laschet. Daraus entstehe eine unkontrollierte Unterstützung durch EU-Gelder, die auch immer wieder für Terrorismus missbraucht werden könne. Laschet zufolge muss die Unterstützung so zugeschnitten werden, dass das nicht möglich ist. "Das Gleiche muss die Bundesregierung in ihren Etats tun."

Pro-palästinensische Demonstration und Solidaritätskundgebung mit Israel in New York

6.26 Uhr: Einen Tag nach dem Großangriff der Hamas auf Israel haben sich bei einer Demonstration in New York tausende Menschen mit den Palästinensern solidarisiert. Die Teilnehmer der Kundgebung in Manhattan schwenkten palästinensische Flaggen und zogen vom Times Square in die Nähe des israelischen Konsulats und des Sitzes der Vereinten Nationen, wie AFP-Reporter berichteten.

"Was wir gestern gesehen haben, war der Ausbruch der Menschen in Gaza aus ihrem Freiluftgefängnis", sagte der Demonstrant Munir Atalla, der einer palästinensischen Unterstützergruppe angehört, welche die Demonstration mitorganisiert hatte. Er verurteilte die israelische Siedlungspolitik und die Blockade des Gazastreifens.

Hunderte Menschen versammelten sich derweil in Manhattan zu einer pro-israelischen Demonstration. Sie schwenkten israelische Flaggen und verurteilten die "bösartige Hamas".

Polizisten bewachen eine Protestkundgebung zwischen israelischen und palästinensischen Unterstützer-Gruppen am Times Square.
Polizisten bewachen eine Protestkundgebung zwischen israelischen und palästinensischen Unterstützer-Gruppen am Times Square. © Jorge Estrellado/TheNEWS2 | Unbekannt

CDU-Vize Prien: Hilfsgelder für Palästinenser einfrieren

6.20 Uhr: Die Sprecherin des Jüdischen Forums der CDU, Karin Prien, hat ein Einfrieren der Hilfen an die Palästinenser sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland verlangt. Die Nutzung der Gelder müsse dann überprüft werden, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Man müsse wissen, ob mit den Geldern Terror finanziert sowie Hass und Hetze bei palästinensischen Kindern gefördert werde.

SPD-Chefin Saskia Esken sagte in der ARD-Sendung: "Das ist blanker Terrorismus, was die Hamas da macht. Das muss zurückgeschlagen werden." Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sagte bei "Anne Will" zu den Hilfszahlungen an die Palästinenser, das Geld dürfe nicht da landen, wo es nicht landen dürfe. Man werde sich in der Koalition anschauen und eine gute Lösung finden.

Prien, die auch Bildungsministerin in Schleswig-Holstein ist, kündigte an, die Nahostproblematik an den Schulen ihres Bundeslandes stärker zu behandeln. Es werde einen Hinweis geben, das Thema altersgerecht an den Schulen zu behandeln. Wer hier leben wolle, muss das Existenzrecht Israels als deutsche Staatsräson anerkennen.

Israel, Sderot: Militärfahrzeuge wirbeln Staub auf.
Israel, Sderot: Militärfahrzeuge wirbeln Staub auf. © Ilia Yefimovich/dpa | Unbekannt

Washington meldet Tod von "mehreren US-Bürgern" in Israel

6.17 Uhr: Bei dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben der Regierung in Washington auch US-Bürger getötet worden. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA bestätigte am Sonntag (Ortszeit) den Tod "mehrerer US-Bürger" und sprach den Opfern und ihren Familien sein Beileid aus. Weitere Details nannte er nicht. Insgesamt wurden in Israel und im Gazastreifen bis Sonntagabend mehr als tausend Todesopfer gemeldet. Unter ihnen befanden sich auch mehrere Ausländer, darunter zehn Menschen aus Nepal, zwei Ukrainerinnen und eine Französin.

Die US-Regierung kündigte infolge des Großangriffs Munitionslieferungen für die israelische Armee an und verstärkte ihre Militärpräsenz in der Region. In einem Telefonat versicherte US-Präsident Joe Biden dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, die USA stünden "felsenfest und unumstößlich" an der Seite ihres Verbündeten Israel.

Israels Luftwaffe bombardiert weitere Ziele im Gazastreifen

6.00 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach den verheerenden Angriffen der islamistischen Hamas weitere Ziele im Gazastreifen bombardiert. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hieß es.

Feuer und Rauch steigen in den Nachthimmel nach einem israelischen Luftangriff auf Gaza Stadt.
Feuer und Rauch steigen in den Nachthimmel nach einem israelischen Luftangriff auf Gaza Stadt. © Fatima Shbair/AP/dpa | Unbekannt

Israels Militär: Hamas benutzt Zivilisten als Schutzschilde

5.45 Uhr: Die islamistische Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Zivilisten als "menschliche Schutzschilde". Zudem verstecke die Hamas im Gazastreifen "terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten", erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos versehenen Auflistung von "Kriegsverbrechen der Hamas" führten die IDF des Weiteren an, dass die Hamas Leichen "schändet und verstümmelt", "absichtlich Zivilisten tötet", entführe und als Geiseln halte.

Hamas-Angriff auf Israel – News vom 8. Oktober:

Raketenalarm im Großraum Tel Aviv - Explosionen hörbar

23.06 Uhr: Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes am späten Sonntagabend wieder Raketenalarm gegeben. In der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten unter anderem in südlich von Tel Aviv gelegenen Orten die Warnsirenen. In der Stadt Aschkelon nahe dem Gazastreifen wurde israelischen Medienberichten zufolge ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen. Ob auch Menschen verletzt wurden, war zunächst unklar.

USA fordern im UN-Sicherheitsrat Verurteilung von Hamas-Angriff auf Israel

22.37 Uhr: Die USA haben den UN-Sicherheitsrat zu einer geschlossenen Reaktion gegen den Hamas-Angriff auf Israel aufgerufen. "Ich erwarte von den anderen Ratsmitgliedern eine scharfe Verurteilung dieser abscheulichen Terrorakte gegen das israelische Volk und seine Regierung", sagte der stellvertretende US-Botschafter bei der UNO, Robert Wood, bei einer Dringlichkeitssitzung des höchsten UN-Gremiums.

Nach Angaben aus Diplomatenkreisen gestalteten sich die Verhandlungen über eine gemeinsame Erklärung des Sicherheitsrats schwierig. Peking zeigte sich offen für eine solche nicht bindende Stellungnahme. "Wir verurteilen alle Angriffe auf Zivilisten", sagte Chinas UN-Botschafter Zhang Jun. Zugleich forderte er Friedensverhandlungen mit dem Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung.

Israels Militärsprecher: Hamas "barbarischer und brutaler" als IS

22.12 Uhr: Israels Armee vergleicht die im Gazastreifen herrschende Hamas mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS). Die Hamas sei "barbarischer und brutaler" als der IS vorgegangen, sagt Militärsprecher Daniel Hagari. Die Hamas habe "einen Krieg gegen Israel mit dem schlimmsten Massaker an unschuldigen Zivilisten in der Geschichte Israels" begonnen. Bei den israelischen Gegenschlägen halte sich das Land an das Völkerrecht, betont er.

Feuer und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff in Gaza auf.
Feuer und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff in Gaza auf. © Unbekannt | Unbekannt

260 Leichen auf Festivalgelände in Israel gefunden

21.45 Uhr: Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen haben Einsatzkräfte allein auf einem Festival-Gelände in Israel bislang mindestens 260 Leichen gefunden. Das berichtet die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend. Hamas-Kämpfer attackierten am Samstag die Teilnehmer eines Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitieren Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.

