Berlin. Einem Bericht zufolge reiste die Tochter von Wladimir Putin zigmal nach Deutschland – wovon die Sicherheitsbehörden nichts bemerkten.

Die Tochter von Russlands Präsident Wladimir Putin reiste offenbar in den vergangenen Jahren mehr als 20 Mal nach Deutschland ein – unbemerkt von den deutschen Behörden. Das berichten der "Spiegel" und das russische Investigativportal "IStories" und berufen sich auf Passagierdaten, Passkopien und weitere Dokumente.

Demnach logierte Katerina Tichonowa, die jüngere der mutmaßlich zwei Töchter des Präsidenten, zum Beispiel am 22. Dezember 2016 im Luxushotel Mandarin Oriental in München. Brisant: Obwohl sie bewaffnete Personenschützer und die russische Präsidentengarde FSO an ihrer Seite hatte, sollen die Sicherheitsbehörden hierzulande nichts von ihrem Aufenthalt gewusst haben.

"Dabei hätten wir das eigentlich schon ganz gerne gewusst", sagte laut "Spiegel" inzwischen ein hochrangiger Beamter. Der Ex-Leiter der Russlandoperationen des US-Geheimdienstes CIA, John Sipher, ist wenig überrascht: "Alle Nachrichtendienste arbeiten auf Geheiß ihrer politischen Führung", sagt er.

Und weiter: "Die Russlandpolitik der deutschen Regierung war immer: keine Welle machen. Niemand wollte offenbar genauer hinschauen, weil das eine unerwünschte Konfrontation mit Moskau bedeutet hätte. Warum sollte da jemand Putins Tochter unter die Lupe nehmen?"

Putins Tochter: Reisen nach München und an den Tegernsee

Dem Bericht zufolge soll die 35 Jahre alte Tichonowa außerdem beispielsweise an den Tegernsee gereist sein, zudem in die bayerischen Alpen. Ein Grund, schreibt der "Spiegel", sei vermutlich der Mann gewesen, mit dem Tichonowa seit Längerem eine Beziehung geführt haben soll: Igor Selensky (nicht verwandt mit dem ukrainischen Präsidenten), der bis April 2022 Direktor des Bayerischen Staatsballetts war.

Die Töchter Wladmir Putins gerieten in den vergangenen Wochen angesichts des Ukraine-Krieges zunehmend in den Blick. Sowohl die EU also auch die USA setzten den Nachwuchs des Machthabers auf ihre Sanktionslisten. Der Präsident selbst hütet Informationen über seine Töchter wie ein Staatsgeheimnis. In Interviews verriet er lediglich, dass er stolz auf sie sei, sie drei Sprachen sprächen und in Russland lebten. (les)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.