Washington. Antragsteller für ein US-Visum müssen bald mehr Daten preisgeben. Damit soll angeblich die nationale Sicherheit gewährleistet werden.

Die USA haben die Bedingungen für die Einreise nochmals deutlich verschärft. Künftig müssen alle Antragssteller auf ein Visum persönliche Daten preisgeben. Davon betroffen sind auch Profile in den sozialen Netzwerken. Wer ein Visum für die USA beantragen will, muss künftig auch Social-Media-Kontakte, Telefonnummern und E-Mail-Adressen preisgeben. Das US-Außenministerium bestätigte entsprechende Medienberichte.

„Das US-Außenministerium hat seine Antragsformulare für Migranten- und Nicht-Migranten-Visa angepasst, um von den meisten Antragstellern zusätzliche Informationen zu erfragen, darunter auch Social-Media-Identifikation“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Maßnahme war bereits 2017 angekündigt worden.

US-Visumsantrag: Nationale Sicherheit gewährleisten

Die zusätzlichen Informationen sollen dazu beitragen, die Identität des Antragstellers abzusichern. Damit könne noch besser gewährleistet werden, dass legitime Reisende einreisen können und die Nationale Sicherheit gewährleistet werde. Konkret betrifft die Verschärfung folgende Daten:

• Social-Media-Kontakte
• Telefonnummern
• E-Mail-Adressen

Bisher mussten nur Antragsteller ihre Social-Media-Kontakte und E-Mail-Konten angeben, die zuvor in Ländern unterwegs waren, die von Terrororganisationen kontrolliert werden. Künftig werden fast alle der jährlich 15 Millionen Visa-Antragsteller betroffen sein. Das ist eine deutliche Erweiterung, denn bisher betraf das nur einen Bruchteil der Reisenden. Die USA fragten bei Visa-Antragsstellern nach dem Leben in den letzten 15 Jahren.

Hintergrund: USA-Reisende sollen ihre Passwörter preisgeben

Deutsche Touristen nutzen in der Regel das ESTA

Auf den Antragsformularen werden bestimmte Social-Media-Plattformen vorgegeben. Freiwillig können die Antragsteller – falls vorhanden – auch noch weitere Kontakte angeben. Die meisten Touristen und Besucher, die in die USA aus Deutschland einreisen, nutzen kein Visum, sondern das Programm ESTA, das den Verzicht auf ein Visum bei einer befristeten Aufenthaltsdauer vorsieht. (jb/dpa)