Bei dem Großangriff der Hamas wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Ob die 260 getöteten Festival-Besucher dabei schon mitgezählt wurden, ist noch unklar. Die Zahl stieg im Laufe des Wochenendes immer weiter, unter anderem da israelische Streitkräfte in angegriffene Orte vorrückten und weitere Leichen entdeckten.

UEFA verschiebt Spiele in Israel

20.59 Uhr: Die Europäische Fußball-Union (UEFA) alle Spiele unter ihrer Zuständigkeit in Israel auf unbestimmte Zeit verschoben. Betroffen ist unter anderem das ursprünglich für den 17. Oktober angesetzte Qualifikationsspiel zur U21-EM zwischen Israel und Deutschland.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte zuvor mitgeteilt, er stehe "im Austausch mit der UEFA, dem israelischen Fußballverband sowie dem Auswärtigen Amt und der deutschen Botschaft in Israel". Die Sicherheit von Spielern, Trainern und Funktionsteam habe höchste Priorität. Am Abend kam seitens der UEFA die Absage. Die deutsche U21 wird sich dennoch wie geplant am Montag in Frankfurt treffen, um sich auf das Qualifikationsspiel am Freitag (18.15 Uhr/ProSieben MAXX) in Sofia gegen Bulgarien vorzubereiten.

Auch das A-EM-Qualifikationsspiel am Donnerstag in Tel Aviv zwischen Israel und der Schweiz wird verschoben, ein Ausweichtermin soll in Kürze festgelegt werden. Zudem prüft die UEFA, ob das Quali-Spiel Kosovo gegen Israel am 15. Oktober plangemäß ausgetragen werden kann.

USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

20.15 Uhr: Die USA verlegen als Reaktion auf den Großangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Dazu zählten der Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford", der Luftwaffenkreuzer "USS Normandy" und vier Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Außerdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, hieß es weiter.

Die USA schicken den Flugzeugträger USS Gerald Ford in Richtung Israel.
Die USA schicken den Flugzeugträger USS Gerald Ford in Richtung Israel. © IMAGO / SOPA Images | Unbekannt

Die USA werden zudem den israelischen Streitkräften zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen, kündigte Verteidigungsminister Lloyd Austin an. Noch am Sonntag werde die erste Lieferung in Bewegung gesetzt, hieß es. Austin sagte, damit betonten die USA ihre Unterstützung für die israelischen Streitkräfte und das israelische Volk.

Ministerium meldet 413 Tote in Gaza

20 Uhr: Die Zahl der Toten im Gaza-Streifen ist nach offiziellen Angaben auf 413 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Zudem seien 2300 Palästinenser verletzt worden.

Israels Präsident macht Iran für Hamas-Angriffe mitverantwortlich

19.47 Uhr: Israels Präsident Izchak Herzog hat den Iran für den Großangriff der Hamas mitverantwortlich gemacht. Die "unverzeihliche Sünde" sei nicht nur "von einer mörderischen Terrororganisation angeführt" worden, "sondern auch von einer bösen Achse, deren Basis im Iran liegt", sagte er am Sonntagabend in einer Ansprache an die Nation. Irans Stellvertreter arbeiteten unermüdlich daran, Israel zu zersetzen.

Herzog schwor die Menschen auch auf eine lange Dauer der Kampfhandlungen ein. "Ein solcher Krieg endet nicht im Handumdrehen." Es stünden schwierige Tage bevor. "Wir führen Krieg um unser Zuhause", sagte Herzog weiter. "Der Staat Israel wird auch dieses Mal gewinnen. Wir haben keine andere Wahl."

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte zuvor Solidarität mit der Hamas bekundet. Die Hisbollah übernahm am Sonntag auch die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf von Israel besetzte Gebiete.

Vertreter von Muslimen in Deutschland verurteilen Angriffe der Hamas

19.40 Uhr: Vertreter von Muslimen in Deutschland haben die Angriffe der islamistischen Hamas gegen Israel verurteilt und vor Auswirkungen auf Deutschland gewarnt. "Angesichts des Konflikts im Nahen Osten dürfen jüdische und muslimische Gotteshäuser und Einrichtungen in Deutschland nicht zur Projektionsfläche dieser gewalttätigen Auseinandersetzung werden", forderte der Koordinationsrat der Muslime, die Dachorganisation der größten islamischen Organisationen in Deutschland, am Sonntag. "Gewalt und Hass hat keinen Platz auf deutschem Boden."

Mit Blick auf die Entwicklungen im Nahen Osten verlangte der Zentralrat der Muslime: "Damit nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden, müssen alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen." Auf der Plattform X (früher Twitter) zog der Zentralrat unter anderem wegen dieser Formulierung Kritik auf sich, schließlich ging der jüngste Gewaltausbruch eindeutig von der Hamas aus.

Der Zentralrat der Muslime erhob einen Tag nach Beginn der Angriffe auf Israel auch Vorwürfe gegen israelische Siedler und die Armee. "Zutiefst verstörend ist, dass Siedler, flankiert durch die israelische Armee, seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aksa Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift", hieß es in der Mitteilung.

Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) nannte das Statement auf X einen "beschämenden Offenbarungseid". "Solidarität mit Israel ist nicht relativierbar, schon gar nicht nach den gestrigen bestialischen Angriffen. Dazu kein Wort zu den Bildern feiernder Menschen in Neukölln. Ihr seid lost!", schrieb er. Im Berliner Stadtteil Neukölln hatte es am Samstagabend pro-palästinensische Freudenfeiern gegeben.

Israelischer Botschafter: Auch US-Bürger unter den Verschleppten

19.30 Uhr: Bei dem Großangriff der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel sind nach Angaben eines israelischen Diplomaten offenbar auch US-Bürger entführt worden. Es gebe nach seiner Kenntnis US-Bürger unter den im Süden Israels verschleppten Soldaten und Zivilisten, sagte der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog, am Sonntag dem TV-Sender CBS News. Er kenne aber keine Einzelheiten.

US-Außenminister Antony Blinken sagte im US-Fernsehen, seine Regierung prüfe Berichte, wonach sich unter den Todesopfern des Hamas-Angriffes und unter den Entführten auch US-Bürger befinden.

Biden ordnet "zusätzliche Unterstützung" für Israel an

19.19 Uhr: Die USA wollen die Unterstützung für ihren Verbündeten Israel ausweiten. US-Präsident Joe Biden habe "zusätzliche Unterstützung für Israel angesichts dieses beispiellosen terroristischen Angriffs der Hamas angeordnet", teilte das Weiße Haus in Washington am Sonntag mit. Am Samstag hatte ein hochrangiger US-Vertreter erklärt, dass Gespräche über US-Militärlieferungen an Israel liefen.

Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte, in den kommenden Tagen werde das Pentagon "daran arbeiten sicherzustellen, dass Israel hat, was es braucht, um sich selbst zu verteidigen und Zivilisten zu schützen". Seit seiner Gründung hat Israel von den USA Militärhilfen im Umfang von mehr als 125 Milliarden Dollar (118 Milliarden Euro) erhalten, wie 2021 aus einem Bericht des US-Außenministeriums hervorging.

