Erfurt. Mike Mohring zieht sich als Vorsitzender der CDU in Thüringen zurück. Er wolle einer Neuaufstellung der Partei nicht im Wege stehen.
Mike Mohring hat Konsequenzen aus dem Wahl-Eklat bei der Regierungsbildung in Thüringen gezogen und seinen Rückzug als Chef der Landes-CDU angekündigt. Er wolle einer Neuaufstellung seiner Partei nicht im Wege stehen, teilte er am Freitag in einem Video auf Twitter mit.
„Ich glaube, wir tun gut daran, dass wir unsere Partei befrieden, dass die persönlichen Interessen zurückgestellt werden und dass wir einen gemeinsamen Weg für die Zukunft finden“, sagte Mohring. „Ich möchte diesem Weg nicht im Wege stehen und deswegen auch nicht erneut für den Landesvorstand kandidieren.“
Der 48-Jährige hatte bereits vergangene Woche angekündigt, bei der Wahl des Fraktionsvorstandes im Mai nicht mehr als Vorsitzender kandidieren zu wollen. Einige CDU-Abgeordnete wollen aber, dass schon nächste Woche bei einer CDU-Fraktionssitzung über das Vertrauen in Mohring abgestimmt wird.
Mohring geriet nach Kemmerich-Wahl massiv unter Druck
Mohring ist seit 2014 CDU-Landesparteichef. Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag führt er seit zwölf Jahren.
Seit der für die Thüringer CDU verlorenen Landtagswahl und dem Debakel um die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten mit Stimmen von AfD und CDU, stand Mohring öffentlich unter Druck. Wie er in einem aktuellen „Spiegel“-Interview sagte, hatte er nach eigenen Worten vor der Ministerpräsidentenwahl bei der FDP dafür geworben, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen.
Insgesamt trug die CDU einen schweren Schaden nach dem Wahl-Eklat von Erfurt davon – auch Annegret Kramp-Karrenbauer erklärte ihren Rücktritt. Neue Umfragen sehen die Christdemokraten im Fall von Neuwahlen in Thüringen deutlich geschwächt.
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(br/dpa)