Berlin. Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger hat die Politik der Kanzlerin ausgezeichnet. Merkel hielt ein Plädoyer für Pressefreiheit.

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) für ihre bisherige politische Gesamtleistung geehrt worden. Merkel erhielt die „Goldene Victoria“ am Montagabend in Berlin für „die erfolgreiche Bewältigung der Finanzkrise“ sowie die „Führung in einem turbulenten Europa“.

Seit mehr als zehn Jahren ehrt der VDZ unter anderem den Einsatz für die Zivilgesellschaft. Merkel mache sich für die Pressefreiheit stark, hieß es bei der Vorstellung. Die Kanzlerin machte sich in ihrem kurzen Dankeswort dafür stark, die Grundwerte der Demokratie immer wieder zu verteidigen – dazu gehöre auch, die Pressefreiheit hochzuhalten. Man dürfe nicht zulassen, dass Journalisten bedroht und die Medien als Lügenpresse beschimpft werden.

Königin von Jordanien würdigt Merkel für Einsatz für Flüchtlinge

Merkel wurde von Laudatorin Rania Al Abdullah eine „Kämpferin und Brückenbauerin“ genannt. Die Königin von Jordanien würdigte ihren Einsatz für Flüchtlinge und wies darauf hin, dass dies Deutschland in der Welt viel Anerkennung gebracht habe.

Königin Rania von Jordanien (links) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montagabend in Berlin.
Königin Rania von Jordanien (links) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montagabend in Berlin. © dpa | Jörg Carstensen

Merkel ihrerseits würdigte die Leistung Jordaniens, das im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl sehr viele Flüchtlinge vor allem aus Syrien, aber auch aus dem Irak aufgenommen habe. Das sollte Europa noch mehr würdigen, sagte die Kanzlerin.

Barley sagt Verlegern Unterstützung im Dialog mit Facebook und Co. zu

Merkel lobte zudem, dass der VDZ in diesem Jahr posthum auch die getötete maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia sowie den getöteten slowakischen Journalisten Ján Kuciak mit der „Goldenen Viktoria 2018“ geehrt hat. Beide Reporter waren in diesem Jahr ermordet worden, nachdem sie Recherchen wegen Korruption und mafiösen Strukturen begonnen hatten.

Justizministerin Katharina Barley (SPD) sagte den Verlegern zuvor Hilfe beim Schutz von Qualitätsjournalismus zu. Barley sagte, der Anspruch der Verlage, finanziell an Einnahmen der Internetkonzerne beteiligt zu werden, die diese mit Presseinhalten erzielen, sei absolut legitim. „Die Ausnutzung fremder Leistungen ohne eine entsprechende Gegenleistung darf es in einer fairen Wirtschaftsordnung nicht geben.“ Das LSR sei grundsätzlich der richtige Ansatz. „Aber ich verhehle nicht, dass da noch Punkte sind, an denen wir miteinander reden müssen.“

(dpa/ba)