Zahl der Toten in Israel steigt auf 700

19.11 Uhr: Die Zahl der Toten in Israel ist auf mindestens 700 gestiegen, das berichteten mehrere israelische Medien am Sonntagabend unter Berufung auf medizinische Kreise. Mindestens 2243 Menschen wurden nach angaben des Gesundheitsministeriums verletzt.

Armee: Jugendgruppe aus Berlin-Pankow hofft auf Ausreise

18.30 Uhr: Eine Austauschgruppe Jugendlicher aus dem Berliner Bezirk Pankow befand sich zum Zeitpunkt der Angriffe in der israelischen Stadt Ashkelon. Die Stadt liegt im stark betroffenen Süden des Landes, etwa 13 Kilometer entfernt von der nördlichen Grenze zu Gaza. Nach Angaben vom Organisator der Reise, dem Sportjugendklub Prenzlauer Berg, verbrachte die Jugendgruppe sieben Stunden in einem Bunker unter ihrem Hotel. Später wurden sie in die Nähe von Tel Aviv gebracht. Am Sonntag hoffte man, dass die Gruppe ihre bereits geplante Rückreise nach Berlin noch am Abend antreten könne.

Es befinden sich noch Hamas-Kämpfer in Israel

18.13 Uhr: Auf am Sonntagabend, mehr als 36 Stunden nach Beginn des Großangriffs, befinden sich nach Armeeangaben weiterhin Kämpfer der radikalislamischen Hamas auf israelischem Staatsgebiet. "Wir verstärken unsere Kräfte vor allem in der Nähe des Gazastreifens und säubern das Gebiet", sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Sonntagabend. "Der Feind ist immer noch auf (israelischem) Boden." Die Armee habe bislang 800 Ziele im Gazastreifen angegriffen, fügte Hagari hinzu.

Bulgarien fliegt 90 Menschen aus Tel Aviv aus

17.57 Uhr: Bulgarien hat 90 Staatsbürger mit dem Regierungsflugzeug aus Tel Aviv ausgeflogen. Der am Sonntag von Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv gestartete Flieger vom Typ Airbus landete kurz vor 18 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) in Sofia, wie die amtliche Nachrichtenagentur BTA berichtete. Unterdessen kam im Ministerrat in Sofia das nationale Anti-Terrorismus-Amt zu einer Sitzung zusammen, um die Bedrohung für das südöstliche EU-Land infolge der Nahost-Krise zu erörtern.

Auswärtiges Amt geht von Deutschen unter Verschleppten aus

17.41 Uhr: Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Am Sonntag hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es nach den zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnissen weiter, man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab. Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne. Schon zuvor hieß es, zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht.

Essener Jugendgruppe sitzt in Israel fest

17.22 Uhr: Eine Jugendgruppe aus Essen sitzt in Israel fest. Es handelt sich um sechs Jugendliche und vier Betreuer, die in der Partnerstadt zu Besuch sind. Die Stadt Essen versuche über die deutsche Botschaft, eine sichere Rückkehr für die Gruppe zu organisieren. Eine Gruppe der Ev. Jugend, die in den Herbstferien einen mehrtägigen Besuch in der Essener geplant hatte, konnte bereits nach Zypern ausgeflogen werden. Die Details lesen Sie hier.

Gesundheitsministerium meldet 370 Tote im Gazastreifen

16.55 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind bislang mindestens 370 Menschen getötet und 2200 verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit.

Palästinensische Familien haben sich nach einer Warnung Israel vor einem Bombardement in Gaza Stadt geflüchtet.
Palästinensische Familien haben sich nach einer Warnung Israel vor einem Bombardement in Gaza Stadt geflüchtet. © MOHAMMED ABED / AF | Unbekannt

Mindestens 600 Tote in Israel bei Großangriffen aus Gaza

16.46 Uhr: Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen sind mindestens 600 Menschen in Israel ums Leben gekommen. Mehr als 2000 weitere seien verletzt worden, teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit.

Israel bestätigt: Mindestens 100 Menschen bei Angriffen entführt

16.45 Uhr: Bei den Großangriffen der islamistischen Hamas sind nach israelischen Angaben mehr als 100 Menschen in Israel entführt worden. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit.

Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilt Angriffe auf Israel

16.10 Uhr: Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) lehnt die Angriffe der Hamas auf Israel vehement ab. "Wir verurteilen die jüngsten Angriffe der Hamas auf Zivilisten und rufen dazu auf, sofort die Gewalt zu beenden", teilte der ZMD am Sonntag in Berlin mit. Alle Seiten müssten die Kampfhandlungen sofort einstellen, damit "nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden". Allerdings ergänzte der Zentralrat: "Zutiefst verstörend ist, dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aqsa-Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift."

"Deutsche Juden und Muslime dürfen sich durch die jüngste Gewaltspirale im Nahen Osten nicht auseinander dividieren lassen", hieß es weiter. "Sie sind Geschwister im Glauben an den Einen Gott und solidarisieren sich gemeinsam für den Frieden hier und im Nahen Osten." Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) lehnt die Angriffe der Hamas auf Israel vehement ab. "Wir verurteilen die jüngsten Angriffe der Hamas auf Zivilisten und rufen dazu auf, sofort die Gewalt zu beenden", teilte der ZMD am Sonntag in Berlin mit. Alle Seiten müssten die Kampfhandlungen sofort einstellen, damit "nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden". Allerdings ergänzte der Zentralrat: "Zutiefst verstörend ist, dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aqsa-Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift."

"Deutsche Juden und Muslime dürfen sich durch die jüngste Gewaltspirale im Nahen Osten nicht auseinander dividieren lassen", hieß es weiter. "Sie sind Geschwister im Glauben an den Einen Gott und solidarisieren sich gemeinsam für den Frieden hier und im Nahen Osten."

Militär: Mehr als 3200 Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert

15.41 Uhr: Militante Palästinenser haben nach Angaben des israelischen Militärs seit Beginn der Kämpfe mehr als 3200 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Seit Samstagmorgen seien 3255 Raketen gezählt worden, sagte ein Sprecher am Sonntag.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Das Land reagierte mit Gegenangriffen. Die Kämpfe und der Beschuss dauerten am Sonntag an. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Mindestens 500 Menschen wurden in Israel laut Rettungssanitätern getötet. Im Gazastreifen kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 313 Menschen ums Leben. Rund 2000 wurden auf beiden Seiten nach offiziellen Angaben verletzt.

Israels Raketenverteidigung im Einsatz gegen Angriffe auf Gaza.
Israels Raketenverteidigung im Einsatz gegen Angriffe auf Gaza. © EYAD BABA / AFP | Unbekannt

Entwicklungsministerium prüft ganzes Engagement für Palästinenser

15.35 Uhr: Das Bundesentwicklungsministerium will als Reaktion auf den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sein gesamtes Engagement für die Palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen. Das kündigte Entwicklungsministerin Svenja Schulze am Sonntag an. "Wir haben auch bisher schon streng darauf geachtet, dass unsere Unterstützung für die Menschen in den Palästinensischen Gebieten dem Frieden dient und nicht den Terroristen. Aber diese Angriffe auf Israel sind eine fürchterliche Zäsur", hieß es in der Erklärung der SPD-Politikerin.

Man wolle bei dieser Überprüfung vor allem mit Israel besprechen, wie Deutschland dem Frieden in der Region und der Sicherheit für Israel mit seinen Entwicklungsprojekten am besten dienen könne. "Denn auch Israel hat ein Interesse daran, dass die Menschen in den Palästinensischen Gebieten langfristig in Stabilität leben können", hieß es in der Erklärung weiter. Außerdem wolle man sich mit den internationalen Partnern abstimmen, um möglichst koordiniert vorzugehen.

Deutsche Entwicklungszusagen umfassen laut Schulze derzeit insgesamt 250 Millionen Euro. Deutschland habe sich bisher zum Beispiel bei der Wasserversorgung und -entsorgung, im Gesundheitssystem, bei der Ernährungssicherung und beim Schaffen von Arbeitsplätzen engagiert. Eine direkte Finanzierung der Palästinensischen Autonomiebehörde finde nicht statt.

Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen.
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. © Fatima Shbair/AP/dpa | Unbekannt

Kanzler Scholz: "Diese Taten sind barbarisch"

15.35 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Angriffe der Hamas auf Israel in scharfen Worten verurteilt. "Diese Taten sind barbarisch, sie sind empörend, sie sind durch gar nichts zu rechtfertigen", sagte Scholz am Sonntag. "Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Das gilt gerade auch in schweren Stunden wie diesen. Und entsprechend werden wir handeln." Er habe mit Premierminister Netanjahu telefoniert und diesem versichert, "dass Deutschland fest und unverbrüchlich an der Seite Israels steht". Er kündigte zudem Gespräche mit Verbündeten an und verurteilte Vorfälle bei Demonstrationen in Deutschland.

"Barbarisch und empörden": Kanzler Scholz verurteilt die Angriffe der Hamas. © Odd ANDERSEN / AFP | Unbekannt

Hisbollah im Libanon bekundet Solidarität nach Hamas-Angriff

14.08 Uhr: Die Schiitenorganisation Hisbollah hat nach dem Hamas-Angriff auf Israel ihre Solidarität bekundet. "Unsere Herzen, Seelen, Raketen und Gewehre sind mit euch, denn wir sind der Widerstand, der ursprünglich um Palästinas und der Al-Aksa willen existierte", sagte der hochrangige Hisbollah-Beamte Haschim Safieddine am Sonntag in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Wir sind nicht neutral", sagte er.

"In unserem geliebten Widerstand haben wir uns immer nach diesen Momenten gesehnt, in denen wir mit diesem Feind zusammenstoßen", sagte der enge Vertraute und Cousin des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah. "Die Szenen deuten darauf hin, dass die Zeit der Rache gekommen ist, dass die Zeit der Abrechnung gekommen ist und dass der Zusammenbruch der zionistischen Festungen gekommen ist."

Selenkyj: Israel hat das Recht, sich gegen Terror zu verteidigen

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    Israels Sicherheitskabinett erklärt Kriegszustand

    13.57 Uhr: Das israelische Sicherheitskabinett hat in Israel den Kriegszustand ausgerufen. Dies erlaube "weitreichende militärische Schritte", teilte am Sonntag das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. "Der Krieg, der Israel durch eine mörderische Terrorattacke aus dem Gazastreifen aufgezwungen wurde, hat am 7. Oktober 2023 um 06.00 Uhr begonnen."

    Eine israelische Panzerkolonne an der Grenze zum Libanon.
    Eine israelische Panzerkolonne an der Grenze zum Libanon. © JALAA MAREY / AFP | Unbekannt

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    13.40 Uhr: Die Hamas stürmt ein Festival an der Grenze zu Gaza. Auch eine Deutsche erlebt den Überfall – dann taucht ein verstörendes Video auf. Lesen Sie dazu:Horror bei Festival – Hamas-Kämpfer schießen auf Feiernde

    Eskalation in Nahost – Schnitzer rechnet mit Folgen für die deutsche Wirtschaft

    13.30 Uhr: Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, erwartet Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, sollten die Kämpfe in Nahost nicht schnell beendet werden. Die Eskalation habe die Unsicherheit über die weitere politische und militärische Entwicklung deutlich erhöht, sagte die Ökonomie-Professorin unserer Redaktion. "Unsicherheit wirkt immer dämpfend auf die Wirtschaft, weil man Investitions- und Kaufentscheidungen möglicherweise verschiebt. Wenn der Konflikt nicht schnell beendet wird, könnten wir deshalb auch Auswirkungen auf unsere Wirtschaft zu spüren bekommen."

    Bundestag, Bellevue und Kanzleramt hissen israelische Flagge

    13.14 Uhr: Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist am Berliner Reichstagsgebäude die israelische Flagge gehisst worden. Damit sollte Solidarität mit dem angegriffenen Staat ausgedrückt werden, wie ein Sprecher des Bundestages sagte. Seinen Angaben zufolge sollte die blau-weiße Israel-Flagge ab mittags auch am Sitz des Bundespräsidenten, dem Schloss Bellevue, und dem Kanzleramt wehen. Am Samstagabend war bereits das Brandenburger Tor mit der israelischen Flagge angestrahlt worden.

    Berlin: Die Flagge Israels weht neben der Europa- und Deutschlandflagge vor dem Bundeskanzleramt.
    Berlin: Die Flagge Israels weht neben der Europa- und Deutschlandflagge vor dem Bundeskanzleramt. © Fabian Sommer/dpa | Unbekannt

    Polen will seine Bürger aus Israel ausfliegen

    13.10 Uhr: Nach Großangriffen der islamistischen Hamas auf Israel will Polen seine Bürger von dort ausfliegen. Die polnische Luftwaffe werde dafür mehrere Transportflugzeuge nach Israel schicken, schrieb Präsident Andrzej Duda am Sonntag auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X. "Soldaten unserer Spezialeinheiten werden den Schutz beim Boarding und die Sicherheit an Bord gewährleisten." Das Außenministerium in Warschau sprach von einer "sehr ernsten Situation" und appellierte an polnische Staatsbürger in Israel, die Anweisungen der örtlichen Behörden genau zu befolgen.

    Palästinensische Gebiete, Sderot: Ein zerstörtes Auto steht in den Trümmer eines zerstörten Gebäudes.
    Palästinensische Gebiete, Sderot: Ein zerstörtes Auto steht in den Trümmer eines zerstörten Gebäudes. © Ilia Yefimovich/dpa | Unbekannt

    Ampel-Parteien und Union: Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson

    13.03 Uhr: Nach dem Großangriff der Hamas haben die Vorsitzenden der Ampel- und der Unionsparteien die Verbundenheit Deutschlands mit Israel betont. "Die Sicherheit des Staates Israel ist uns Verpflichtung und deutsche Staatsräson", hieß es am Sonntag in einer Erklärung der Chefs von SPD, Grünen, FDP, CDU und CSU, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Wir sind unseren Partnern und Freunden in Israel nicht nur historisch, sondern auch in einer demokratischen Wertegemeinschaft verbunden."

    "Wir, die wir im demokratischen Wettbewerb miteinander stehen, sind heute geeint in unserer Solidarität mit dem israelischen Volk und dem Staat Israel", heißt es in der Stellungnahme von Omid Nouripour und Ricarda Lang (Grüne), Friedrich Merz (CDU), Markus Söder (CSU), Christian Lindner (FDP), Lars Klingbeil und Saskia Esken (SPD). Die massiven und brutalen Angriffe der Hamas seien "abscheuliche Verbrechen an unschuldigen Frauen, Männern und Kindern in Israel", hieß es in der Stellungnahme weiter. "Wir trauern mit den Opfern und ihren Familien. Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden dem ganzen israelischen Volk und dem Staat Israel. Dieser Terror ist durch nichts zu rechtfertigen und muss sofort gestoppt werden." Israel habe ein völkerrechtlich verbrieftes Recht auf Selbstverteidigung.

    Israel: Hisbollah greift aus Libanon an – schlimme Befürchtung

    12.45 Uhr: Nicht nur aus Gaza, auch aus dem Libanon wird Israel nunmehr angegriffen – dort operiert die Hisbollah. Es droht ein Zweifronten-Krieg. Lesen Sie dazu: Neue Gefahr – Zieht Hisbollah den Iran in den Krieg hinein?

    Ranghohes Hamas-Mitglied bei Israels Bombardement in Gaza getötet

    12.26 Uhr: Israel hat bei seinen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Großattacke vom Samstag ein ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Der Zivilschutz bestätigte, die Leiche von Aiman Junis sei am Sonntag aus den Trümmern eines Gebäudes im Flüchtlingslager Nuseirat geborgen worden. Bisher sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden.

    Palästinenser sitzen in der Nähe der zerstörten Gebäude nach einem israelischen Luftangriff.
    Palästinenser sitzen in der Nähe der zerstörten Gebäude nach einem israelischen Luftangriff. © Mohammed Talatene/dpa | Unbekannt

    Medien: Polizist in Ägypten erschießt zwei israelische Touristen und einen Ägypter

    12.20 Uhr: Einen Tag nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hat ein Polizist im Nachbarland Ägypten laut einem Medienbericht zwei israelische Touristen und einen Ägypter erschossen. Der Polizist habe "wahllos" auf eine israelische Reisegruppe in der Stadt Alexandria geschossen, berichtete der Fernsehsender Extra News am Sonntag. Der Polizist sei festgenommen worden.

    In Kibbuzen wächst die Wut: Vorwürfe gegen israelische Armee

    11.58 Uhr: Tausende Menschen stecken in Kibbuzen nahe der Grenze zu Gaza fest – und erleben den Horror hautnah. Nun werden erste Vorwürfe laut. Mehr dazu: Hamas prahlt mit Gräueltaten – in Kibbuzen wächst die Wut

    Ein Palästinenser inspiziert die Ruinen zerstörter Gebäude nach einem israelischen Luftangriff.
    Ein Palästinenser inspiziert die Ruinen zerstörter Gebäude nach einem israelischen Luftangriff. © Mohammed Talatene/dpa | Unbekannt

    Hamas-Angriff auf Israel: Trump provoziert mit Vorwürfen

    11.51 Uhr: Donald Trump erhebt schwere Vorwürfe gegen Joe Biden. Belege liefert er keine. Die Reaktion aus dem Weißen Haus fällt deutlich aus. Lesen Sie dazu: Angriff auf Israel: Trump unterstellt Biden Mitfinanzierung

    Pro-Palästina-Demo in Berlin: Polizist durch Steinwurf leicht verletzt

    10.35 Uhr: Am Rande einer pro-palästinensischen Demonstration ist ein Polizist durch einen Steinwurf leicht verletzt worden. Das bestätigte ein Sprecher am Sonntagmorgen. Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel hatten sich in der Nacht zum Sonntag Polizeiangaben zufolge etwa 50 Menschen in Berlin-Neukölln versammelt. In der High-Deck-Siedlung habe ein bislang Unbekannter einen Stein auf einen Polizeiwagen geworfen. Die Frontscheibe des Autos wurde demnach dabei beschädigt. Durch die Splitter sei ein Polizist leicht verletzt worden.

    Im Zuge der Demo habe es in der Nacht mehrere Kontrollen und entsprechende Maßnahmen gegeben, so der Polizeisprecher. Zuvor hatte die "B.Z." von "schweren Ausschreitungen" und mehreren Steinwürfen berichtet. Das konnte der Sprecher bisher nicht bestätigen.

    In Berlin-Neukölln haben sich am späten Samstagabend etwa 50 Menschen zu einer laut Polizei pro-palästinensischen Demo versammelt.
    In Berlin-Neukölln haben sich am späten Samstagabend etwa 50 Menschen zu einer laut Polizei pro-palästinensischen Demo versammelt. © Paul Zinken/dpa | Unbekannt
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    Zentralrat der Juden: Terroristen geht es nicht allein um Israel

    10.24 Uhr: Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, auf die Bedrohung jüdischen Lebens auch anderswo hingewiesen. "Der Terrorkrieg der Hamas und der libanesischen Hisbollah gegen Israel ist an Grausamkeit kaum zu überbieten", sagte Schuster am Sonntag einer Mitteilung zufolge. "Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeigt, dass es den Terroristen nicht allein um Israel geht, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen infrage gestellt wird."

    Schuster bezeichnete es als wichtiges Zeichen in dieser "kritischen Zeit" für Israel und alle Juden, dass die Sicherheitsbehörden schnell reagiert hätten, um jüdische Einrichtungen hierzulande zu schützen. Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstag hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Schutz verstärken lassen. Auch die große Solidarität in Deutschland sei wichtig, machte Schuster deutlich. "Die Unterstützung aus allen Teilen unserer Gesellschaft hilft dabei, diese Zeit zu überstehen", sagte er.

    Attacke fünf militanter Palästinenser am Strand verhindert

    10.11 Uhr: Die israelische Marine hat am Sonntag nach Militärangaben einen neuen Angriff fünf militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet verhindert. "Die Marinesoldaten identifizierten fünf Terroristen, die sich am Zikim-Strand auf israelischem Gebiet versteckt hatten". Sie seien "ausgeschaltet" worden, sagte ein israelischer Armeesprecher. Man habe verhindert, dass sie in zivile Bevölkerungsgebiete vordringen. Der israelische Rundfunk berichtete, die Männer seien getötet worden. Dies bestätigte der Sprecher jedoch nicht.

    Gesundheitsministerium: 313 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

    9.48 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind bisher 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit. Unter den Toten und Verletzten seien auch Minderjährige. Die israelische Luftwaffe hatte nach dem tödlichen Großangriff militanter Palästinenser in Israel Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas beschossen.

    Hisbollah übernimmt Verantwortung für Beschuss israelischer Gebiete

    8.50 Uhr: Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat die Verantwortung für den Raketenbeschuss von durch Israel besetzte Gebiete übernommen. "Auf dem Weg zur Befreiung dessen, was von unserem besetzten libanesischen Land übrig geblieben ist", hieß es in einer Erklärung der eng mit dem Iran verbündeten Hisbollah am Sonntag. Die Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon, Unifil, bestätigte, dass mehrere Raketen aus dem Südosten Libanons auf das von Israel besetzte Gebiet abgefeuert wurden. Die israelische Artillerie erwiderte nach Angaben eines Sprechers die Angriffe.

    In "Solidarität mit dem siegreichen palästinensischen Widerstand und dem Kampf des palästinensischen Volkes" habe eine Brigade der Hisbollah am Sonntagmorgen drei Flächen der "zionistischen Besatzung" im Gebiet der Schebaa-Farmen angegriffen, so die Hisbollah. Die sogenannten Schebaa-Farmen gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einigen Parteien im Libanon sehen das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium an. Unter anderem sei eine Radaranlage mit einer großen Zahl von Artilleriegranaten und Lenkraketen direkt beschossen worden, teilte die Hisbollah mit.

    Palästinensische Gebiete, Khan Younis: Ein Mann nimmt ein Solarpanel von einer Moschee, die bei einem israelischen Luftangriff in Khan Younis im Gazastreifen zerstört wurde.
    Palästinensische Gebiete, Khan Younis: Ein Mann nimmt ein Solarpanel von einer Moschee, die bei einem israelischen Luftangriff in Khan Younis im Gazastreifen zerstört wurde. © Yousef Masoud/AP7dpa | Unbekannt

    Militärsprecher: Israel evakuiert Ortschaften am Rande von Gaza

    8.15 Uhr: Die israelische Armee evakuiert angesichts des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation die israelischen Ortschaften im Grenzgebiet. Tausende von Menschen sollten an andere Orte in Israel gebracht werden, sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht am Sonntag. Die Armee erklärte das Gebiet um den Küstenstreifen herum zum Sperrgebiet. Es gebe noch acht Punkte im Süden des Landes, wo nach möglichen Angreifern gesucht werde, sagte Hecht. Der Sperrzaun zum Gazastreifen sei an 29 Stellen durchbrochen worden, diese seien inzwischen alle unter Kontrolle. Man greife aus der Luft potenzielle neue Angreifer an diesen Punkten an.

    "Wir werden nach dieser unmenschlichen Attacke sehr hart gegen die Hamas vorgehen", sagte der Militärsprecher. "Dies ist ein furchtbarer Morgen." Laut Militär sind unter den Toten auch 26 Soldaten und Soldatinnen, darunter auch ein Vize-General und ranghohe Kommandeure.

    256 Palästinenser bei Angriffen Israels getötet

    7.55 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza bisher 256 Menschen getötet worden. Darunter seien auch 20 Minderjährige, teilte das Ministerium am Sonntag mit. 1788 Palästinenser seien verletzt worden.

    Nach Angaben der Armee wurden in der Nacht zu Sonntag zehn Hamas-Ziele getroffen. Sie hätten sich in mehrstöckigen Gebäuden befunden. Unter anderem seien ein Geheimdiensthauptquartier sowie eine militärische Einrichtung angegriffen worden.

    Parallel dazu habe die israelische Armee zwei Banken beschossen, die der Hamas zur Finanzierung von Terroraktivitäten gegen israelische Zivilisten dienten. Auch eine Waffenproduktionsstätte der militanten Organisation Islamischer Dschihad in Gaza sowie Waffenlager seien getroffen worden.

    Rauch steigt auf, nachdem israelische Streitkräfte ein Hochhaus in Gaza-Stadt angegriffen haben.
    Rauch steigt auf, nachdem israelische Streitkräfte ein Hochhaus in Gaza-Stadt angegriffen haben. © Ali Hamad/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa | Unbekannt

    Bundesregierung prüft, ob Deutsche von Hamas-Angriff betroffen sind

    7.45 Uhr: Die Bundesregierung prüft, ob deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger vom Großangriff der Hamas auf Israel und der Entführung von Menschen aus dem Land durch die islamistische Organisation betroffen sind. Das Auswärtige Amt in Berlin und die deutsche Botschaft in Tel Aviv stünden mit den israelischen Behörden in engem Austausch, um aufzuklären, ob und inwiefern deutsche Staatsangehörige betroffen seien, hieß es am späten Samstagabend aus dem deutschen Außenministerium. Die Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten sei weiterhin unübersichtlich. Zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht, hieß es weiter.

    Israel meldet Beschuss aus dem Libanon - Gegenangriff

    7.30 Uhr: Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers aus dem Libanon beschossen worden. Artillerie der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) würden das Gebiet im Libanon, von dem aus kurz zuvor auf israelisches Gebiet geschossen worden sei, unter Feuer nehmen, teilte IDF-Sprecher Daniel Hagari am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Die israelischen Streitkräfte seien auf alle Szenarien vorbereitet und würden auch weiterhin die Sicherheit der Bewohner Israels schützen.

    Unterdessen setzte das israelische Militär seine massiven Luftschläge im Gazastreifen fort, nachdem die islamistische Hamas am Samstag von dort aus überraschend Großangriffe gegen Israel begonnen hatte. Bislang kamen auf beiden Seiten Hunderte von Menschen ums Leben.

    Israel will islamistische Hamas um Jahre zurückbomben

    7.25 Uhr: Israel hat als Reaktion auf die überraschenden Großangriffe der islamistischen Hamas im Gazastreifen vernichtende Schläge gegen die palästinensische Organisation beschlossen. Ziel sei, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, "dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen", gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am frühen Sonntagmorgen bekannt. Unter anderem wurde beschlossen, die Einfuhr von Strom-, Brennstoff- und Warenlieferungen in den Gazastreifen abzuschneiden.

    "Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde", wurde Netanjahu zitiert. Die erste Phase ende jetzt mit der "Vernichtung des größten Teils der feindlichen Kräfte, die in unser Gebiet eingedrungen sind", hieß es nach der Sitzung des Sicherheitsrats. Zugleich habe man eine Offensivphase eingeleitet, die ohne Einschränkung solange fortgesetzt werde, bis die Ziele erreicht seien. "Wir werden die Sicherheit der Bürger Israels wiederherstellen und wir werden siegen", hieß es.

    Unterdessen konnten nach israelischen Medienberichten Geiseln, die in einem Haus in Ofakim an der Grenze zum Gazastreifen festgehalten worden seien, von israelischen Soldaten befreit werden. Sie hätten das Gebäude nach stundenlangen Verhandlungen gestürmt und zehn Terroristen getötet, berichteten die Nachrichten-Website Ynet und der Sender i24NEWS. Drei israelische Soldaten seien verletzt worden.

    Hamas-Angriff auf Israel – News vom 7. Oktober: Zahl der Todesopfer in Israel steigt auf mindestens 300

    23.59 Uhr: Die Zahl der Toten in Israel ist nach Medienberichten auf mindestens 300 gestiegen. Rund 1590 Menschen wurden verletzt, wie mehrere israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf medizinische Quellen berichteten.

    Hofreiter zeigt Verständnis für israelische Gegenangriffe

    22.21 Uhr: Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, hat Verständnis für die massiven Gegenangriffe Israels gegen die radikalislamische Hamas gezeigt. "Israel hat das Recht, sich gegen die terroristischen Angriffe aus Gaza zu verteidigen", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Unsere Solidarität gilt den Menschen in Israel." Die Hamas müsse ihre Angriffe unverzüglich einstellen, forderte Hofreiter.

    Netanjahu fordert Palästinenser zum Verlassen von Gaza auf

    22.08 Uhr: Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu alle Palästinenser zum Verlassen von Gaza aufgefordert. Die israelische Armee werde die Verstecke der Hamas in Gaza in "Trümmer" legen, sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Fernsehansprache. Mit Blick auf Gaza, das er als die "Stadt des Bösen" bezeichnete, betonte er: "Ich sage den Bewohnern von Gaza: Gehen Sie von dort jetzt weg, denn wir werden überall mit all unserer Kraft tätig sein."

    Netanjahu weiter: "Wir werden alle Orte, an denen die Hamas organisiert ist und sich versteckt, in Trümmerinseln verwandeln", sagte Netanjahu. Israel werde Rache für diesen schwarzen Tag nehmen. Gleichwohl kündigte Netanjahu lange andauernde Kampfhandlungen an. "Dieser Krieg wird Zeit brauchen", sagte er. "Es liegen noch herausfordernde Tage vor uns."

    Brandenburger Tor in Farben der israelischen Flagge

    21.41 Uhr: Das Brandenburger Tor ist am Samstagabend als Solidaritätsbekundung in den Farben der israelischen Flagge angestrahlt worden. Laut einer Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung sei das auf Wunsch des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) geschehen. "Der Terrorismus wird niemals siegen", so Wegner. "Israel ist nicht allein, Berlin und die ganze freie Welt stehen fest an Israels Seite. Jetzt gilt: Besonnenheit, Entschlossenheit und Zusammenhalt."

    Das Brandenburger Tor strahlte am Samstagabend in den Farben der israelischen Flagge.
    Das Brandenburger Tor strahlte am Samstagabend in den Farben der israelischen Flagge. © Sven Käuler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Sven Käuler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

    Noch "Hunderte" Eindringlinge in Israel

    21.02 Uhr: Die israelische Armee kämpft nach eigenen Angaben in Israel noch gegen "hunderte" bewaffnete Eindringlinge aus dem Gazastreifen. Armeesprecher Richard Hecht antwortete am Samstagabend auf die Frage von Journalisten, wieviele Kämpfer der Hamas-Offensive noch auf israelischem Boden seien: "hunderte". Die radikalislamische Hamas hatte am Samstagmorgen mit Raketenangriffen vom Gazastreifen aus einen neuen Krieg gegen Israel gestartet, zugleich drangen auch Kämpfer vom Gazastreifen aus in israelisches Gebiet ein.

    Opferzahlen steigen weiter

    20.23 Uhr: Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1100 weitere seien verletzt worden, hieß es am Samstagabend aus medizinischen Quellen in Israel.

    Durch den israelischen Beschuss infolge der massiven Angriffe der radikalislamischen Hamas gegen Israel sind nach neuen palästinensischen Angaben mehr als 230 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Bislang seien "232 Märtyrer" sowie 1697 Verletzte in die Krankenhäuser des Palästinensergebiets gebracht worden, erklärte das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza am Samstagabend.

    Keine Stromlieferung mehr aus Israel in den Gazastreifen

    20.04 Uhr: Israel die Stromversorgung des Gazastreifens durch seinen staatlichen Energieversorger gestoppt. Der israelische Energieminister Israel Katz erklärte am Samstag, er habe eine Anordnung unterzeichnet, die die Israel Electric Company anweist, "die Stromlieferung in den Gazastreifen einzustellen".

    Nach der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen 2007 hatte Israel eine Blockade gegen den schmalen Küstenstreifen verhängt. Unter normalen Umständen haben die dortigen Bewohner nach Angaben des Nahost-Quartetts ohnehin nur fünf bis 15 Stunden am Tag Strom.

    Das Palästinensergebiet importierte bislang bis zu 120 Megawatt Strom vom staatlichen israelischen Energieversorger. Ein Heizkraftwerk in Gaza kann laut Nahost-Quartett zwar theoretisch 140 Megawatt Strom erzeugen, liefert in der Regel aber nur 60 bis 80 Megawatt.

    Offenbar mehrere israelische Soldaten entführt

    19.47 Uhr: Nach Angaben der islamistischen Hamas sollen "Dutzende Soldaten" in den Gazastreifen verschleppt worden sein. Die Soldaten, darunter auch Offiziere, würden im Gazastreifen an "sicheren Orten" festgehalten, teilte am Samstag ein Sprecher des militärischen Arms der Hamas mit. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Ein Sprecher des israelischen Militärs hatte zuvor zwar bestätigt, dass Israelis entführt worden seien. Angaben zur Zahl der Entführten machte er jedoch nicht und warnte vor kursierenden Falschmeldungen.

    19.30 Uhr: Die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen werden in Deutschland ausgeweitet. "Wir müssen den Schutz von jüdischen und israelischen Einrichtungen in der aktuellen Situation weiter verstärken", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Samstag der "Bild"-Zeitung. In Berlin sei der Schutz dieser Einrichtungen durch die Polizei bereits "unmittelbar erhöht worden".

    "In dieser schrecklichen Situation gilt umso mehr: Der Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland hat für uns allerhöchste Priorität", hob die Bundesinnenministerin hervor. "Deshalb haben wir sofort reagiert, alle Sicherheitsbehörden sind sensibilisiert." Bund und Länder hätten ihr Vorgehen "eng abgestimmt". Faeser führte aus, sie habe mit der Vorsitzenden der Innenministerkonferenz und Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) gesprochen, und ihr Ministerium sei auch mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland "in engem Kontakt".

    19.06 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine rasche Entscheidung über Finanzhilfen an Palästinenser gefordert. "Der Terror ist erschütternd. Auf ihn sollten wir nicht nur mit Worten reagieren", sagte der FDP-Chef der "Bild am Sonntag". Er erhoffe sich daher eine Empfehlung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), wie der deutsche Staat angesichts dieser Gewalt mit der finanziellen Unterstützung der Palästinenser weiter verfahren sollte. "Etwaige
    Konsequenzen könnten sofort umgesetzt werden", sagte Lindner.

    18.54 Uhr: UN-Chef António Guterres hat die Gewalteskalation im Nahen Osten "aufs Schärfste" kritisiert. "Der Generalsekretär verurteilt aufs Schärfste den Angriff der Hamas heute Morgen auf israelische Städte in der Nähe des Gazastreifens und Zentralisraels, einschließlich des Abschusses Tausender Raketen auf israelische Bevölkerungszentren", teilte Guterres am Samstag über seinen Sprecher mit. Der UN-Chef sei entsetzt über Berichte, dass Zivilisten in ihren eigenen Häusern angegriffen und entführt worden seien. Nun müssten alle diplomatischen Anstrengungen unternommen werden, um die Situation zu beruhigen.

    18.40 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat "alle anderen israel-feindlichen Akteure" davor gewarnt, die Situation ausnutzen zu wollen. Er habe mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert, erklärte Biden am Samstag in Washington und bekräftigte, die USA stünden bereit, Israel "alle geeigneten Mittel zur Unterstützung" anzubieten.

    18.28 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem Großangriff der Hamas auf Israel vor einer Eskalation in der Region gewarnt. "Dieser Tag ist eine Zäsur, ein präzedenzloser Akt der Eskalation durch die Hamas", sagte die Grünen-Politikern am Samstag in Berlin. "Durch diese Terrorangriffe besteht nun die unkalkulierbare Gefahr einer großen regionalen Eskalation." Sie könne nur "auf das Schärfste davor warnen, dass sich andere diesem Terror anschließen", sagte die Außenministerin.

    Die Hamas habe in einem unbekannten Ausmaß den Terror über Israel gebracht, sagte Baerbock. ""Nichts rechtfertigt unterschiedlosen Raketenbeschuss, Kommandoangriffe auf friedliche Zivilisten, die brutale Entführung von unschuldigen Menschen." Die Geiselnahmen durch die Hamas sind nach den Worten Baerbocks "abscheulich und verstoßen gegen das humanitäre Völkerrecht".

    Im Auswärtigen Amt sei der Krisenstab der Bundesregierung zusammengekommen, sagte Baerbock weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt werde dringend von Reisen nach Israel und in die palästinensischen Gebiete abgeraten. Baerbock rief alle deutschen Staatsangehörigen vor Ort auf, sich in die Krisenliste einzutragen.

    Außenministerin Annalena Baerbock warnt vor einer weiteren Eskalation in der Region.
    Außenministerin Annalena Baerbock warnt vor einer weiteren Eskalation in der Region. © Kay Nietfeld/dpa | Unbekannt

    18.02 Uhr: Mehrere arabische Staaten haben ein Ende der Gewalt gefordert – gleichzeitig aber auch scharfe Kritik an der israelischen Politik geäußert. Das Golfemirat Katar etwa machte alleine Israel für die Eskalation verantwortlich und verwies auf "ständige Verletzungen der Rechte des palästinensischen Volkes", wie die staatliche Nachrichtenagentur QNA am Samstag berichtete.

    Saudi-Arabien forderte ein sofortiges Ende der Eskalation. Gleichzeitig warnte die Regionalmacht vor einer "Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes". Mit den zwei heiligsten Stätten des Islams gilt das sunnitische Königreich in der arabischen Welt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser. Gleichzeitig laufen derzeit Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel unter US-Vermittlung über eine mögliche Normalisierung ihrer Beziehungen. Dies könnte Experten zufolge folgenreiche Veränderungen in der Region auslösen.

    Beispielloser Angriff der Hamas auf Israel

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      17.43 Uhr: Der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, hat große Sorge um die Zivilbevölkerung in Israel und im Gazastreifen. In einer Erklärung aus Jerusalem rief der Norweger am Samstag alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. "Dies ist ein gefährlicher Abgrund, und ich appelliere an alle, sich davon zurückzuziehen", teilte Wennesland mit.

      Hamas entführt Israelis – darunter auch Soldaten

      17.14 Uhr: Kämpfer der islamistischen Hamas haben nach Angaben des israelischen Militärs Israelis in den Gazastreifen entführt. Darunter seien auch Soldaten, bestätigte am Samstag ein Sprecher der Armee, ohne Angaben zur Zahl der Entführten zu machen. Zuvor kursierten in sozialen Medien zahlreiche Videos von israelischen Geiseln.

      16.46 Uhr: FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert die Überprüfung aller Hilfen für den palästinensischen Gaza-Streifen. "Die Existenz des jüdischen Staates Israel zählt zu Recht zum untrennbaren Kernbestand deutscher Staatsräson", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Samstag unserer Redaktion. "Deshalb muss dieser feige Angriff der Hamas auf unschuldige Zivilisten unbedingt zum Anlass genommen werden, alle für den Gaza-Streifen bestimmten deutschen, EU- und UN-Hilfsgelder gründlichst auf ihre Verwendung zu überprüfen." Jegliche Verwendung für antiisraelische oder antisemitische Zwecke müsse vollständig ausgeschlossen sein.

      16.16 Uhr: Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichteten israelische Medien am Samstag unter Berufung auf medizinische Kreise. Rund 900 weitere seien verletzt worden.

      Die israelische Luftwaffe beschoss als Reaktion auf den Großangriff Ziele der Organisation im Gazastreifen. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza von Samstagnachmittag 198 Menschen getötet und mehr als 1600 verletzt. Die Hamas wird von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

      Lesen Sie auch:Propaganda-Video zeigt Hamas-Terroristen mit Gleitfliegern

      Bundesregierung beruft Krisenstab ein – Lufthansa storniert Flüge

      15.45 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach einem Telefonat mit dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog seine Solidarität mit Israel bekundet. "Israel muss sich gegen einen brutalen Terror verteidigen", teilte Steinmeier am Samstag mit. Wegen des Großangriffs tritt im Auswärtigen Amt der Krisenstab der Bundesregierung zusammen. "Unser besonderes Augenmerk gilt der Sicherheit der deutschen Staatsangehörigen vor Ort", so ein Sprecher. Die Lufthansa hat bereits reagiert und Flüge nach Tel Aviv gestrichen. Nach einem letzten Flug von Tel Aviv nach Frankfurt am Main am Samstag seien alle weiteren Flüge von und nach Israel für den Tag gestrichen worden, sagte ein Unternehmenssprecher.

      "Wir beobachten permanent die aktuell sehr dynamische Sicherheitslage in Tel Aviv und stehen in engem Kontakt mit den Behörden", betonte der Sprecher. Die Sicherheit der Fluggäste und Crewmitglieder habe für Lufthansa oberste Priorität.

      Hamas feuert Raketen auf Israel – Netanjahu spricht von "Krieg"

      15.30 Uhr: Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas erklärte am Morgen den Beginn einer "Militäroperation" gegen Israel. Hamas habe beschlossen, israelischen "Verbrechen" ein Ende zu setzen, sagte der Militärchef Mohammed Deif in einer Botschaft.

      Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant teilte mit: "Die Hamas hat an diesem Morgen einen schweren Fehler begangen und einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen". Die israelische Armee kämpfe allerorten "gegen den Feind". Die israelische Luftwaffe beschoss Ziele im Gazstreifen. Dutzende Kampfjets seien an dem Angriff beteiligt gewesen, teilte ein Sprecher der israelischen Armee mit. 17 Militäranlagen und vier Kommandozentren der Hamas seien angegriffen worden.

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      Israel: Armee will Tausende Reservisten mobilisieren

      Nach einem Raketenangriff aus Gaza-Stadt steigt Rauch aus der israelischen Stadt Mazkeret Batya auf.
      Nach einem Raketenangriff aus Gaza-Stadt steigt Rauch aus der israelischen Stadt Mazkeret Batya auf. © Ilia Yefimovich/dpa | Unbekannt

      14 Uhr: Armeesprecher Hecht sagte, die Armee sei dabei, Tausende von Reservisten zu mobilisieren. Man werde dabei den passenden Ort und die passende Zeit bestimmen. "Wir verstehen, wie schwerwiegend die Lage ist, aber wir wollen auf bedachte Weise reagieren", so Hecht.

      Man sei auch auf mögliche Angriffe an Israels Nordgrenze vorbereitet. Er betonte, die Proteste gegen die Justizreform hätten keinerlei Auswirkungen auf die Bereitschaft der Armee. "Jeder, der eingezogen wird, wird kommen", sagte der Militärsprecher. "Dies ist ein schlimmer Moment für Israel."

      Wie genau die militanten Palästinenser trotz strenger Grenzkontrollen nach Israel vordringen konnten, war zunächst unklar. Hecht sagte, es seien unter anderem Gleitflieger eingesetzt worden. Die Zahl der Angreifer konnte er nicht benennen. "Es waren nicht ein oder zwei."

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      Israel feiert gerade das jüdische Fest Simchat Tora (Freude der Tora). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte im Verlauf des Tages Sicherheitsberatungen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee abhalten.

      Israelische Soldaten in der Nähe von Aschkelon.
      Israelische Soldaten in der Nähe von Aschkelon. © Ohad Zwigenberg/AP/dpa | Unbekannt

      Israel: Massiver Raketenangriff kam unerwartet

      Der massive Angriff aus dem Gazastreifen kommt unerwartet. Die Lage besonders im besetzten Westjordanland hatte sich allerdings zuletzt wieder zugespitzt. Seit Donnerstag waren dort vier Palästinenser bei eigenen Anschlägen oder Konfrontationen mit der Armee getötet worden.

      Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen mehr als 200 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

      Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

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      Gewaltsame Proteste an der Gaza-Grenze

      An der Gaza-Grenze war es im vergangenen Monat mehrfach zu gewaltsamen Protesten gekommen. Dabei wurden auch Sprengsätze auf Soldaten geworfen, mehrere Palästinenser wurden durch Schüsse verletzt. Die israelische Luftwaffe griff angesichts der Vorfälle mehrmals Posten der im Gazastreifen herrschenden militanten Palästinenserorganisation Hamas an.

      Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. (bee/bekö/afp/dpa)

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